49.23

 

 BETENDER RUF

 

(4 Min. der Stille)

 

In dem Maße wie sich die Menschheit -als Lebendmaterie- ihrer Umgebung bemächtigt, sie kontrolliert und sie dominiert und sie (die Menschheit) gleichzeitig .... –und sie gleichzeitig- die Umgebung ihrer eigenen Gemeinschaft kontrolliert und dominiert, verwandelt sie sich das Globale des Zusammenlebens in einen … versklavenden Zustand. Diejenigen, die von den Mächtigen abhängen werden so zu Sklaven, so wie der Mächtige Sklave seiner eigenen Macht wird, in der er sich unersättlich zeigt, … und die er nicht verlieren möchte.

Das ist die Vibration, die diese Menschheit erzeugt.

Und unter diesem „regenreichen” und hartnäckigen versklavenden System, versklavt durch so viele Normen, Moral, Gewohnheiten, Religionen, Gewinne, Verluste, sucht sie  -wegen der verzweifelten punktuellen, umstandsbedingten, temporären, langen, halblangen, kurzen Situation …- die Flucht.

Diese Flucht, die mit sich bringt, sich einfach in einer anderen Position zu platzieren, hat keine Kraft, um zu kämpfen, sich dagegenzustellen oder sich dem Aufgestellten gegenüber zu negieren, gegenüber der alltäglichen Versklavung.

Aber dem zugrunde liegt schon –und das ist die Auswirkung des Betenden Rufs-, dieser Puls der Flucht. Einer Flucht, die sich jetzt in Drogen, Kriege, sinnlose Gewalt, oder umstandsbedingte oder partielle Verstöße gegen die Umwelt zentriert… Diese Flucht, die jetzt zu reinen Verzweiflung  wird.

 

Wahrscheinlich ist sich das Wesen der Menschheit dessen nicht völlig bewusst, es ist sich seiner kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, moralischen Versklavung nicht völlig bewusst… Und vielleicht setzt es sich nicht damit auseinander und es erzeugt keine anderen Modelle ... und es bewegt sich in der bereits aufgestellten Form, bereits festgelegten, bereits geordneten Form.

Und vielleicht bleibt seine Flucht dort: in dem Verdeckten, dem Versteckten, dem Geheimnis, dem Verbotenen.

Und vielleicht bietet man sich deswegen für gewöhnlich an, sagt man, ordnet man an, befiehlt man, wenn man in dieser Flucht ein anderes Lebens-, Daseinsmodell aufstellt, um einen konservierenden, konvertierten Aufenthalt ohne den Muckefuck dessen, was es für gewöhnlich gibt, aufstellt...

Diese neue... –und das Wort erfasst das nicht ganz- vielleicht diese Konvertierung ohne Rückstände von „dem Jetzt”, ohne versklavende Rückstände ... bringt in seinem Verzicht auf das Bekannte eine Begeisterung einerseits, eine Illusion andererseits mit sich. Ja, aber das brachte… die Anstrengungen mit sich, sie zu realisieren, das brachte den Verzicht mit sich, um das zu leben.

Konvertierter Verzicht, der nicht erinnert: „Ah!  Ich habe mich dafür aufgeopfert(!) und jetzt…”

Nein. Schlechtes System. Das bildet Teil des versklavenden Systems: Nein. Schlechtes System: Vorhaltungen zu machen bildet Teil des versklavenden Systems, man sollte sie sich selbst machen.

Der Betende Ruf orientiert uns hin zu dieser kreativen Flucht, zu dieser Flucht, die keine Sklavenposition vermisst. Aber es (das Wesen) vermisst sie nicht, wenn es sich im Glauben befindet, der Glaube, dass diese Flucht bekehren, transfiguriert und möglich ist, abgesehen von dem Wesentlichen und Notwendigen.

Denn sehr häufig, weil es nicht weiß, wohin die Befreiung führt, zieht es das Wesen vor, Sklave dessen zu sein, was es kennt, was es dominiert, wen es versklavt, wen es manipuliert, wen es dominiert.

 

Und es ist klar, dass … die etablierten Ressourcen sehr mächtig sind. Sehr. Und sie suchen auch ihre Auswege. Sie sind Spezies Menschheit. Sie sind … keine Fremdmaterie.

Aber es ist der Weg, der eingeschlagen wurde und den man zurückgelegt. Und es ist klar: er (der Mensch) verurteilt -von seiner Versklavung aus- so wie es logisch ist, jedweden Ausweg, obwohl es ihn gleichzeitig fördert, damit man die Versklavung ertragen kann.

