28.25 Wir befinden uns in einer Zeit des Anscheins
BETENDER RUF
Die Menschheit befindet sich in einem fortschreitenden Prozess des Anscheins.
Der Betende Ruf orientiert uns bezüglich dieser „scheinbaren" Normalität, dieser „scheinbaren" Gerechtigkeit, dieser „scheinbaren" Freiheit, dieser „scheinbaren" Aktivität; und auf unbestimmte Weise, in verschiedenen Bereichen, ist das, was sich uns präsentiert, in der Mehrzahl der Fälle scheinbar.
Dieser Anschein verfügt über eine Vielzahl von Ressourcen, um uns eine falsche Vorstellung von dem zu vermitteln, was wirklich verstreicht, geschieht, sich ereignet... Wie das Sprichwort sagt: „Der Schein kann trügen.“
Aber warum? Warum greift das intelligente menschliche Wesen auf diese scheinbare Seite zurück: diejenige, die dem Schein entspricht, um seine Unzulänglichkeiten zu verbergen?
Zum großen Teil ist das so. Aber auch, um sich nicht zu trauen, seine Konsequenzen, seine Situationen, seine Geschichte zu leben.
Und so schafft man es gegenüber der Umwelt und auch gegenüber sich selbst, den Anschein – der eine Täuschung ist – in eine Errungenschaft zu verwandeln, da man es geschafft hat, dass die Menschen – unsere nahe oder ferne Umwelt – unsere scheinbaren Positionen glauben, akzeptieren, mögen, gutheißen.
Folglich kann man – auf die Gefahr hin, zu verallgemeinern – sagen, dass es zwei Lebensstile gibt: den scheinbaren, der in den theoretisch fortgeschritteneren Kulturen vorherrscht, und den wirklichen, den jedes Wesen kennt, oder der durch die Intimität entsteht, die die Wesen mit anderen aufbaut.
Auch der Anschein bringt Erträge. Er ist insofern profitabel, als er eine Realität anstrebt, die bei anderen eine Reaktion hervorruft, die demjenigen, der sich verstellt, oder denen, die sich verstellen, zugutekommt.
Das Leben verstreicht also zwischen dem, was scheinbar ist und dem, was nicht ist; dem, was real ist. Es ist wie eine große Schminke, die zu zeigen versucht, dass Ideen und Konzepte geschaffen werden. Aber wenn der Tag vorbei ist und die Schminke entfernt wird, ist das Wesen zu einer anderen Person, einer anderen Realität.
Wenn wir uns fragen, wann diese Entwicklung begann, wann diese scheinbare Welt begann... nun, wenn wir die Vision der biblischen Schöpfung nehmen, dann waren Adam und Eva bereits dafür verantwortlich so zu tun, als ob „hier nichts passiert wäre", richtig? Als Gott Jahwe sie fragt, warum sie sich bedecken, was da los sei? „Nein... nichts".
Und dies dient uns als Ausgangspunkt. In anderen Kulturen ist es anders, aber alle beruhen auf diesem Verschweigen, auf diesem „Anschein erwecken", auf dieser Täuschung, die im Laufe der Zeit nicht nur bei Individuen, sondern auch bei Gruppen, in Gesellschaften, in Ländern fortgesetzt wird...
Und mit dem Vorwand Realitäten zu garantieren, entstehen Gesetze, Normen, Vorschriften, Bräuche... mit dem Profil der Gerechtigkeit, mit dem Versuch, Dinge wie „Gesundheit für alle im Jahr 2000" Wirklichkeit werden zu lassen. Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen, und jede Ähnlichkeit mit diesem Satz ist absolut zufällig.
Ja, es geht darum, mit all diesen Regelungen wiederherzustellen, was eigentlich sein sollte. Und so fühlen sich das Wesen – und die Gemeinschaften – bis zu einem gewissen Grad in ihrer Realität vertreten. Aber..., wenn es zur Handlung kommt, sind diese Gesetzgebungen auch Anschein. Sie kommen nie an – so wie das Beispiel, das wir gegeben haben. Sie sind... anderer Anschein.
Im nahen Krieg im Nahen Osten konnte sich jeder fragen, wer eine kriegerische Struktur mit so vielen Ressourcen, so vielen Untergründen, so vielen Mitteln füttert. Und es stellte sich heraus, dass Katar seit 2018 mit Wissen und Duldung der israelischen Regierung Hunderte von Millionen pro Monat an die Hamas-Gruppe liefert, um Spaltungen und Konflikte unter den Palästinensern zu schaffen. Zuerst hieß es, das sei barbarisch, wer könne sich so etwas ausdenken. Heute gibt man es als etwas Reales zu.
