18.24 Wir emigrieren vom Schöpfer Mysterium aus

 

BETENDER RUF

 

Der Betende Ruf erzählt uns von einer hervorquellenden Emigration seines Mysteriums, um das zu bilden, was wir „Leben” nennen.

Emigration vom Schöpfer Mysterium aus, das hin zu einer ... unergründlichen Biodiversität evolutioniert.

 

Und in dieser Emigration werden wir im Bewusstsein und in Schritten zu Nomaden.

Und nach und nach werden wir im Bewusstsein, in Permanenz, in Transzendenz zu Pilgern.

Und so ist es, wie wir uns von dem Joch des Materiellen ablösen... und wir entdecken, dass es keine Falle ist, sondern ein Konzentrat von Odem, welche eine Landschaft bilden: die vitale Landschaft.

Und in dem Maße, wie wir diese Positionen annehmen, findet unsere Handlung hin zum Konkreten, zum Gepressten, zum Dichten – unsere Handlung – durch diese Anziehungen, diese „Kräfte“, statt …. – wir wollen es so nennen –, die das Kompakte erlauben, die das Konkrete beabsichtigen.

 

Wir sollten erreichen, dass sich unser Bewusstsein in der Expansion diversifiziert.

Und so ist es, dass wir uns zu Entdeckern von Universen machen und nicht zu Sklaven von … „Konkretem”.

Wir sollten aufhören, die „Baales”[1], die Idole zu vergöttern, um in der Transzendenz des Geschöpften zu sein, diversifiziert und in permanenter Ausdehnung, was zu lernen, zu staunen, zu bewundern, sich zu verlieben, zu lieben mit sich bringt zu entdecken.

 

In diesen Positionen, angefangen bei der Genesis des Aufkeimens des Mysteriums, bis zur progressiven Ausdehnung, wenn wir das in dem alltäglichen Dasein und Tun inkorporieren, werden wir die Atavismen[2] der Verantwortungen, der Perfektionen, der Forderungen, der Ängste, der Strafen inkorporieren... Dieses ganze Konglomerat der eingeengten Bewusstseinszustände, die aufgrund einer Auffassung, einer Idee so sind.

Dass wir, wenn wir diese Emigration, diese Ausdehnung inkorporieren, eine kreative, rhythmische, präzise Haltung haben werden – und das auch sein werden – ohne die Besessenheit nach der Wahrheit, der Perfektion und ohne die Angst vor unserer eigenen Natur. Diese persönlichen Hedonismen, dass „ich nicht bin”, dass „ich nicht tue”, dass „ich nicht kann”…, diese Schuldgefühle sind eitle Hedonismen.

Wenn wir uns als Pilger, Nomaden, Emigranten, als Sprossen des Mysteriums in permanenter Evolution akzeptieren, gibt es keinen Ort für Protagonismus, noch Verfolgung unserer Natur.

Wir sollten unsere Position annehmen, unsere Entwicklung und wenn wir andere Koordinaten entdecken wie die, die wir jetzt hören, könnten wir … unsere Konzepte, unsere Prinzipien, unsere Wahrheiten variieren...

Wie hässlich die sind! Nicht wahr?

Wenn die Personen anführen: „Weil das meine Wahrheit ist, weil …“  Wie hässlich! D.h., sie möchten Göttern und Göttinnen ähneln und sie werden gehässig (span.: ‚odiosos, odiosas‘)[3].

Ein kleiner genetischer Wechsel-Tausch und man sieht die Wahrheit.

 

Ja. Es gibt keinen Grund, sich an eigene Wahrheiten, etablierte Dogmen zu klammern...

Dafür fehlt uns das ausreichende Charisma.

Deswegen, wenn wir uns in Götter transformieren – mit den Wahrheiten, mit den Gewissheiten, mit all diesen Dingen – … machen wir uns gegenseitig zu Hasserfüllten (span.: ‚odiosos‘), weil klar, jeder hat seine eigene (Wahrheit)  und dann… ist die, die mit meiner übereinstimmt, gut, aber das, was nicht mit ihr übereinstimmt… nicht.

 

Wir sind Emanationen, die von der Allerhöchsten Güte des Schöpfer Mysteriums abhängen, welches uns durch die Liebe aufgehen lässt (span.: ‚amanecer‘)[4]lässt.

 

Keiner ist geringer oder schlechter als andere. Jedes Wesen nimmt eine Position ein, immer mit befreienden Kapazitäten in seinen unterschiedlichen Positionen, emporgehoben und animiert durch das liebevolle Gel der Schöpfung.

Und wenn wir das im alltäglichen Dasein berücksichtigen, dann hören die Kritik, die Meinung, der Blick, die Geste, etc. auf zu… sie hören auf, uns zu quälen! Und folglich löst sich dieser Druck, diese Heimtücke, dieses Mobbing auf – wie man es jetzt nennt –; es gibt nach, sobald man es nicht wertschätzt. Dieses Sprichwort stimmt, das sagt, das: „Es gibt nicht mehr Verachtung als keine Wertschätzung.

Sobald man dich „hässlich” nennt und du antwortest: „Dank dessen bist Du hübsch”, also dann … entwaffnest du die Person, nicht wahr?

- Also Du bist sehr hässlich.

 

Man sagt:

 

- Klar! Damit Du hübsch bist.

 

Das Leben wird zur permanenten Notwendigkeit. Aber wir müssen bemerken, dass wir als Migranten nicht haben, und nicht besitzen und nicht ‚zu eigen machen’.

Wir hüten, das schon, wir pflegen die Güter, die Gaben, das, was sich durch unser Dasein, durch unser Tun ereignet.

 

(6 Min. der Stille)

 

Die Strömungen der Angst gattern das Leben jetzt ein. Sie unterwerfen es Sammlungen, Eigentümern, Besitzergreifenden und sicheren Ghettos …, in denen sich die Klarheit, die Spontaneität, die Kreativität verliert.

 

Von daher die Wichtigkeit, sich in dieser zerstreuten Expansion zu platzieren.

 

(7 Min. der Stille)

 

Es kommen, es kommen die Momente, in denen das Wesen Zeugnis ablegen muss.

Und das wird es ohne Angst, mit Klarheit, mit Offensichtlichkeiten tun.

 

(4 Min. der Stille)

 

Es gibt viel Rost und der sammelt sich an. Aber man kann ihn messen und wiegen.

 

Das Bewusstsein ist unendlich.

Es sammelt sich nicht an. Es dehnt sich aus.

 

 

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[1] Baal (auch Baal) ist im Altertum eine Bezeichnung für verschiedene Gottheiten im westsemitischen (syrischen und levantinischen) Raum und bedeutet: Herr, Meister, Besitzer, Ehemann, König oder Gott.

[2] Ein Atavismus (von lateinisch atavus ‚Urahn') im soziologischen, kulturgeschichtlichen oder gesellschaftswissenschaftlichen Sinn ist ein kultureller Rückfall in angenommene urtümliche, primitive oder überwunden geglaubte Zustände menschlicher Gesellschaften. Der Begriff leitet sich vom biologischen Atavismus ab.

[3] “O dioses o diosas“: das bedeutet Götter oder Göttinnen.

[4] “Amanecer”: Aus Liebe „amor“ geboren werden „nacer“.