51.24 Zwischen Göttern geht die Welt
Betender Ruf
Und während sich die Menschheit im Transit, in der Migration befand, sie Passanten, Wanderer waren, wurden die Bedürfnisse spontan abgedeckt. Das Überleben war mehr oder weniger gesichert – mit allen Schattierungen, die wir hinzufügen können. Aber da sie sich in einer angemessenen Zone in Bezug auf das Klima und in Bezug auf Möglichkeiten befand, solange ihr Transit zyklisch und rhythmisch war, reproduzierte sie in gewisser Weise die Präsenz des Ortes, an dem sie sich im Universum befand.
Aber... ihre zunehmende und zahlreiche Nachkommenschaft ließ sie emigrieren. Ah! Sie wanderten in andere Diaspora aus, um bessere Ressourcen und bessere... zu erreichen. So war es nicht. Sie wanderten in Gebiete aus, in denen die Kälte herrschte und in denen die Art vielleicht zeitweise mit anderen Arten wie den Neandertalern zusammenkam und wieder verschwand, weil es schwierig war, sich anzupassen und zu bleiben.
Aber... Siedlungen, Residenzen, Sesshaftigkeit... stellten das Wesen vor eine neue Perspektive. Während es herumstreifte und kein Platz stabil war, simulierte es die Bedingungen des Planeten, auf dem es sich befand, und mit seinen infrage kommenden Multi-Göttern verstand es, sich zu inspirieren und seine Geschichten zu erzählen.
Als es sich niederlässt und das Modell des Universums, in dem es sich befindet, verliert, erzeugt das Wesen sein eigenes Universum. Sein eigenes (span.: ‚propio‘)! So sehr sein eigenes (span.: ‚propio‘), dass es sich zum Eigentümer (span.: ‚propietario‘) macht – unglaublich, nicht wahr? Es schränkt sich ein (span.: ‚se hace limitante‘) und setzt Grenzen, zwingt seine Gesetze auf, die natürlich schon untypisch für dieses amüsante, originelle, neugierige Umherschweifen ohne Hast sind...
Jetzt muss man das Eigentum bewachen. Jetzt gilt es, sich vor den anderen zu schützen, welche alle sind, denn jeder will nicht nur das Eigene, sondern auch das, was den anderen gehört. Und zwischen Verteidigung und Angriff werden sich Verhaltensmuster herausbilden.
Offensichtlich befinden sie sich nicht mehr auf einem Planeten, der sich dreht, der sich verändert, der sich entfernt, der einer magischen Dynamik angehört... Nein. Es (das Wesen) ist in einer Dynamik und in einem monotheistischen Geist etabliert – mono-persönlich, um genau zu sein – und es braucht schon keine polytheistischen Modelle mehr, keine Regengötter, keine Windgötter, keine Wassergötter, keine Jagdgötter... Nein, jetzt beherrscht es schon die Jagd, es schützt sich vor dem Regen, es... es macht sich mächtig.
Und jeder einzelne stellt mit seinem mächtigen Bewusstsein seine Regeln, Gesetze, Arten und Weisen und Gebräuche auf... obwohl es in der Theorie – in der Theorie – je nach Ort Unterschiede zwischen den Gesetzen, Möglichkeiten und Ressourcen gibt. Aber trotz dieser Allgemeingültigkeit wird jeder Einzelne, da er seinen unbegrenzten nomadischen, animistischen und vorübergehenden Sinn verloren hat, begrenzt, stabil, mächtig und dominant. Er braucht einen – einen – Gott. „Einen“. Das ist eine… das ist eine Strategie, eine Rechtfertigung, um sich selbst als „Gott" zu deklarieren, jeder Einzelne. Nicht mehr und nicht weniger.
Später dann wird jeder die so genannten „Heiligen Texte" interpretieren, die immer vielfältige Versionen, vielfältige Visionen haben.
