14.24 Die Seele beseelen

 

BETENDER RUF

 

(5 Min. der Stille)

 

Und die Ereignisse von ... Dramen, Tragödien und Schrecken, die anhalten oder gelegentlich wie Proben des Glaubens als dogmatische Beispiele auftauchen, als Beispiele der Abstammung von … von dem Göttlichen… verstreichen!

Die Ebene des Selbstwertgefühls, der Macht und des Verdrängens, welche die persönliche Egozentrik etabliert, geht so weit, dass sie die Schöpfung als Zeugen für jedwede Aktion nimmt, vor allem die, welche Zerstörung zeigen, die Schwere zeigen … damit sie der göttlichen Strafe am ähnlichsten sind.

Göttliche Strafe?

 

Diese Ebene der menschlichen Eitelkeit, welche Zerstörungen und schwere Schäden erreichen kann, sie verbleibt nicht nur in diesen ausnehmenden Fällen, sondern sie wird „Ansteckung“ in dem Alltäglichen.

Ja! Es ist gewiss, dass es einen Abgrund zwischen dem Terror und der Furcht gibt, aber ..., ausgehend von den Unbedeutendsten bis hin zu den Signifikantesten sind sie nach dem reinsten „göttlichen Stil“ in der Lage einzuschüchtern, zu bedrohen.

Und man muss sich fragen – und der Betende Sinn fragt: „Woher kommt dieses Kriterium von … „von göttlicher Strafe?“

Man kann das nicht nur Erdbeben ... Vulkanen ... zerstörerischen Gewittern  zuordnen... – was man „natürliche Phänomene nennt” –, die man in anderen Zeiten wegen der existierenden Menschheit als Strafen interpretieren konnte.

Das hält sich heute nicht mehr. Aber es hält sich auch nicht die Idee, dass das nicht im Unterbewusstsein geblieben ist, und der Mensch nimmt das als Rechtfertigung, um in diesem Vernichtenden, Zerstörerischen handeln zu können, auf den sehr, sehr, sehr unterschiedlichen Ebenen.

 

 

Und so, vor weniger als einem Monat gedachte man der Attentate des 11 M[1] , an denen Züge durch die Luft flogen, die Schaffende, Arbeiter, Arbeiterinnen transportierten… Und dort transmutierten 192 Personen, sagen die Statistiken. Und die Juristen sagen auch, dass es im Namen von ... von dem Göttlichen gemacht wurde, und um das zu zelebrieren opferten sie sich.

 

Und es geschieht in diesen dramatischen Situationen, dass ... sich die Gerüchte einwickeln und einwickeln, die Ereignisse, die schließlich in den Erinnerungen und Geschichten verbleiben, ohne in Wirklichkeit zu wissen, was geschah.

Es ist so, also würde man sagen: „Gott muss keine Rechenschaft ablegen für das, was ER macht und für das, was ER nicht macht.“

 

Genauso wie das größte Attentat, das in der Geschichte des Menschen durch einen Staat begangen wurde, wie „Hiroshima und Nagasaki”, weiterhin wegen Notwendigkeiten des Krieges straffrei bleibt, haben sich alle übrigen Attentate von geringerer Intensität – aber alle anderen – aufgelöst, wurden gerechtfertigt und sind verblieben als …. irgendein Monument, dass man erinnert.

 

Der Betende Ruf platziert uns in jenes, das uns als Ausübung der Macht übersteigt, zerstörend, damit wir versuchen ohne Vergeltung dieses Vorgehen anzunehmen, ohne Vergeltung, die Vorgehensweise, welche die gewöhnliche Gewalt überschreitet, die jedes Wesen mit seiner Umgebung etabliert, sich im ‚Namen von‘ … zu verteidigen oder anzugreifen oder jedwede andere Spitzfindigkeit der Eitelkeit.

 

Das ist so, als würde man sagen: eitle Egoismen, die normal zu sein scheinen – ohne dass es Äquivalente wären, klar, aber schon als Widerspiegelung dessen, was jedes Wesen in seiner alltäglichen Macht und in seinen Strafen und Geringschätzungen ausübt. Wenn wir diese „Normalen“ zu einer Potenz erheben, sie multiplizieren, dann kulminieren sie mit… Leben in der Luft…

 

 

Schmerz … unterschiedlicher Charaktere zu produzieren ist ein Mechanismus, der „institutionalisiert” wurde, um die Position, die Wichtigkeit zu zeigen… Und für gewöhnlich hat er eine gleiche oder ähnliche Antwort, die teilnahmslos sein kann, die ignorieren, absondern kann…; genauso gewalttätige Verhaltensweisen, aber mit „zivilisiertem“ Anschein.

Es scheint so, dass die Menschheit vergessen hat, dass wir ein Produkt einer stürmischen Liebe der Schöpfung sind; wir sind Produkt einer unglaublichen Karambole, die das Lebendige möglich macht(!), und dass dieses Lebendige auf der Basis der solidarischen Eintracht, Feinabstimmung, Harmonie, Kollaboration, Respekt, Zuneigung, Liebe gestützt wird.

Und dass wir jedes Mal, wenn wir diese Lieblosigkeit ausüben, wir uns in die Abgründe der Gewalt hinabstürzen. Ja: Gewalt, sich selbst gegenüber, Gewalt gegenüber der Umgebung ... ganz unterschiedlicher Formen.

Es ist eine dramatische Konvertierung eines einzigen Ausdrucks, in dem die „Erstmaterie” – um es so zu sagen –, die Liebe, wenn sie den Mensch überrascht und ihn beeindruckt, ihn fasziniert, also gut, er entscheidet sich, sich ihrer zu bemächtigen, nicht, dass sie verlorengeht, nicht, dass man sie ihm nimmt.