Es ist ein einfaches Beispiel für das aktuelle Geschehen: von Adam und Eva zum Nahen Osten und „Gesundheit für alle im Jahr 2000".
Aber wir brauchen – und so drückt es der Betende Ruf aus –- einen Beweis dafür, dass wir uns tatsächlich in dieser Zeit des Anscheins befinden, in der es – wegen der Vielzahl dieses Anscheins – manchmal... nicht unmöglich ist, denn nichts ist unmöglich, aber enorm schwierig zu wissen, welche oder was die Realität ist.
Gewiss. Und es kommt vor, dass, wenn ein Wesen den Mut aufbringt und es wagt, seine Realität zu zeigen – mit welchen Argumenten auch immer –, wenn es aus dem Anschein rausgeht, wird es kritisiert, es wird missbilligt, es wird nicht willkommen sein... und diese lange Liste von Worten, die rechtfertigen, dass „es besser ist, zu schweigen, um nicht zu sündigen".
Man könnte also von einer scheinbaren Intelligenz sprechen. Jetzt, wo die künstliche Intelligenz so in Mode ist, wurde sie bereits von dieser scheinbaren Intelligenz übertroffen, die uns Geschichten wie die erwähnten erzählt, und die uns bereits zeigt, dass sie nicht real sind.
Daher das große Fiasko der Geschichte, die versucht, uns eine Vision zu geben von... von was?
Von dem Anscheinenden.
Sie liegt einer Realität zugrunde. Und sicherlich werden viele der Geschichten echte, authentische Überlegungen enthalten. Aber beachten Sie, dass es in allen Ländern „Verschlusssachen" gibt, d. h., dass die Verschleierung bereits institutionalisiert ist.
Es gibt immer noch unendlich viele – um zu übertreiben, aber nicht zu viele – geheime Dokumente über die Ermordung von John Fitzgerald Kennedy, dem amerikanischen Präsidenten; immer noch. Selbst hier in Spanien bleiben die Archive des Bürgerkriegs verschlossen, versteckt. Ein großer Teil der Archive der ehemaligen Allgemeinen Direktion für Sicherheit – ich sage „ehemalig", da sie zur vergangenen Diktatur gehören – bleibt ebenfalls versiegelt.
Und das ist Gesetz, denn sie könnten die Gefühle der Bevölkerung verletzen und mehr Leid als Nutzen bringen. Wir werden mehrere Generationen warten müssen, bis die Daten herauskommen. Echte Daten? Wahrscheinlich ja, aber dann sind sie nutzlos. Wen wird das dann noch interessieren?
Mit anderen Worten: Der Schein wird als ein guter Mechanismus institutionalisiert, der einen schützt, der sich um einen kümmert. Damit Du – natürlich – in diesem Anschein lebst und neuen Anschein erzeugst.
Und so bewahrt jedes Wesen dieses oder jenes Geheimnis, diese oder jene Sache, die es nie jemandem erzählt hat: dass ihm dies passiert ist, dass ihm das passiert ist... Und all das hat natürlich einen Anschein, ein Muster konditioniert, mit dem wir zusammenleben müssen.
Und zwar so sehr, dass auf der Ebene der Glaubensvorstellungen, auf der Ebene des Glaubens, auf der Ebene der Spiritualität – lassen wir das Wort, das so manipuliert wird, zu – das Schöpfer Mysterium sich als „scheinbar" erweist. Ja. Es ist scheinbar, weil wir seine Identität, seine Realität nicht kennen; und gerade dort ist es, wo sich das Mysterium instaurieren muss – nicht die Beschlagnahmung der Offensichtlichkeit, sondern das Mysterium – als eine solche absolut unzugängliche Kraft, da sind unsere Realitäten als Formen der Lebendmaterie nicht in der Lage, sie anzunehmen. Daher entstehen Glaube, Hoffnung, Nächstenliebe... als Mittel – zusammen mit der Bescheidenheit – als Mittel, um dieses Mysterium annehmen zu können und es nicht als Anschein zu belassen.
Es ist eine anscheinende Gewohnheit, welche die Spezies entwickelt, um zu täuschen, oder wie es von den Religionen gesagt wurde, dass sie das Opium des Volkes seien. Vielleicht sind das die Religionen – zu einem großen Teil – auch. Aber dann wird es auf die Schöpfung ausgeweitet. Und so, global – ohne Übertreibung – in Anführungszeichen: „Alles ist Anschein.“
Das ist der Verlauf, den die menschliche Lebendmaterie genommen hat, und der sich fortsetzt und der sich amplifiziert...
