46.23 Die Spezies Leben trägt uns, nicht wir gehen

 

BETENDER RUF

 

(4 Min. der Stille)

 

Die Trommeln der Kämpfe zeigen sich unaufhörlich und mächtig.

Es gibt keinen Gesang, der sie ausschalten kann...

Es gibt keine Worte, die sie rhythmisch machen, oder die sie beruhigen...

Und die Kämpfe werden zu Kriegen, sie werden zu Konfrontationen, sie werden zu Beschimpfungen, sie werden zu Beleidigungen, sie werden zu Lügen, sie werden zu Kontras...

Und so wird der gesellschaftlich, soziale Komplex nach und nach … schüchtern, er wird widerwillig, er verdächtigt, zweifelt… Unentschiedenheit, Misstrauen.

Worte, die in dem alltäglichen Bewusstsein kontinuierlich schwanken(!) … als die beste Verteidigung, denn immer mehr, immer mehr wird irgendeine Manifestierung als ein Angriff interpretiert.

 

Und so durchlaufen die Lösungen -die Lösungen(?)- die Sieger und die Besiegten, die Triumphierenden und die Verlierer, den radikalen Dualismus zwischen Reichen und Armen. Ein dickes und zähes Erbe… das dem Wesen nicht entspricht. Es war nämliche sein Eitelkeit und Arroganz, welche sich auf der Basis seiner Fähigkeiten als mächtig und als entschiedene „Wahrheiten” entwickelt hat.

Und die beste Wahrheit ist eine Attacke, und wenn sie vorbeugt, dann ist das noch viel besser.

Und die beste Wahrheit ist eine Verteidigung, und wenn das mit abschreckenden Verhaltensweisen ist, dann ist das noch besser.

Und die beste Position ist die Sicherheit und wenn sie mit Einschüchterung ist, noch viel besser.

 

Und so fühlt sich jeder einzelne angegriffen und ist Angreifer.

Die Interessen herrschen vor … und sie werden unentbehrlich.

Und die Notwendigkeiten werden manipuliert und sie verwandeln sich in Konsum.

Und der Einsturz, weil man sie (die manipulierten Notwendigkeiten) nicht erreicht, wird zur Verzweiflung.

Das Geflüster und der Neid vermischen sich.

Die Intimität fällt auseinander… und die Stille ist ein Getöse.

 

Für Momente können wir all diese Positionen etwas herabsetzen. Für Momente, an irgendwelchen Orten… werden sie zu kleineren universellen Straftaten.

 

Aber die mächtige Kraft, die den bestimmenden herrschenden Lebensstil entwickelt, auch wenn sie sich selbst als ungerecht, unangemessen, unpassend erkennen kann… aber -aber: das große „Aber”- aber sie ist notwendig, „denn, wenn nicht, wären wir schlechter dran...“

So wird die Ausrede perfekt.

Jedwede Übertretung wird gleichzeitig gerechtfertigt, beschuldigt und entschuldigt… und erreicht kulminierend den Urteilspruch, dass „das Leben so ist“.

 

 

Aber es ist keine Zeit... –ohne Zeit- für Pessimismus, nein. Diese Offensichtlichkeiten zu beschreiben, muss uns zu Betrachtenden der Unnachgiebigkeit werden lassen, aber nicht zu einem Notfallgericht -sagt uns der Betende Ruf.

 

Wenn wir Bildnisse der Allerhöchsten Güte sind -und die Güte muss nicht höher sein, es ist „Die Güte”: die, die sich in der Schöpfung der Spezies Leben durch das Schöpfer Mysterium erzeugt- auch wenn die Beunruhigung, die Verzweiflung sehr schwer wiegen..., die gütige Erleichterung des Erbarmens, des Glaubens, der Hoffnung, der bedingungslosen Liebe sind auch(!) (span.: ‚también‘)  -belassen wir es bei dem „auch“ (span.: ‚también‘) - Vibrationen des Lebens. Sie sind auch(!) (span.: ‚también‘) ... –ohne danach zu streben, dass das Wahrheiten sind- sie sind auch (span.: ‚también‘) ausnehmende Offensichtlichkeiten

Und es kann sich uns die Möglichkeit präsentieren, nachsichtige oder unnachsichtige Richter dessen zu sein, was für gewöhnlich verstreicht oder ein „auch“ (span.: ‚también‘) zu sein. Wenn wir das „Auch” (span.: ‚también‘) fördern –so gut (span.: ‚tan bien‘)”, was für ein Wort-, wenn wir das „Auch“ (span.: ‚también‘) fördern, dann wird es ein anderer Trommelschlag sein, wird es eine andere Melodie sein, wird es ein anderer Duft sein.

