6.23 Die Zukunft des kreativen steht nicht geschrieben

 

BETENDER RUF

 

(4:30 Minuten der Stille)

 

Die Tendenzen „des Tuns”, welche der Lebensstil alltäglich mit sich bringt, haben einen entschiedenen Einfluss hin zum Schnellen, dem Unmittelbaren …

Es gibt kein Maß, die Ruhe ist hypothetisch und … das Gleichgewicht ist zum Zeitpunkt zu entscheiden, sehr zerbrechlich und neigt sich hin zur Bequemlichkeit, zum Wohlstand, zur Sicherheit … Dieser Slogan der „Qualität des Lebens”, der kein anderer ist, als jener, der danach sucht, das Gehalt zu haben, die Sicherheit, den Gewinn, den Besitz –es ist nicht wichtig, ob es viel oder wenig ist- und die konstante Vermeidung von jedwedem Unvorhergesehen, jedwedem Abenteuer, jedweder Kreativität oder … oder etwas, was über das Modell hinausgeht, welches „die Lebensqualität“ aufstellt.

 

Und so ist es, wie die Mächtigen aufstellen, was „Qualität” ist, was „Leben” ist: Jenes, das unterworfen ist, jenes das gehorcht, jenes, das nicht erwidert, jenes, das akzeptiert, jenes, das nicht beiträgt, jenes, das arbeitet, jenes, das produziert …

 

Und selbstverständlich, wenn eine andere Tendenz auftaucht …, die darauf setzt zu gehen, sich zu entscheiden, sich zu verpflichten, auf das Suchen nach der Realisierung von Idealen, Projekten, Kreativitäten etc.; diese andere Tendenz bringt in der heutigen Zeit eine Anstrengung, eine Veränderung des Verhaltens mit sich.

Eine Anstrengung und eine Veränderung des Verhaltens, das … Ziele mit sich bringt, welche nicht die sind, welche die Lebensqualität vorschlägt.

Der Betende Ruf betont die Notwendigkeit, die Anstrengung anzunehmen, dass es die Kraft ist, welche seine Handlungen (die des Wesens) mit der Intention prägt, sich zu realisieren, beizusteuern, zu zeigen, zu anzuwenden…

 

Und klar, das bringt mit sich, in eine bestimmte Spannung einzutreten, weil die Mehrheit –in dieser speziellen demagogischen Philosophie der Demokratie- „die Mehrheit meint und denkt, dass das Beste ist …“.

Und klar, die Minderheit eingezäunt, kritisiert, es wird mit dem Finger auf sie gezeigt …

 

Die alltägliche Philosophie ist dazu übergegangen, eine „Diktatur” von dieser Mehrheit zu sein, die danach sucht, eine Position zu haben von Wichtigkeit, von Wert, von Macht, jeder einzelne auf seiner Ebene.

Ein Anteil.

Ein Anteil der Macht dieser Mehrheit, die sich durch Verordnungen, durch Regeln, durch Statuten, durch Gesetze schützt …

Und es scheint –es scheint-, dass die Mehrheit –die Mehrheit- die Mehrheit sucht- „die Mehrheit sucht die Mehrheit”-… um jedwede Minderheit zu unterjochen, die eine andere Tendenz hat, eine andere …

Von daher die Notwendigkeit der „Anstrengung“ (span.: ‚esfuerzo‘)[1].

Die nicht darin besteht, anzugreifen noch sich zu verteidigen, sondern sie besteht darin, überzeugt zu sein, intentioniert, sich zu verwandeln –in Bezug auf das Motto des Jahres- und beispielgebend zu sein: Sich in der Verwandlung ausüben.

Dort residiert die Anstrengung. Wissend, dass „die Qualität” des Lebens, die man … riskiert, nicht die Sicherheit verfolgt, nicht den Ertrag, den Gewinn, den Triumpf sucht. Sie sucht weder die Herausforderung noch den Streit. Sie sucht den kreativen Ausdruck und die innovierende Entwicklung, welche einen Idealismus, ein Projekt, eine Innovation mit sich bringt.

Tatsächlich eine Kreativität, eine Lebenskunst. Nicht einen Konsum des Lebens.