Und der institutionalisiert wird, wie wir gesehen haben oder wie wir beobachten können, wenn eine Gruppe von... wie Ameisen – natürlich bei allem Respekt vor den Ameisen – sich an der Börse – der Börse oder dem Leben – versammelt und spekuliert, in einer völlig scheinbaren Welt.
Und ein Mann streitet mit einem anderen, wie Musk und Trump, und an einem Tag verliert er 34 Milliarden Dollar. An einem Tag! Schauen Sie sich an, was das für ein Anschein ist.
Klar, wir stellen wir uns einen Mann vor, der mit Säcken voller Dollar beladen ist und dem der Sack weggenommen wird, weil er mit dem Chef diskutiert. Nein, nein! Es gibt keinen Sack. Es gibt nicht einen einzigen Penny. Es ist alles eine Inszenierung, ein Markt, ein Anschein, um uns glauben zu machen, dass die Dinge so und so sind, um sie so und so billig kaufen zu können, damit später, zu einem anderen Zeitpunkt, jemand anderes sie zu einem hohen Preis kauft, der dieselbe Person ist, die scheinbar bankrottgegangen ist. Und so weiter und so fort.
Und natürlich schaffen sie diese Wolke – dass, wenn der Aktienmarkt fällt, dass, wenn er steigt... wie der Index der Realitäten, aber fiktiv, anscheinend.
Aber wir müssen uns dessen bewusst sein, welches der nächste Schritt ist.
Das heißt, man muss achtgeben: Das Wesen muss den Anschein wahren, denn die klare Darstellung seiner Realität kann andere beeinflussen, sie in dem Sinne beeinflussen, dass man nicht zeigen will, was man wirklich ist, und was geschieht. Und das natürlich mit allem Respekt vor der Privatsphäre.
Und das Wesen muss sich mit seinem Anschein auseinandersetzen, mit dem Anschein, die ihm gezeigt werden und scheinbar leben, um mit dem, was scheinbar geschieht, in Feinabstimmung zu sein.
Mit anderen Worten, drei „Anscheine“: der persönliche, der unmittelbare soziale Anschein der Umwelt und der globale Anschein der Spezies, in Ländern, Kontinenten usw.
Nach der Warnung des Betenden Rufs ist es notwendig, dass das Beispiel des Wesens so treu wie möglich ist. Wir sagen nicht treu, nein: „So treu wie möglich" seiner Realität gegenüber, gemäß dem wie es fühlt und lebt und dabei berücksichtigt, dass es in einer Scheinrealität lebt. Achtung!
Das heißt, dass ein großer Teil unserer Realitäten das Produkt eines Anscheins ist, weil wir in dieser Ordnung aufgewachsen und geboren wurden.
Die Situation wird komplex. Und es ist fast notwendig, dass sich die geschaffene Welt durch die Psychoanalyse erzeugen würde und sich alle Wesen von Herrschaft, Macht und Intelligenz einer endlosen Analyse unterziehen würden, weil das scheinbare Unbewusste, das Unbewusste, das Ich, das Ego, das Über-Ich... operative Figuren „des Anscheins“ sind.
Das heißt, dass wir auch nicht über eine Methode verfügen, um das Anscheinende zu enthüllen und die Offensichtlichkeiten zu zeigen.
In dieser Situation erinnert uns der Betende Ruf daran: „Und unsere Hilfe ist der Name von ...!"
Und wir müssen uns weit über das hinaus, was wir denken und fühlen ausdrücken und fühlen. Weit darüber hinaus. Denn wahrscheinlich ist dieses Fühlen und Denken bereits manipuliert, es ist bereits „scheinhaft" oder es ist ein Produkt des Anscheins, und manchmal denkt man, es sei real.
Wir sind umringt, ja.
Und es ist... – unter dem Betenden Ruf – es ist das Mysterium, das uns in einen ersten transzendenten Schritt versetzen kann: zu wissen, dass wir uns in diesem „Umringt sein" vor einem Mysterium befinden, das wir zu enthüllen haben.
Zumindest mit einem gewissen Misstrauen gegenüber unseren eigenen Wahrnehmungen zu beginnen. Denn sie sind wahrscheinlich schon durch Kultur, Erziehung und ein langes Manipulationsprogramm manipuliert worden.
Es ist kein Heilmittel, Autist zu werden. Nein. Das scheint der beste Vorschlag zu sein. Und schon… sind wir ein Teil mehr des Anscheins.
Es ist kein Heilmittel, sich zum Einsiedler zu machen oder zum Pilger auf der Flucht.
