25.26 Jeden Tag haben wir die große Gelegenheit

 

BETENDER RUF

 

Und das Verstreichen der Menschheit bricht auseinander, verstreut sich, wird immer individueller..., immer persönlicher.

Und so entstehen eine Vielzahl von Trends, Vorschlägen und endlosen Protagonisten.

Die Gemächlichkeit, die Ruhe, die Gemütsruhe, die Beharrlichkeit... sind heute nutzlose Instrumente.

Der Wettbewerb wird stark. Der Vergleich wird groß. Und der Geist zieht sich zurück. Aber gleichzeitig beansprucht jede Zerstreuung Bewunderung, beansprucht sie Einkommen, beansprucht sie Mittel, beansprucht sie Vorteile...

 

Es handelt sich nicht – wie es scheinen mag – um einen Aspekt der Bemängelung oder der Kritik. Keine Kritik und auch nicht Bemängelung, sondern einfach eine Beschreibung, eine Evidenz.

Der Betende Ruf vom Schöpfer Mysterium aus zeigt uns, lehrt uns, welche die Disposition ist, in der man geht. ES verurteilt ihn (den Menschen) nicht, ES bestraft ihn nicht. Aber stellen wir uns für einen Moment vor, dass jeder Stern des Universums – um es zu verallgemeinern – seine Unabhängigkeit von der Umlaufbahn der anderen, von der expansiven Bewegung neuer Sterne beanspruchen würde...

Das ist nicht der Fall, auch wenn Astronomen oft einen Galaxienkrieg zwischen den Galaxien vermuten. Aber das ist nicht wahr. Die Sternbewegungen, die wir erfassen können, können nicht im Sinne von... Angriff, Verteidigung, Macht... interpretiert werden. Sie haben andere Erwägungen.

Es genügt... das Engagement der Sonne, die Anwesenheit des Mondes, die Ankunft der Jahreszeiten zu beobachten, zu betrachten. Zum Beispiel. Nein, der Frühling kämpft nicht mit dem Herbst oder der Winter mit dem Sommer. Die Sonnenaktivität ändert sich nicht plötzlich, aber sie hat ihre notwendigen – man könnte sagen „millimetrisch berechneten" – Veränderungen, um uns, die Lebend Materie, zu beeinflussen.

Aber das wird nicht so gesehen. Wenn es Sonnenstürme gibt, wie jetzt, wo sie deutlich zugenommen haben, dann wird das als Gefahr, als Aggression angesehen, als ob die Sonne wütend geworden wäre.

Die ausgewogene und stabile Dimension der Möglichkeiten des Lebens bleibt erhalten.

Und sie konkurrieren nicht miteinander.

Aber sicher, das Wesen, in dem Maße wie es weiß – oder glaubt zu wissen –, in dem Maße wie es weiß – oder glaubt zu wissen –, definiert sich als... – wenn ich übertreiben darf – als „Sonnenkönig", und präsentiert sich mit seinen Garantien, seinen Angeboten und, kurz gesagt, seinen Kompetenzen, konkurrierend.

Es scheint, als ob die Menschen beginnen, sich selbst auf der Grundlage der Denunziation anderer zu definieren und keine Ressourcen haben, um sich durch ihre eigene Identität, ihren eigenen Wert, ihre eigene Großzügigkeit und ihre eigene Solidarität zu definieren.

Klar, ist es ja so einfach, sich über die Fehler, Irrtümer und Kritikpunkte der Umwelt zu definieren! Ich muss gar nicht argumentieren. Es ist nur klar, dass ich nicht so bin, nicht so bin, nicht so bin, aber ich sage nicht, wie ich bin.

 

Die – in Anführungsstrichen – „Diversifizierung des Wissens" erzeugt Mikroaktivitäten, die der Einzigartigkeit nicht zugehörig sind. „Einzigartigkeit".

 Die Entwicklung des Protagonismus findet immer Mittel. Auf seinem Weg wird er immer Lob, Zauber, Ermutigung… von denen finden, die später zu Kritikern und Feinden werden.

All das führt dazu, dass sich immer mehr unsichere, säuerliche, konkurrierende, distanzierte, bewaffnete „gegen“ Persönlichkeiten entwickeln, die gleichzeitig spekulativ sind und Wohlstand und Beifall verlangen.