Weil „auch”(span.: ‚tam-bién‘)der Ausdruck ist, der uns in unseren Realisierungen fördert, auch wenn sie sich schüchtern oder hochmütig zeigt.

Weil wir „auch“ (span.: ‚también‘), abgesehen von Hauptdarstellern …, unwissende Anonyme sein können, die Lächeln schenken.

Weil wir „auch“ (span.: ‚también‘) angesichts der Lieben, Freude bereiten, und wir feiern angesichts der hoffnungsvollen Zukunft.

Weil zu glauben, „auch“ (span.: ‚también‘) … zum glanzvollen Tau wird, der den Durst löscht.

Weil sich geliebt zu fühlen auch (span.: ‚también‘) ... das unverwechselbare Beispiel unseres wahrhaften Zustandes ist: zu lieben und geliebt zu werden.

 

Der Betende Ruf fördert uns hin zum „auch“ (span.: ‚tam-bién‘), ohne all das Beschriebene -nämlich leidende Offensichtlichkeiten- zurückzuweisen.

Das Leben des Wesens kann keine Entsagung sein… es ist ein Loblied.

„Das Leben des Wesens kann keine Entsagung sein. Es ist ein Loblied.”

Deswegen, wenn man für gewöhnlich sagt: „Ah! Ich habe das und jenes und das andere, wegen dem aufgegeben. Und dann, ich weiß nicht...”, das ist ein Zeichen dafür, dass es kein Loblied wegen dem Entdeckten, wegen dem Neuartigen gibt, sondern, dass es Furcht vor der Entsagung gibt, davor, das Erreichte zu verlieren.

 

Das Leben ist keine Entsagung. Zu leben ist keine Katastrophe.

Es ist ein … blühendes Fest. Es ist ein Beispiel für ein unbekanntes Destillat dieses unergründlichen Mysteriums.

 

Wir sollten unseren Vorsatz zur Entwicklung unserer Identität zeigen, die sich jetzt als fast verloren erweist und wir sollten in dem Klang unserer Worte andere Rhythmen ausdrücken, die uns angeboren sind, auch wenn sie weit weg oder schwierig erscheinen, aber die darauf warten, dass man sie bewässert, dass man sie fördert.

So können wir sagen:                                                                  

 

„Auch, auch, auch… (span.: “Tam-bien, tam-bien, tam-bien”...).

 

„Auch“(span.: ‚tam-bién‘) könnte als ein Angebot der letzten Stunde erscheinen. Es könnte als ein Zusatz oder als eine ferne Möglichkeit erscheinen, wenn es doch genau das Gegenteil ist: es ist der echte Aufenthalt unseres Wesens.

 

(3 Min. der Stille)

 

Wenn die Perspektiven die sind, dass wir „gehen” … stolpern wir.

Wenn die Perspektiven die sind, dass „SIE uns führen” … dann durchreisen wir.

Und wir machen aus jedem Moment, aus jeder Situation eine Entdeckung. Weil SIE uns führen, um das zu sehen, um das zu fühlen, um das zu leben, um das zu assimilieren.

 

Und man pflegt bereits zu sagen: „Weil mich das Leben dahin geführt hat...”. Aber man sagt das unbewusst, oder man sagt es mit dem Bewusstsein, dass andere die Schuldigen oder die Verantwortlichen oder die Führenden waren...

 

Ja, die Spezies Leben trägt uns. Wir gehen nicht.

Und das nimmt uns keine Verantwortung, Leidenschaft, Erschütterung..., vielmehr im Gegenteil, das bietet uns an zu entdecken, zu lernen …, uns als fortwährende Unwissende zu fühlen, die man überrascht.

Und die Überraschungen sind Liebenswürdigkeiten…!  Auch wenn sie wie Strafen erscheinen können.

Und als solche erscheinen sie uns, wenn wir entscheiden zu denken, dass „wir gehen“ und nicht, dass „SIE uns tragen“.

 

(4 Min. der Stille)

 

Von unserer erhabenen Unwissenheit aus trägt uns der subtile Seufzer der Unschuld dahin, ein Staunen, ein Erweckender von Lichtern zu sein.

 

Die „Leuchttürme” zu sein, die orientieren, und die sich orientieren lassen.

So werden wir uns nicht verlieren, wissend, dass SIE uns tragen.

 

 

 

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