Und dafür setzt er die Gewalt gemäß seines Kriteriums ein.

Und so nehmen in einigen Ländern die Frauen immer noch den Namen von „Frau von” an, als ein Besitz.

Das ist ein Beispiel.

Weil uns das dient, um zu bemerken, dass in dem Maße, wie man es nicht schafft  zu haben, zu besitzen ... die Idee, das Projekt, das Wesen, die Wesenheit, den geliebten Umstand, ist die Antwort Macht, Gewalt. Von ganz unterschiedlichem Charakter, ich betone das.

Aber das ist kein Kampf zwischen dem Guten und dem Schlechten, nein.

Es ist die Kontaminierung der Güte des Wesens, das inquisitorisch wird und gemäß seiner Rechte, seiner Kriterien und seiner Meinungen fordert, was „seins“ ist.

Das ist das erschütternde „Besitztum”, jenes, das sich anhäuft, das hat und hüten, beschützen, pflegen muss…

„Sicher” sein.

 

Und eigenartigerweise widmet sich dieses Verhalten der Macht, das gewalttätig wird, es widmet sich als ein Akt der Milde auch dem Possessiven. Unglaublich!

 

Der Betende Ruf mahnt den Verlust der Wachsamkeit, der Aufmerksamkeit und des Alarms…

Was in Wirklichkeit nicht „Alarm”(span.: ‚alarma‘) ist, sondern zur Seele (span.: ‚al-alma‘) ist. Es ist ein einfacher Wechsel eines Buchstabens.

Ein einfacher Wechsel, der uns die Waffe ”(span.: ‚aRma‘) des Neides, der Eifersucht, der Geringschätzung, der Beleidigung etc. für die andere nimmt, für die Seele (span.: ‚aLma) – anstatt von: zur Waffe (span.: ‚al-arma‘), zur Seele (span.: ‚al-alma‘) –, in der die Seele versucht zu transzendieren, zu horchen, zu respektieren, zu beachten, zu hüten.

 

Und es ist nicht die Lösung zu verurteilen, zu bestrafen, einzusperren... Nein. Die Lösung ist „beseelt” (span.: ‚almado‘) : „beseelen“ (span.: ‚almar‘)... zur Seele (span.: ‚al alma‘).

 

Weil dieses die „Seele beseelen” (span.: ‚almar  al alma’) uns auf die Ebene des nicht Artikulierten platziert, des nicht Legalen, des nicht Offiziellen. Das platziert uns auf die schöpfende Ebene.

 

Das ermöglicht uns, das Erbarmen, den Schutz, die Barmherzigkeit… und die Allerhöchste Güte zu leben, die über dem Lebendigen schwebt, dank dessen es da ist, es existiert.

 

(2 Min. der Stille)

 

Uns … auf der Basis des Betenden Rufs zu entdecken, der uns ruft, damit wir uns in unseren Eitelkeiten, Wichtigkeiten, Anträgen, Forderungen sehen …, welche die Ur-Suppen der Macht, der Strafe, der Geringschätzung, der … Vorurteile sind! Jene, die zur Verurteilung und zur Strafe führen: sie vorverurteilen, verfolgen strafrechtlich, sie verurteilen und bestrafen … den Nachbarn, den Religiösen, den Politiker, den Sportler oder irgendeinen anderen.

Und das wird mittlerweile für … normal gehalten.

Man spricht sogar davon, dass es Mechanismen der Verteidigung, der Vorurteile, der Verurteilungen, der Bestrafungen, der Strafen und der entsprechenden Bestrafung sind, weil sie alle direkt hintereinander folgen: Vorurteile, Verurteilungen, Bestrafungen, Strafen … von Gedanken, Wort und Unterlassung.

Diese ganze Ursuppe, wenn sie „normal” wird, ist eine Ur-Suppe, die zunimmt, die kocht…! Und es kommt zum Moment der Explosion, der zu diesen Dramen führt, was der Krieg ist: die beste Institution, um zu zerstören, um zu gewinnen... und um alle Präventionen des sich Kümmerns, der Entwicklung der Kunst, der Schönheit zu überspringen. Man nennt das sogar und sagt darüber, dass das ein „reinigender” Mechanismus sei, der notwendig sei.

 

 

Der Betende Ruf ruft uns, damit wir keine Keime sind –  keine Ur-Suppen –  keine Ur-Suppen, die diese Position der Verdrängung des Göttlichen fördern, in der die Macht der maximale Ausdruck ist, die Gewalt die beste Ausübung und das Vorurteil, das Urteil, die Verurteilung, die Strafe die beste Entscheidung sind.

 

Als betende Wesen, die sich zum Betenden Ruf einfinden, müssen wir uns diesen Perspektiven, diesen Dimensionen widmen.

Aufhören zu verurteilen und zu urteilen, aber schon offensichtlich machen, um sprechen und hören zu können.

Und darin und damit eine Eintracht, ein Verhältnis, eine Kollaboration, eine Feinabstimmung, eine Zuneigung, eine Freundlichkeit zu etablieren.

Wir haben alle notwendigen Worte, um unseren Instinkt der Heiligkeit zu entwickeln. Alle!

 

SIE fordern betend, dass wir sie ausüben.

Alle Momente sind transzendent. Und dieses Erleben von „Normalitäten” muss überdacht werden, auf den neusten Stand gebracht werden … und wir müssen unsere göttliche Essenz als Diener bezeugen, als Bewunderer, als Kultivierende der Schönheit und der Feinabstimmung.

 

„Das ist eine nicht verschiebbare Position.“

 

Ámen.

 

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[1] Attentat vom 11. März 2004,in Spanien bekannt als 11 M

Gebet