 

 

Der Betende Ruf orientiert uns, ER orientiert uns hin zu dieser solidarischen Entwicklung, zu dieser Entwicklung, mit dem Gleichgewicht, der Harmonie übereinzustimmen. Nicht mit dem Kampf, nicht mit dem in Kontra, nicht mit dem … hartnäckigen und ausdauernden Kampf. Anstrengend!

 

Diese Mehrzahl der Gewohnheiten, der Normen, der Obligationen, der Radikalismen, der Beschuldigungen –na gut, ich glaube, dass sich diese alltägliche Lebensqualität von alleine beschreibt-, offensichtlich wird sie nicht begünstigen, sie wird nicht helfen, damit wir Gitarre spielen… oder eine Poesie schreiben … oder eine Wand streichen … Nein. Sie möchte uns produktiv, rentabel, gehorsam, bezahlbar, als Zahlende haben.

 

 

Die Zukunft des Festgelegten steht … bis in der letzten Asche geschrieben.  

Die Zukunft des Kreativen steht nicht geschrieben, man entdeckt sie jeden Tag, man lernt sie an jedem Tag, sie wird in jedem Moment bewundert.

Und ohne Angst akzeptiert man die Ungewissheit. „Und ohne Angst akzeptiert man die Ungewissheit.“ Eine zufriedene Akzeptanz. Eine Akzeptanz der Übereinstimmung, des Gleichgewichts, der Osmose …, aber mit klaren Kriterien.

 

Jede Lebensform rechnet ... als vermittelnde Trägerin des Schöpfer Mysteriums mit der Vorsehung. Sei sie sich nun dessen bewusst oder nicht, das ist da.

 

Und dieses Detail ist besonders signifikant dafür, wenn sich das Abenteuer zu leben   zur Verfügung stellt …, dabei akzeptierend, dass es nicht die Mehrheit ist und indem man die Ungewissheit akzeptiert …! Weil uns die Wahrheit findet, sie sucht uns, auch wenn anscheinend wir sie suchen.

 

Wenn wir uns von der persönlichen Wichtigkeit unserer Erfolge befreien –was tatsächlich die Mehrheit, die diese Meinung vertritt-, werden wir mit dieser Ungewissheit zusammenleben, aber nicht mit der Bedeutung, die man ihr für gewöhnlich gibt, sondern mit der kreativen Bedeutung des Unvorhergesehen, es Unerwarteten, des Überraschenden … Sehr anders!

Zu wissen … sich „vorgesehener Weise“ unterstützt zu wissen gibt uns die Stärke …, gibt uns das belebende Verhalten, uns in diesen Projekten auszuüben, es zu verstehen sich mit … mit dieser Mehrheit dieser Wirkungen zu regulieren. Selbstverständlich interagieren wir.

 

Einige –diese Mehrheit-, mit Motivationen der Macht und andere –diese Minderheit- mit Motivationen, sich zu befreien.

Aber wir sind von derselben Spezies.

Der Unterschied wird offensichtlich, wenn die Macht ins Spiel gebracht wird: Sie muss dominieren, sie muss versklaven, sie muss die anderen denken und fühlen und leben lassen, dass sie unausweichliche Abhängige sind.

Und gesagt, getan.

Aber aufgepasst(!), sie erreicht es nicht durch die Macht ihrer Beiträge, die Macht ihrer Gewalt, die Macht ihrer Vorschläge, durch die Macht ihres Konsums … Nein. Sie erreicht das auf der Basis, die Befreiung der anderen zurückzuweisen. Sie erreicht das auf der Basis der Angst der anderen. Diese anderen, die keine Überzeugung, nicht die Intention, die Verwandlung und das alltägliche Beispielgebende hatten.

 

Und die Macht, klar dass sie Erfolge und Gewinne und Vorteile erreicht! Man muss sich nur einmal das Wirtschaftssystem ansehen von … Na gut, es ist offensichtlich, nicht?

Aber sich als Ausdruck in Übereinstimmung und im Synchronismus mit dem Leben zu befreien, im Ausdruck als Universum, das ist nicht durch die Macht möglich.

Die Macht wird hegemonisch, dominant, selbstverherrlichend, egozentrisch.

Die Befreiung wird expansiv, aufgelöst, unsichtbar, großzügig.