 

Der Betende muss sich der Einzigartigkeit des Wesens, der Miniatur unserer Identitäten, der höchsten Unwissenheit... bewusstwerden und sich als Bauer (Schach) dieses Schöpfer Mysteriums erkennen.

Und das wird uns nicht daran hindern, zu suchen, zu entdecken... aber ohne, dass dies das Ziel der „Macht" mit sich bringt. Denn das ist die Tendenz der dominanten Kulturen, sich zu „spezialisieren". Ja, der da weiß über dieses oder jenes Bescheid, er spezialisiert sich, er übt seine Macht aus und wird in mehr oder weniger großem Umfang zum Attraktor seiner Macht. Aber für sich selbst ist er eine Insel: isoliert. Die Macht seines Wissens hält ihn im Griff und sie ist außerdem seine Propaganda und sein Mittel.

Und so wird jedwede Ressource gesucht, um die Überwindung von Schwierigkeiten zu vermeiden, Beziehungen zuverbessern, das Gute zu erweitern, nach Qualitäten zu suchen…

Und all dies geschieht in schwindelerregender Geschwindigkeit.

 

Und es scheint, als ob jedes Wesen kurz davor ist zu explodieren, kurz davor zu gehen, sich zu entfernen, sich zu trennen, zu fliehen... All diese Äquivalente sind als Fähigkeiten vorhanden. Andererseits ist es heutzutage schwierig, unbequem, beunruhigend… sich zu integrieren, zu kollaborieren, sich zu gruppieren.

Und so gibt es im Alltag eine Tendenz zum „Minimum", zum „Knappen“, nicht der Gerechtigkeit noch der Fairness, sondern der Quantität, der Qualität. Und so werden die Dinge halb gemacht, verkürzt, mangelhaft.

 

Das Phänomen des Lebens ist „integrativ". Und es bedarf keiner Theorie, um dies zu beweisen. Es ist offensichtlich, dass alle Wesen benötigt werden. Und die Notwendigkeiten des einen werden von den anderen beigetragen, und so weiter – den Wesen im Allgemeinen; dem Leben im Allgemeinen. Aber es kommt vor, dass das unter Menschen nicht so klar ist.

Die Vielfalt der Glaubensbekenntnisse, Normen, Sitten, Ideologien... hat die persönliche Bedeutung so sehr betont, dass der integrative Aspekt nur noch für das Geschäft, für das Einkommen, für den Profit übrigbleibt.

Und das Spirituelle...

Ach, „spirituell" zu sagen, ist vielleicht zu viel gesagt, aber da wir uns im Gebet befinden, kann es gültig sein.

Denn natürlich sind die Religionen und ihre Gebete auf eine sich wiederholende Litanei reduziert worden, und wenn sich das Gebet beschränkt und über unseren Realitäten schwebt, wird es nicht als Gebet betrachtet. Nein, das ist eine Rede, ein Parlament....

Ein sehr schwerer Fehler.

Ein sehr schwerwiegender Irrtum, denn das Bewusstsein des Wesens hat sich darin „verzystet“ zu denken, dass das Göttliche, Gott – das Schöpfer Mysterium, wie wir es nennen – ein Herr ist – natürlich ein Herr –, der da ist, um unsere Gebete zu beantworten, um ihn um Vergebung zu bitten, um uns in unseren Anliegen zu helfen... Aber sobald ER sich in unseren Tendenzen manifestiert, wenn ER sich zeigt und uns ruft, um uns auf unsere Entwicklung hinzuweisen, dann... verliert ER diese göttliche, höhere, höchste Beschaffenheit.

Ein sehr schwerer Fehler.

Das Schöpfer Mysterium ist mit uns, in uns, unter uns und in unbekannten Dimensionen. Und es macht sich in unserer täglichen Realität bemerkbar. Und das ist es, was uns ein erweitertes Bewusstsein geben kann und uns in unseren Tendenzen orientieren kann.

Aber wenn wir uns nicht zu seinem Ruf einfinden, wenn wir nur auf die betende Haltung zu bitten, zu wiederholen, zu erflehen warten...

