20.25 Der Betende Ruf fordert von uns Reinlichkeit, Exaktheit, Makellosigkeit

 

BETENDER RUF

 

SIE rufen uns zum Beten, um Möglichkeiten anzuregen, unsere Ressourcen zu ermuntern und um unsere Entscheidungen zu fördern.

SIE rufen uns zum Beten, um unsere Zuneigung zu qualifizieren, um unsere Gründe zu klären.

SIE rufen uns zum Beten, um in unseren  Veranschlagungen zu evolutionieren… und uns für neue Dimensionen zu öffnen.

SIE rufen uns zum Beten, um unsere Natur als Universum zu erkennen, unsere himmlische Zusammensetzung und folglich unsere unsterbliche Präsenz unter verschiedenen Bedingungen und in unvorstellbaren Variablen.

 

Wenn wir wissen, warum SIE uns zum Beten rufen, setzen wir unsere Befähigung in Gang. Und jeder der genannten Fragepunkte beginnt, Antworten zu geben, Positionen zu etablieren.

Und es ist bezeichnend, dass wir gerade dann, wenn wir zum Gebet aufgerufen werden, all diese kleinen und großen Details berücksichtigen, damit so, auch wenn sich uns andere Besonderheiten zeigen oder offenbaren, sich unser Bewusstsein betend entdeckt…, es sich beim Beten entdeckt.

 

 

Und im Verlauf dessen, was SIE uns aufdecken, bei dem, was wir entdecken, bei dem, was wir lernen, bei dem, was wir lehren, verlangt der Betende Ruf Sorgfalt, Genauigkeit, Makellosigkeit von uns.

Alles zusammengefasst in dem Wort „Qualität"

Denn ja, ja, es kommt häufig im gegenwärtigen Moment der Menschheit vor, dass Schnelligkeit, Unmittelbarkeit, Erreichbarkeit... in unserem gegenwärtigen Moment der Menschheit unvollständige Stigmata hinterlassen, unversiegelte Siegel, kurz gesagt, eine mittelmäßige Leistung.

Es spielt keine Rolle, um welches Detail es sich handelt. Wenn unsere grundlegende Aufgabe die ist, zu transzendieren, hat jede Handlung ihre Transzendenz: Das Saubermachen, Pflege, das Wort, die Kleidung, das Verhalten... So „erreichen wir"  – in Anführungszeichen, „erreichen wir" – einen transzendentalen Status in allem, was wir tun. Und der physisch-organische Faktor ist diese Qualität.

 

Woran liegt es… dass man schwierige Momente erlebt, erfährt und an ihnen teilhat?

Daran, dass wir die transzendente Qualität der Ereignisse, soweit es uns betrifft, nicht erfüllt haben. Offensichtlich gibt es andere Ereignisse des Schöpfer Mysteriums, die uns in die Beobachtung platzieren.

Ebenso neigt der persönliche Protagonismus, das, was als Schwierigkeit, Problem usw. geschieht persönlich, individuell zu nehmen: „It‘s your problem.“ Nein.

Als Lebenseinheit, was die Lebend Materie an diesem Ort des Universums ist, hat jedes Vorkommen mit allen Komponenten zu tun.

Es ist nicht „Dein Problem", es ist „unser Problem".

Und in dem Maße, in dem wir das „Unser" akzeptieren, nämlich den Gemeinschafts- und gemeinschaftlichen Sinn, löst sich das persönliche Erleben des Problems, der Schwierigkeit auf, es verbessert sich, es transformiert sich, es verwandelt sich.

 

Es ist schwierig, in dem Personalismus und der persönlichen Wichtigkeit, die in dem jetzigen Verstreichen vorherrschen, anzunehmen, dass wir an den Leiden, Problemen und Schwierigkeiten der anderen aufgrund unserer fehlenden Transzendenz und der Makellosigkeit, der Qualität teilhaben.

Die Antwort lautet vielmehr: „Ich habe genug mit mir zu tun, um mich um den anderen zu kümmern". Es geht nicht darum, sich Sorgen zu machen. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass meine transzendente Disposition in der tadellosen Realisierung nicht in mir verbleibt, sondern auf alles Lebende projiziert.