Nein. Der Betende Ruf schlägt vor, dass wir uns in das Mysterium platzieren. Und im Rahmen dieses Mysteriums müssen wir nach und nach die verschiedenen Ebenen des Anscheins durchdringen. Und dazu braucht es Spontaneität, das Beispiel, so wie es bei Kleinkindern der Fall ist: Sie geben sich mit ihrem Lächeln, ihren Gesten zu erkennen... Sie sind noch nicht ausreichend manipuliert.
Das erinnert uns an ein anderes Bibelzitat, in dem es unter dem Einfluss des christlichen Odems heißt: „Nur wer wie ein Kind ist, wird in das Reich Gottes eingehen.“
Aber für den Erwachsenen wird das zweifellos sehr mühlevoll. Zu wissen, dass er bereits ein Bild hat, zu wissen, dass man bereits eine Meinung über ihn hat, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Sie ändern...? Sie spontan zu ändern? Mit der entsprechenden Sorgfalt und dem Respekt, mit der Aufrichtigkeit des Augenblicks, aber ohne voreilige Schlüsse zu ziehen.
Sich in anregende Räume begeben, die etwas andeuten, die Bruchstücke unserer Realität zeigen.
Und so können wir uns untereinander allmählich eine Version mit so wenig Anschein wie möglich, mit so wenig Lügen wie möglich schaffen.
Ohne die Angst missbilligt zu werden, kritisiert zu werden…, fern von dem institutionellen Anschein zu sein.
Erst vor einem Monat hielt ein kolumbianischer Kandidat eine spontane Versammlung in einem Elendsviertel ab. Er begann mit der Aussage, dass das Hauptproblem des Landes die geistige Gesundheit sei. Und dann hörte man Schüsse, und er befindet sich derzeit in einem ernsten Zustand.
Wer war der Täter? Ein Minderjähriger.
Was war es, was der Kandidat gesagt hatte: „Das Hauptproblem in diesem Land ist die geistige Gesundheit.“ Wird das etwas mit dem Anschein zu tun haben?
Die Beispiele übersäen uns überall. So viele, dass wir gar nicht anders können, als zu diesen Schlussfolgerungen zu kommen. Hier führt uns der Betende Ruf dazu zu sehen, wie sich dieser Anschein auf allen Ebenen vermehrt und manchmal zu dramatischen Momenten führt.
Das Schöpfer Mysterium zeigt uns durch das Geschöpfte, dass das Leben weder ein Drama noch eine Tragödie ist. Es ist ein bereit Sein dem Wind gegenüber, dem Wasser gegenüber, dem Licht gegenüber, der Dunkelheit gegenüber.
Dass jedwede Ausübung von Kraft und Macht nur zu Konfrontation, zu permanentem Krieg führt.
Und das Wesen der Menschheit weiß das. Dennoch wird dieser Anschein, die Schöpfung, das Mysterium durch die Bemächtigung der Intelligenz, die Herrschaft der Produktion, des Einkommens, des Anhäufens zu ersetzen, so egoistisch, dass die Selbstverherrlichung als Notwendigkeit eingeführt wird, angesichts des Stolzes, das Schöpfer Mysterium nicht handhaben, manipulieren zu können; angesichts des Mangels an Bescheidenheit und Unterwerfung des Wesens gegenüber dem, was es zu leben und zu bezeugen hat, aufgrund der Gaben und Ressourcen, mit denen es begnadet wurde.
Der Betende Ruf fordert eine Übung der Selbstbesinnung, eine Aktion des persönlichen Eingriffs... und mit Ausdruck der Umgebung gegenüber.
Die Suche nach dem Keimen unserer wahren Samen ist notwendig, da sie so sehr manipuliert werden.
Es ist das wahre tägliche Brot, bereit zu sein, uns selbst anzunehmen... und unsere eigenen Erscheinungen und die der Umwelt zu enthüllen, um den wahren Samen der Menschheit ohne Manipulation keimen zu lassen.
Der Tagesanbruch (span.: ‚amanecer‘) , durch die Liebe des Schöpfer Mysteriums geboren zu (span.: ‚amanecer‘) werden, legt weiterhin jeden Tag sein offensichtliches Zeugnis ab. Und auf dieser Grundlage sollten wir ein geboren werden zu unseren Offensichtlichkeiten hin sein.
Den Anschein zerstreuen... und das Mysterium des Lebens in seiner ganzen Fülle zu erfahren, in dem das Leben eine Kunst der Schönheit ist, eine makellose Darstellung der Transparenz.
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