Es ist fast makaber, nicht? „Fast”. Was fehlt, damit es „total makaber” ist… ist die Hoffnung.

 

Und diese Versklavung … scheint ihre ehrgeizigsten Grenzen zu erreichen.

 

Und um diese Spannung und Verzweiflung aufrecht zu erhalten, werden die Ausflüchte zunehmend zunichtemachend: ja, sie annullieren die Idee, das Projekt oder den Enthusiasmus, den man wahrnehmen, fühlen oder initiieren kann. Die familiäre, kulturelle, soziale Fessel … und ein langes et cetera … sind sehr stark.

Und so ist es, dass das Wesen manchmal springt, um zu umgehen: ein Jahr, zwei, drei Monate, zehn Jahre… Ja, aber ... von Ausnahmen abgesehen –ja, Ausnahmen-, diese Ausnahmen ausgenommen, das Fangeisen – ja, das Fangeisen-, die Falle, die Belagerung und der Kreis der Sklaverei, der sich schließt, rufen eins ums andere Mal.

Und am Anfang des Zweifels fängt das Wesen an in Bezug auf die Vorteile der Sklaverei nachzudenken: eine angemessene Rente … ein gelegentliches Vergnügen...

Und die Floskel von „Und so ist eben das Leben:“ Ein langer und immenser Gang, von beiden Seiten von Räumen begrenzt … die sich zum Flur hin schließen oder sich zum Flur hin öffnen.

 

Und das Wesen bemerkt nicht, dass man ihm die Sterne genommen hat, dass man ihm den Tagesanbruch genommen hat, dass man ihm die Abenddämmerung genommen hat, dass man ihm den freien Gesang genommen hat, dass man ihm genommen hat, zu lachen, dass man ihm genommen hat, sich zu verlieben, dass man ihm all das genommen hat, was eine Innovation repräsentieren kann, eine Entdeckung, eine Neuheit, ein „Außerordentlich“, ein „Außergewöhnlich“...!

 

Es gibt keinen Ort, an dem man sich einfinden kann, um zu protestieren.

Und mit dem Schritt des Sklaven dahin: Worüber willst du dich beklagen…(?)... wenn es keine neue Gelegenheit gibt.

 

Der Betende Ruf platziert uns in eine „Welt” .... –behalten wir dieses Wort versklavt bei- in eine Welt, in der die Herrschaft des Menschen ganz und gar ist und in der jeder einzelne ein kleiner Fleisch gewordener Gott ist, einem größeren gegenüber versklavt ... und so nacheinander.

Und auch wenn angesichts dieses Panoramas alles verloren(!) erscheint, nein, der Betende Ruf verliert sich nicht. Nein. Er kann still sein, er kann kurz sein, er kann warm sein oder leidenschaftlich oder dramatisch(!), aber er versteht es, diesen Punkt zu sehen, es zu verstehen zu übermitteln –deswegen rufen SIE uns zum Beten- dass angesichts dieses Panoramas, das man „trostlos“ (span.: ‚des-solador‘) nennen könnte  –so als hätte man ihnen die Sonne genommen, stehen wir am Abgrund, um in eine andere Dimension zu springen.

Ja... ja. Die furchtbaren Bilder erschöpfen sich bereits, weil es schwierig ist, sie zu überbieten. Das Gewicht des Gesetzes, das Gewicht der Moral und das Gewicht der Gewohnheit kann nicht weiter einschnüren. Und sie akzeptieren, dass die Verschlechterung unvermeidlich ist. Sie hämmern alltäglich den Tod, um so an einen Weg ohne Hoffnung zu erinnern.

Und genau das ist es, was den Betenden rebellieren lässt. Eine Rebellion der Seele, eine Rebellion geboren zu werden.

Ja. Die Menschheit hat sich, die Menschheit selbst(!), zu dieser erstickenden Ego-Selbstverherrlichung gebracht. Und dann ist nur der Tod die ... spezielle Ressource. Und dort ist es, wo die Rebellion auftaucht, am Rand unserer Seele. Unsere Seele, die, die durch den ursprünglichen Geist berührt wird, jene, die sich in Feinabstimmung bringt, wenn sie sich zum Beten mit dem Schöpfer Mysterium einfindet, jene, die sich nicht betrügen lässt … durch die Macht des Sklaven!

 

Die Spezies Leben, die sich an diesem Ort und anderen(!) des Universums entwickelt, ist eine unendliche Flugbahn, besprenkelt mit Innovationen, mit Überraschungen, zu … entdecken und zu lernen.

Es ist eine Reise ... ohne Grenzen!