Das impliziert zweifellos zu glauben. Und es impliziert einen Glauben und ein Vertrauen und eine Hoffnung... die wir manchmal direkt sehen werden, und in der Mehrheit der Fälle werden wir das nicht sehen, aber die Zufälle, die Überschneidungen, die Gerüchte und die übrigen Klänge werden uns zeigen, dass, ganz offensichtlich unser Dasein und Tun offensichtlich nicht bei uns geblieben ist, sondern es transzendiert hat.

 

Die Einzigartigkeit des Lebens muss eine Priorität des Bewusstseins, der Identität und folglich der Einheit sein: Ich bin Einheit mit dem Delphin, dem Tausendfüßler, dem Stein, dem Wasser... und diesem langen, unendlichen und unglaublichen „Lebend Systemen".

Wiewohl man uns in den religiösen Glaubensbekenntnissen sagte, dass „sich kein Haar ohne die Zustimmung des Göttlichen bewegt wird", könnten wir in Übereinstimmung mit unserem göttlichen Ursprung sagen, dass jedwede Position, die wir im Bewusstsein einnehmen, auf alles Lebendige übertragen wird.

Das ist der Teil, der uns entsprechend dem vorhergehenden Satz: „Es bewegt sich nicht ein Haar ohne die Zustimmung des Göttlichen", entspricht.

 

Wir können argumentieren und intellektualisieren und eine Kette von Ursache und Wirkung aufstellen. Und das ist gut so. Es ist gut, aber es ist nicht makellos.

Das, was wirklich zur Einheit, Qualität, makellos und transzendent wird, ist, es zu spüren.

Wenn wir in den Abläufen von Ursache und Wirkung, Vernunft und Logik bleiben, werden wir nicht transzendieren. Wir werden unsere persönliche Selbstverherrlichung verstärken. Das soll nicht heißen, dass dies nicht geschieht und dass es nicht erforscht und entwickelt wird. Gerade wenn dies mit dieser tadellosen Vision der transzendenten Qualität geschieht, werden wir mit Erstaunen entdecken, dass Vernunft und Logik sensible, vernünftige, fühlbare Werkzeuge sind. Aber sie müssen diesen Prozess durchlaufen, sonst werden sie greifbar, materiell, Eigentum, Aktivisten eines persönlichen Protagonismus. Und folglich mit den entsprechenden Kontroversen und Auseinandersetzungen.

 

(2 Min. der Stille)

 

Sie führen uns dazu, personalisiert zu leben und zu fühlen; zu einem beunruhigenden, insolventen Wesen, in dem jeder Konflikt, jedes Drama oder jede Tragödie die Vulgarität ihrer Realisierung hervorhebt.

Denn wenn es sich um eine einwandfreie, qualitativ hochwertige Produktion gehandelt hätte, hätten die Ereignisse nicht stattgefunden.

Es ist ein Beispiel, das uns im Kleinen eines jeden Tages, für jeden von uns, von großem Nutzen sein kann.

 

Unter dem Betenden Ruf treibt uns der aktuelle Lauf der Dinge dazu an, zu handeln, uns zu positionieren, so präzise wie möglich zu sprechen. Zu horchen... und die Spreu vom Weizen zu trennen. Und keinem Thema aus dem Weg zu gehen, vielmehr alles aufzugreifen, was zusammenfällt und ankommt und sich nähert. Denn es will uns etwas sagen. Wenn wir anfangen zu selektieren, bleiben wir bei unserem persönlichen Schema und wiederholen die gleiche Schwierigkeit

 

Uns in dem verkörpern, was auf uns zukommt – was geschieht –, ohne in die Sorge einzutreten, es zu lösen, sondern sich dessen bewusst sein.

Unter dem Betenden Sinn werden wir fühlen, dass uns beigestanden wird und dass wir befähigt werden, um eine Haltung einzunehmen, um eine Meinung zu äußern, um uns anzubieten, Vermittler für diese Prozesse zu sein – sichtbar oder unsichtbar für uns selbst.