Das Wichtigste ist, indem er in den einzigen, wahrhaften Gott eintritt, zu sehen, dass der bei jedem anders ist. Das wird das ein wenig verdächtig, dass irgendeiner von ihnen der wahre sein soll, nicht wahr?
Ja, angesichts dessen muss der bereits sesshafte Mensch, der seine Umwelt, seine eigene Spezies, beherrscht, seinen eigenen Gott erschaffen.
Was für eine Geschichte uns der Betende Ruf erzählt! Ja, denn jeder macht sich, auf seine Art und Weise, in seiner Form selbst zu Gott auf seinen Gangarten... Ausgehend von: „Ich bin so", über die Genetik, den Bräuchen folgend und weitermachend mit der Erziehung, sind die neuen Götter – jeder von uns Menschen – in Wirklichkeit – unter einem anderen Blickwinkel – ein polytheistisches Beispiel. Sie wagen es nicht, sich als solche zu bezeichnen, aber jeder von ihnen fühlt sich als Gott. Und in der Tat, wenn ein jeder seine Hilfe von Gott beansprucht, dann beansprucht er sich selbst. Er sich selbst.
Und natürlich ist es offensichtlich und klar, dass sie nicht miteinander teilen, zusammenleben und auskommen können.
Ein Gott kann sich nicht herablassen, mit einem anderen Gott über wichtige Angelegenheiten zu sprechen, es sei denn, beide erkennen sich als mächtige Götter an, die sich die Unterwerfung weniger mächtiger Götter teilen können.
Aber, ja. Diese betende Version erklärt uns den Grund für diesen Charakter. Sie alle werden das schon oft gehört haben: „Was der/die für einen Charakter hat.“ Alle! Alle haben einen Charakter... der für andere unerträglich ist. Mit Gründen, natürlich. Mit Argumenten, göttlichen Argumenten eines jeden einzelnen.
Die göttliche Eitelkeit eines jeden Wesens kennt keine Grenzen.
Die Menschheit hat bereits Epochen der Verwüstungen erlebt; die letzte war der Zweite Weltkrieg. Wenn du das Pech hattest, Hebräer, Zigeuner oder einfach nur Protestant des Etablierten zu sein, also dann warst du an der Reihe „zu arbeiten, um frei zu werden[1]“, und dann wurdest du vergast, damit man nicht leiden musste. Millionen von Menschen.
Wir erinnern uns an diesen, weil der am nächsten liegt und noch nicht so lange her ist. Dann geht man auf dem Leim – richtig? –, mit den Atombomben in Hiroshima und Nagasaki und, na gut, es wird mehr... weniger giftig; also... mehr Feuer – mehr Feuer. Feuer und Wind. Die andere Sache war mehr Gas.
Auf jeden Fall waren die Gründe der einen wie der anderen vernichtend, nicht wahr?
Heute nehmen die Anträge auf Sterbehilfe immer mehr zu, und es herrscht allgemeine Freude über das allgemeine Transplantationsgesetz, weil es mehr Organe gibt, die... gar nicht so schlecht sind. Ja, denn ob man will oder nicht, dem Menschen, der Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte, wird gesagt: „Hey, wenn du schon gehst, dann lass doch etwas zurück, oder?“
Das ist Schnee von gestern: Die Zahl der Anträge auf Sterbehilfe und damit auch die Zahl der Transplantationen ist sprunghaft angestiegen.
Offensichtlich hat dies nichts mit dem vorher Gesagten zu tun oder doch!
Jedes Wesen, das sich in einen Gott verwandelt hat, muss sich als solcher verhalten, muss sich Respekt verschaffen, muss seine Kriterien durchsetzen, muss sich verteidigen und, wenn nötig, angreifen und seine Sicherheitsgrenzen festlegen. Das ist es, was einen guten Gott ausmacht. Wir würden nicht mehr von einem guten Charakter sprechen, sondern von einem „guten Gott". Na, hören Sie mal, ein Gott... mit Urteilsvermögen!