Mit all dem – und mehr – wurde das Schöpfer Mysterium eingekapselt; es wurde dort platziert als... nun ja, als etwas, das vielleicht – natürlich in schwierigen Momenten – helfen kann. Aber es im Alltag zu tragen? Das scheint zerrüttend, es nimmt uns die Bedeutung, es nimmt uns die Wichtigkeit.... Und es reduziert uns darauf zu sagen, dass wir alles IHM zu verdanken haben!

Und so ist es auch.

Wenn sich das Wesen zum Herrn über sein Leben macht... das nicht seins ist. Es gehört ihm nicht, weil er es nicht geschaffen hat. SIE haben es ihm gegeben. Aber nicht als Eigentum. Es wurde ihm als Ausdruck des Schöpfer Mysteriums gegeben.

Jegliche Eitelkeit – von den Tausenden, die es gibt –, Arroganz und persönliche Interpretationen, die letztlich zu einer Haltung der Macht führen, bilden einen… Kämpfer gegen die Pläne der Schöpfung. Und die Vorsehung verschwindet, und es wird festgelegt, was der Einzelne erreichen und vollbringen kann.

„Was kann ein Einzelner ohne die Mitwirkung des Ewigen erreichen? „Was kann er?"

 

Und so kommt es, dass das Wesen in seiner Macht und Dominanz verarmt. Ja, denn es muss seine Position verteidigen, und das tut es, indem es angreift. Und schon stellt es den unvermeidlichen Krieg her, den täglichen Krieg: „Gegen", „gegen", „gegen", „gegen", „gegen"...

Und jeder Einzelne hat sein „Gegen“.

Und jeder findet seine eigenen Schuldigen, die er für sein eigenes Unglück verantwortlich machen kann.

Es ist weder die Vernunft noch die Logik oder das Wissen – das „Wissen" –, das ein Wesen definiert (span.: ‚definir‘) – ohne Ende (span.: ‚sin fin‘). Es ist seine Güte, sein Dienst, seine Integrität, seine Integration ohne Kampf, mit solidarischer Präsenz, die ihm die universelle und befähigende Dimension in jedweder Situation verleiht.

Wenn es umgekehrt an seine Zwecke gebunden ist, wird die Welt sehr klein. So klein... so klein...!

 

 

Höchstwahrscheinlich wird sich all dies in wenigen Augenblicken – Minuten, Sekunden – aufgelöst haben. Und die schlechte Antwort wird auftauchen, und das Vorurteil wird auftauchen... Gewiss! Und es wird gesagt werden, dass es nichts genützt hat, denn jeder hat seinen Standpunkt festgelegt. Und es stellt sich heraus, dass, wenn das Wesen sich unter dem Betenden Ruf versammelt, kommt es, um zu entdecken. Und selbst wenn es das Zuhören löscht oder... die Botschaft kritisiert oder sie einfach ohne weiteres annulliert, sie wurde gesagt.

Und weil sie gesagt wurde und das Wort kreiert, steht der Einfluss der Botschaft zur Verfügung. Sie verschwindet nicht. Selbst wenn sie innerhalb von Minuten vergessen wird, sie beiseitegelegt wird.

 

Wird Gott zornig werden... Wird ER uns unterdrücken?

Nein, natürlich nicht. ER wird immer noch in, mit, innerhalb und... in uns sein.

Und wenn einige – oder viele – nicht zuhören, irgendeiner wird horchen. Genügende oder Ausreichende, um der Unermesslichkeit des Lebens und dem unsterblichen Verstreichen unserer Anwesenheit Kontinuität zu verleihen.

 

(3 Min. der Stille)

 

Jeden Tag haben wir die große Chance. Ja, die große Chance, die uns diese Morgendämmerung… unsere Gegenwart gibt, unsere Haltung zu verändern, zu verklären. Und wir zählen auf dieses Schöpfer Mysterium!

Darauf müssen wir uns verlassen, nicht auf meine Fähigkeiten. Meine Fähigkeit führt mich zu der Erkenntnis, dass nur ER zählt.

Und so löst es sich auf... und so löst sich der Personalismus auf, die Aggressivität der Herrschaft und der Macht, des Wissens, des Könnens... oder jeder Funktion, in der sich das Wesen als Bevollmächtigter seines Verstreichens errichtet.

 

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