52.23 Nostalgien von Paradiesen

 

 

 

 

BETENDER RUF

 

Die Wunden der Vergangenheit kochen auf… sie kochen auf. Es kochen die vergangenen Schmerzen, die unerfüllten Versprechen wühlen auf; die hoffnungsvolle Zukunft schreit.

So wie Räder, die vorbeiziehen, die sich drehen, die Zeitzeiger von ewigen Uhren haben, die wiederholen: die drei, die vier, die fünf, die sechs, die sieben … und es scheint, als wären sie neu!

Und so bewegt sich die Menschheit in ihren latenten Geschichten hin und her. Und sie sieht nicht … sie sieht nicht, dass der Verlauf der Sterne immer anders ist.

Sie traut sich nicht das Unmögliche! Sie greift nach dem Möglichen.

Nostalgien… ja Nostalgien nach Paradiesen, von lächelnden Leben. Nostalgien von „Welten nach Maß”, die Sklaven der Hartnäckigkeit bedürfen. Und damit jedwede Errungenschaft das Produkt eines Kampfes sei, eines mühsamen Verhaltens. Wenn es „durch Zufall käme” hätte es nicht viel Wert.

Ach! Sie spalten sich, die Alarme entzünden sich, wenn die Verzweiflung in Unruhe versetzt.

Und wenn sie dann besiegt sind, dann bitten sie flehentlich und beten.

Und der Henker kennte keine Gnade.

Viel zu spät.

Ist es möglich, dass Menschheit -Menschheit von jetzt- die Geduld der Vorsehung aufbraucht?

Ist es möglich… ist es möglich, dass sich das Wesen unter dem Schutz des Wissens auf ständige Opfer, auf den epischen Tod des Applauses der Stille projiziert? Von denen, die der Tod niemals hört.

Und es wird gesagt, dass man lernt.

Es wird gesagt, dass man vorankommt.

Und es werden Vergleiche eingesetzt, um die Waage hin zu einer Seite oder zur anderen neigen zu lassen.

Ach! Es wurde bereits gesagt, dass die Vergleiche widerlich sind. Ja, vielleicht spielt das darauf an, dass jedes Wesen die Identität haben muss, die es tröstet, die Identität, die es in seinem Bewusstsein der Illusionen identifiziert, mit seinem Charisma der Improvisationen, mit seinem Fühlen des Universums.

 

SIE rufen uns dazu auf, in Sinnsprüchen zu beten, mit Versionen der poetischen Prosa. Jene, die durch irgendeinen Spalt in das schlafende und gewohnheitsmäßige Zuhören nur das zu hören, was einem gefällt, in das Horchen eindringen können.

Ach! Und liegt das daran, weil ein Vers einem zeigen kann, was die Blindheit der Selbstverherrlichung einem nicht erlaubt?

 

Und es wird als Heldentat gefordert, die Abgründe, den Untergang zu erreichen! Und immer wieder von einer Klippe zu fallen, erfordert den gleichen Ruhm, wie sich zu befreien und unversehrt zurückzukehren. Die beiden Positionen haben ihre Begierde und ihren Applaus.

 

Ach! Aber die Abgründe sind nur dafür da, dass uns die mysteriöse Schöpfung in die Tiefen der Geburt der Sterne bringt, diese ewigen Lichter, die zur ewigen Betrachtung führen.

Ja! Die Abgründe sind dafür da, damit sie uns dazu bringen, die Geburt der Sterne wahrzunehmen! So als handelte es sich um eine Geburt.

Ach! Wie wenig sieht man die dunklen Himmel! Sie fordern Geburten von uns. Sie klopfen an unsere Tür, um sie zu öffnen und um unseren Atem zu ventilieren

Dafür gibt es die Abgründe. Nicht, um sich als toter oder lebender Held zu fühlen.

 

Und es kommen die Nachrichten, und die Warnungen kommen von den Vögeln böser Vorzeichen, die die Unverschämtheit der Lügen und das Zittern der Angst genießen.

Diejenigen, die warnen, dass man auf den Weg zurückkehren muss, der bereits beschritten und festgetreten ist … und der in Verzweiflung pulsiert.

Na gut, Ja! Die Norm, das Normale klopft an die Tür. Es komme ein „Friedensrichter” und mit „Beglaubigungsnotar”... und mit Zustimmung der Wissenschaften des Wissens.

Und das Wesen kniet nieder und gehorcht, besiegt in einem weiteren Krieg.

 

Zu beten wird scheu und … verschämt. Man kann es noch nicht einmal erwähnen! Man sieht nicht den unmittelbaren Gewinn darin.

Also muss man das Gebet in irgendeinem Schrank oder einer Fliese unterbringen oder versteckt hinter einer falschen Wand.

Damit es nicht gesehen wird. Damit man lediglich klar ist, dass ich es bin! Nicht, dass man denkt, dass ich ein Feigling bin, der sich im Gebet schützt.

Und die Mutigen sind die Triumphierenden, die, die erreichen, die, die es schaffen, die, die haben.

 

Ja, immer bleibt das Roulette. Die Kugel rollt... –„Nichts geht mehr! Nichts geht mehr!” sagt der Croupier -und sie springt von einem Ort zum anderen, zwischen Schwarz und Rot und zwischen Zahl und Zahl …  und fast gewinnt man! „Fast”.

Und der, auf den es fällt, der prahlt und setzt mehr.

 

Und der Ausruf lautete: „Herr! Herr! Befreie mich von den ruhigen Wassern, denn von den wilden befreie ich mich selbst.”

Ja, der Spruch macht Sinn. Man sieht das Groteske kommen. Das Geheimnisvolle und Anscheinende … durchdringt und überrascht … und scheint sogar treu.