 

Ein Leben „mit dem Rücken zugewandt" zu leben, ohne allem das Gesicht zu zeigen, was auf uns zukommt, bedeutet, die Situationen noch mehr zu verschlimmern... und sich selbst durch seine nicht unterstützende Haltung zu verschlimmern.

 

Und all dies kann wie eine unmögliche Aufgabe erscheinen. Und wir können überwältigt sein von diesen Möglichkeiten, von dieser Vision, die uns der Betende Ruf gibt.

Und es mag uns unmöglich erscheinen, aber gerade, weil es von dem Betenden ausgeht und vom Schöpfer Mysterium ausgeht, ist das absolut möglich. Absolut möglich.

„Absolut möglich.“

Und dafür müssen wir die Wachsamkeit haben, die Aufmerksam, uns nicht zu personalisieren, keinen Protagonismus einzunehmen; natürlich wissen, wer ich bin und was ich fühle, aber nicht den Kommandostab übernehmen.

Alles, was aus dem Betenden ausströmt ist geschützt, gemildert, einvernehmlich und vom Schöpfer Mysterium gebilligt. Es gibt keinen Platz – mit der Glaubensvorstellung, dem Glauben und der Hoffnung – um ins Wanken zu geraten oder sich unzulänglich zu fühlen. Genau dieses Gefühl der Unzulänglichkeit entsteht, wenn sich der Mensch als Protagonist fühlt.

„Was kann ich dagegen tun?“

Beten.

Und darin – und in diesem Beten – werde ich mich in meinen tagtäglichen, alltäglichen und persönlichen Aktivitäten implizieren.

Und so werde ich eine Entwicklung, eine Veränderung, eine Transformation, eine Bekehrung, eine Transfiguration wahrnehmen.

 

Es wird richtig gesagt, dass „noch alles zu tun ist", denn all das stellt eine andere Welt dar. Es scheint, dass dieses Gebet für andere Welten oder für andere Wesen als die Menschen ist, die wir kennen, wie wir uns selbst kennen, und die wir ständig unsere Fehler, unsere Schwierigkeiten akzeptieren... und wenig – wenig, wenig, wenig, wenig – achten wir auf unsere Tugenden, unsere Fähigkeiten, unsere Ressourcen, unsere Fantasien, unsere Kunst, unsere Schönheit, unsere Liebe.

Es gibt keine betende Botschaft, die das Wesen vor das Unmögliche stellt. Sie stellt ihn vor das immer Mögliche.

 

(2:30 Min. Stille)

 

Wir sind in den Händen der Schöpfung, und wir replizieren mit unseren Händen, mit unseren winzigen, kleinen, unbedeutenden Händen.

Diese Hände, die tun, die sprechen, die grüßen, die umarmen, die streicheln... und denen dauerhaft beigestanden wird.

Wie schon über andere Leben anderswo im Universum gesagt wurde: Wir sind nicht allein

Und unter dem Betenden Sinn sind wir nie allein, wir stehen unter dem Schutz „von", und folglich muss jeder Umstand, der eintritt, unter diesem Schutz beobachtet und betrachtet werden.

Und es wurde bereits gesagt: „Unsere Hilfe ist der Name ‚VON‘.

Folglich verfügen wir mit dem Glauben über ein Kontingent an Hilfe, an Beistand… unendlich! Aber es kommt vor, dass wir die Antwort auf unsere vernünftigen und erkennbaren Möglichkeiten berechnen.

 

Es gibt keinen Platz zum Entkommen. Wir sind Libertäre.

Es gibt keinen Platz zum Verstecken. Alles ist offen. Die Himmel öffnen sich.

Es gibt keinen Platz, um zurückzuweisen. Der Beistand ist permanent und wirksam.

 

Und so erleuchtet uns das Gehen... und uns tragen lassen... es beleuchtet und weckt in einem kreativen Enthusiasmus, in einer Kunst zu lieben, in einem Ozean der Liebe, der uns beherbergt, uns ernährt, uns nährt und uns projiziert.

 

Amen.

 

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