Jene, die für Momente in der Versklavung nistet, wenn das Wesen einen verliebten Anfall erleidet, der für gewöhnlich sehr schnell klassifiziert, geordnet, verheiratet, verurteilt wird ...

Aber dieser Anfall von Rebellion, wenn man das wahrnimmt...

Und jetzt befinden wir uns in diesem Moment der Pilgerreise, um von uns zu trennen -sagt uns der Betende Ruf- um von uns das wegzunehmen von: „Na gut, und was wird Morgen oder Übermorgen aus Dir? Was wird aus Dir, wenn Du das machst? Was wird sein...?”, die versklavende Predigt, die beabsichtig und anzündet und überzeugt(!) –natürlich(!)-, dass man alles wissen muss, dass „ich wissen muss“. Und weil Wissen Herrschaft ist, Macht ist.

 

In der Sternenreise der Spezies Leben wird das Wissen aus Überraschungen, Glück haben, Unvorhergesehenem, Unerwartetem, Glaube, Treue, Hingabe zusammengesetzt...

Eine andere Sprache, die bereits ... die bereits in der regierenden Versklavung verurteilt wurde.

Eine andere Sprache, die ganz sicher schwierig ist ...! –wegen des Zustandes der Versklavung- , die schwierig ist auszuüben. Aber!... Diese Schwierigkeit, wenn man sich in dieser Rebellion befindet, was die macht, ist, dass sie mehr die entschiedene Entscheidung antreibt, in eine andere Dimension einzutreten, die ich nicht kenne: jene des Wanderers, der nicht weiß, welcher der Ort der Pilgerschaft ist, wohin es geht -den SIE aber tragen.

Er dominiert das nicht, er kontrolliert das nicht.

 

Teilchen, Brisen des Universums, die wir sind, anscheinend durch den Unbenennbaren umherstreunend.

Wir befinden uns in einem Traum.

In SEINEM Schoß sind wir Vagabunden... behütet, und wenn wir nach und nach aufwachen bemerken wir, wie der Unbenennbare kleine Kichererbsen hingelegt hat, die uns hinweisen, wohin die Befreiung geht, wohin die Rebellion „lodert“! Wohin die Transfiguration ruft! Wohin uns die Transparenz verlangt!

Und wenn man sich in dieser Frequenz befindet, ach(!)..., dann hat die mächtige Versklavung weder Audienz noch Zustimmung. Wenn man sich auf dieser Laufbahn befindet, dann gibt es keinen Irrtum. Und die Versuchung ‚ver-schwindet‘. Wir wissen, dass sie da ist, ja, aber es ist nicht mehr diese unentschiedene Position davon, was man machen soll, womit ich verbleibe, von womit... Dieser Furchtbare Streich durch die Schneide des Messers! Bei dem sich das Wesen unweigerlich schneidet.

 

Der Betende Ruf signalisiert uns... –ja, weil man es jetzt hört- er signalisiert uns, er orientiert uns in diesen kleinen Zeichen. Groß, enorm! Unter der Optik der Schöpfung. Klein für uns, weil die versklavte Vision uns nicht... diese unendlichen Schöpferischen Pläne sehen lässt.

Und nur, nur wenn wir aufgeben, unseren „Freien Willen” zu fordern, unsere Macht, unsere besessene Persönlichkeit und zulassen, dass uns der Wind in Luft verwandelt, und wir anfangen in anderer Weise zu atmen..., wird uns so jede Schwierigkeit, die auftauchen könnte, vor Augen führen, welche unsere Notwendigkeiten sind, und ob wir dieses oder jenes benötigen, und dieses oder jenes wird magischerweise auftauchen.

Später dann suchen wir nach Erklärungen und Gründen... Ah!, Ja, ja! Aber wir müssen als betende Wesen wissen, dass das, dieses Detail, dieses Ereignis, das sich ereignet hat, kein Produkt ist … meiner versklavten Herkunft. Es ist kein Produkt meiner kulminierenden Fähigkeiten und meines Wissens. Nein. Es ist das Produkt eines Mysteriums, einer Magie, eines Wunders.

Und es ist so, wie wir zu geliebten Wanderern werden, zu Wanderern der Liebe.

 

Und wir nehmen uns die Last … „unserer Fähigkeit und Entscheidung“.  

Und wir hören…, wir hören die Zufälligkeiten, diese unvorhergesehen und unerwarteten, die uns einen Blitz geben … und wir bemerken, dass sie außergewöhnlich, außerordentlich, einzigartig sind…

Ein Zeichen, dass wir in der Wanderschaft, im Licht hin zum Licht … und in seiner permanenten Betrachtung verstreichen.

 

 

Aaaa-men.

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