Es scheint, als würden wir „das Gute” und „das Schlechte” anführen. Nein, nein, nein. Es bedeutet zu beschreiben, wie das Vorbeiziehen unserer Spezies verstreicht.

Und der Betende Ruf macht das, indem ER uns zeigt, welche die Charakteristika sind, in denen wir jetzt für uns an der Reihe sind.

Aber das Leben hat immer eine Befreiung gefordert, bevor irgendeine Art von Macht, hätte auftauchen können. Jedwede Lebensform drückt sich befreit mit der Umgebung aus … und sie akzeptiert die Ereignisse und die Überraschungen. Aber sie weist nicht ihren befreienden Sinn zurück, welcher der ist, ein wandernder Nomade zu sein, der aus dem Unendlichen herausströmt … und den SIE zur Betrachtung rufen.

 

Wenn ich meine Herkunft aus dem Unendlichen und den Ruf zur Kontemplation akzeptiere, dann ist der Transit, den das mit sich bringt –was wir „Leben“ nennen- in dem Strukturierten …, dann ist das eine Übung der Befreiung.

 

(4 Minuten der Stille)

 

Wenn man die empfangenen Gaben nicht ausreichend hütet, wenn man nicht die Vorsehung berücksichtigt, seine Gaben zu erhalten, wenn man in seiner hartnäckigen Intention nicht das befreiende Bewusstsein hat ist es leicht, in den Schwindel der Lösung zu verfallen, ist es leicht in die  Bequemlichkeit der Anstellung zu verfallen, in die Täuschung der Gefühle, mit Gründen, mit der etablierten Logik der Mächte, mit den versprochenen Sicherheiten … mit all dem, auch wenn diese Fehlschlagen –und wir uns dessen bewusst sind-, hat das dennoch eine Kraft darauf zu beharren … !

So sehr, dass wenn man nicht wachsam ist und nicht die notwendige Anstrengung macht, man mit dem Kokettieren des Vergleichs anfängt, der Möglichkeit des Erreichens, zu schaffen, zu haben …

 

Die Kraft der Macht in ihren endlichen Kriterien von Anfang und Ende … bringt permanent die materielle Offensichtlichkeit ins Spiel.

 

Und unter Androhung einer ordnungsgemäßen Warnung ist es leicht –leicht(!)- in das Vernünftige, die Logik und das typische Verhalten zu verfallen, sich der Normalität zu unterwerfen ...; die, auch wenn man sie „neu” malt die ist, die gelebt wurde, die man sieht, welche ihre furchtbaren Ungleichheiten zeigt, die uns Kriegsflaggen anbietet, Schlangen von Hungernden …

Aber es ist die Dreistigkeit der Macht, die trotzdem darauf wettet. Aber die Macht beabsichtigt, eine Widerspiegelung nach dem Ebenbild des … Schöpfer Mysteriums zu sein.

Und auch wenn sie eins ums andere Mal scheitert, akzeptiert sie in jedem Versuch die Möglichkeit des Triumphes.

 

Sich befreiend bereitstellen … von den Anfängen ohne Beginn(!), in dem Kulminierenden ohne Enden, lässt uns mit der Gewissheit des permanenten Beitrags der Vorsehung hin zu einem kreativen Dasein, von Ressourcen verstreichen.

 

Eine Position der Kunst.  Der … gesunden Kunst. Ja, jene, die uns eine gesunde Dauerhaftigkeit ermöglicht ... und die -unter anderen- ein Zeugnis angesichts des mächtigen ist.

 

Zusammenzuleben (span. ‚con-vivir‘) in dem Zusammenleben (span.: ‚la convivencia‘) eines Daseins … mit dem unendlich befreienden Sinn, der aus dem Transit, das Spiel hin zu den Zufriedenheiten macht.

Das ist der Kurs, der den der Betende Ruf orientiert. Das ist der Kurs, der aus dem Schöpfer Mysterium herausströmt. Das ist der Kurs, der in unserem Inneren sprudelt.

 

Einander hören …

Einander hören …

 

 

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[1] ‚esfuerzo‘ in der Kabbala ‚es-fuerza’ und das bedeutet: ‚ist Kraft‘. (Das Wesen ist Ausdruck der KRAFT und in der Anstrengung ‚es-fuerza‘ zeigt sich diese KRAFT.