Wieviel doch noch zu tun ist! So viel! Es bleibt noch alles zu tun.

Es fehlen Leben, in jedem Leben, um die entfernte Vision zu erreichen, aber mit der nahen Hoffnung, wie die Sterne geboren werden.

 

Bald, was jetzt(!) ist, bittet man um unsere Identität, die dem gleich sein muss, was man zeigt, damit man identisch ist. Es gibt keinen Anschein.

 

Aber wie wäre eine Welt ohne Anschein...?

 

Es scheint notwendig, um Ecken und Kanten zu glätten, um Erwartungen zu wecken, um Vertrauen zu schaffen.  

Verkleidete Eitelkeiten, die sanft reiben, aber die Wunde taucht auf.

 

SIE rufen uns zwischen Phasen der Verzweiflung, sowie in Sackgassen zum Beten, wo es doch in Wirklichkeit so ist, dass das, was SIE machen -wenn SIE uns rufen- das ist, uns die Krusten wegzunehmen, uns den Anschein wegzunehmen, unsere Bewusstseinszustände hervorzuheben... und uns den Anstoß und die Kühnheit zu geben, unsere Worte aufrichtig zu sagen, unsere Botschaften zu fördern, uns als Vermittler zwischen dem Unermesslichen, dem Unbenennbaren und der realisierbaren Winzigkeit eines jeden Tages zu wissen.

 

 

Bald! Jetzt! Bitten die Universen –die Universen, die uns umgeben- sie bitten untereinander um Erklärungen, warum diese egozentrische, arrogante, und eitle Spezies der Lebendmaterie einen Ort einnimmt. Einen Ort einnimmt.

„Welche Tugend ziert sie  (die menschliche Spezies) um fortzubestehen… –sagen die regierenden Universen? Welche Schönheit hat sie, um vorzuherrschen...? Welche Errungenschaft hat sie erreicht, um… ihre Präsenz zu er erhöhen?“

Die Universen bekommen keine Antwort. Sie wenden sich gegen die Allerhöchste Entscheidung. Nicht im Widerstand, da sie sich bewusst als Erben der Entscheidung des Unbenennbaren fühlen, sondern als neugierige Frage.

 

„Liegt es daran... –sagen Universen- liegt es daran, dass sie nicht genug Liebe der Schöpfung erhalten haben? Hatten sich nicht genügend fördernde Botschafter? Fehlte es ihnen an irgendeiner Ressource, dass sie es nicht schaffen, in der Täuschung transparente sein?”

Welches Mysterium hältst Du für uns bereit, mysteriöse Schöpfung?

 

„Vielleicht –sagt ein anderes regierenden Universum-... besteht diese eigenartige Schöpfung weiterhin wegen unbedeutender Details fort, wegen Momenten von …. wegen außerordentlicher, ausnehmender, einzigartiger und ungewöhnlicher Momente. Und die sind nicht -unendlichen Ewigkeiten von Äonen eingeschlossen- unterworfen…

Ist es folglich diese „Winzigkeit” der außerordentlichen, ungewöhnlichen, ausnehmenden, einzigartigen Ereignisse die, die das…. erhalten …?”

Von weitem scheint man ein JA(!) … zu hören.

Und damit wird der Betende Ruf zur Offenbarung, um in jeder Aktion, in jeder Position, in jeder Antwort, in jedem Wort, in jedem Seufzer des Lebens einzutrichtern- … um zu einem außerordentlichen, ausnehmenden, einzigartigen, ungewöhnlichen Bewusstsein zu werden.

 

Vielleicht ist es der unsterbliche Hauch, der das Leben umkreist, das, was man „Leben“ nennt, was Anfang und Ende hat.

 

- Und bleibt Zeit und Ort, um…?

- Niemals existierte die Zeit! Und der Ort ist unendlich.

 

- Wir wohnen also aufgrund von … falschen Maßen?

- Ja... sie sind rentabel, lenkbar, mächtig, immer dann, wenn sich die Wesen nicht dem widmen, was sie sind. Sie verfallen nicht in Illusion, sich selbst zu besitzen.[1]

 

(2:30 Min. der Stille)

 

Befreien Sie sich vom Rost der Vergangenheit.

Erneuern Sie sich in der Illusion dessen, was sich ereignet, ohne den anscheinenden Schatten dessen, was geschah, mit der begeisterten Illusion des außerordentlichen, des Ausnehmenden, des Einzigen.

Und so ist es, wie wir auf die Fragen der Universen antworten können, die bewohnen, die fragen.

Und so erspüren wir in dem Betenden Ruf die Anregungen, die Sprachen zwischen Worten und mit ihnen, die uns unsere Umhüllungen erkennen lassen.

Und so nach und nach den Anschein glätten, damit sich die Blütenblätter öffnen können, die geschlossen sind.

Der Duft der Liebe ist erlesen. Elixier der Exklusivität.

Und diese Dekoration befindet sich in uns.

Sie ist da, aber die Zweckmäßigkeit rät nicht zu ihren Düften. Die Rechtfertigungen befürworten nicht.

Was für eine erbärmliche Präsenz! Die Rebellion ist dringend notwendig! Jene, die weder bestraft noch schlägt, sondern die offenbart und das Bild, die Blume, die Auswahl zum Vorschein bringt.

 

 

Man sieht nicht den Flügelschlag des Regenbogens, aber er ist unaufhörlich.

Es ist der Tagesanbruch, der einhüllt... und uns in der unbeweglichen Position niedersetzt, jene, die wir kennen und die uns beschämt macht.

 

Besser, wenn es heute ist.

 

 

 

***

 

 


[1] Wenn das Wesen authentisch ist, dann verfällt es nicht in die Täuschung, sich selbst zu besitzen