Das ist der Gott, den sich die modernen Menschen wünschen: Einen Gott, der die Bösen bestraft und die Guten belohnt, nicht wahr(?) und der uns erlaubt, unsere göttliche Natur zu erkennen. Und wenn wir alle Kinder Gottes sind, also dann sind auch wir Götter. Das ist sehr einfach! Wodurch als Gott-Gott – als Gott – wer weiß... wozu!
Wozu, wenn bei mir der Sklave, der Leidende, der Trauernde, der Belohnte, der Bestrafte rauskommt... Wenn ich doch alles habe!
Die Bräuche, die Gesetze und Normen haben bereits dafür gesorgt, dass ich die Welt auf eine bestimmte Art und Weise sehe, sie beurteile, sie verdamme, bestrafe, belohne oder segne. Es kommt darauf an.
„Zwischen Göttern wandelt die Welt", das wäre die Mini-Schlussfolgerung.
Das würde die Arroganz erklären, die jedes Wesen auf die eine oder andere Weise an den Tag legt. Mit einigen Ausnahmen, die es natürlich gibt.
Das Schöpfergeheimnis zeigt sich uns als die Referenz, durch die wir uns durch die Vorsehung, durch das Unerlässliche, das Notwendige, das Unvorhersehbare erkennen können.
Wenn wir uns also beim Betenden Ruf einfinden, begegnen wir einem System zur Klärung unseres Bewusstseins, mit einer Inspiration aus dem Schöpfer Mysterium, das beabsichtigt, uns zu platzieren, damit wir tatsächlich die Verbindung, die wir haben, aufstellen oder wiederherstellen können. Und die niemals bricht, aber sie wird bewusst oder nicht, das hängt von den Momenten ab.
An das Schöpfer Mysterium als Bezugsquelle zu glauben, platziert uns weit ab davon – zumindest weit ab – Gläubige unserer persönlichen Mysterien zu sein; weit davon entfernt, an unsere absoluten Gründe zu glauben; weit davon entfernt, an den Kampf als Mechanismus der Klärung zu glauben; weit davon entfernt, ständige Kämpfer zu sein.
In dem Maße, wie jedes Wesen – und jeder Einzelne seiner Position – die „Vergöttlichung" als Referenzfaktor auflöst, ist es in der Lage, die Erleichterung in seiner wahren Verbindung mit der Schöpfung zu finden.
Und so ist es, wie die Mäßigung, die Barmherzigkeit, das Mitleid, die Erleichterung, der Trost, der Schutz... auftauchen, ohne dass es eine Anstrengung oder ein Opfer wäre. Nein. Vielmehr eine Notwendigkeit.
Dass der gegenseitige Trost und die gegenseitige Unterstützung überwiegen, ist ein Faktor, der unser Dasein, unser Zusammenleben und unser Gehen hin zum… hin zumUnbestimmten, hin zur alltäglichen permanenten Überraschung erleichtert.
Aber diese ständige tägliche Überraschung hängt von der Position, der Disposition, der Referenz, die wir haben, ab! Wenn unsere Referenz wir selbst sind – in diesem berühmten vergötterten, selbstverherrlichend, vergöttlichenden Ego: nein! Jeder Tag wird mehr oder weniger gleich sein. Wir werden die gleichen Feinde haben, die gleichen Freunde, die gleichen Beziehungen, die gleichen Unannehmlichkeiten haben. Es wird keine Veränderung geben. Es kann sie nicht geben!
Andererseits, wenn wir unsere Ego-Vergötterung, unsere vergötterte Überzeugung abschwächen und uns auf ein unergründliches, unzugängliches Schöpfer Mysterium beziehen... was aber offensichtlich nicht schwer ist... es ist nicht schwer zu glauben, oder? Es mag so erscheinen, wenn wir nur etwas von Fleisch verstehen. Dann ist es schwer zu glauben. Aber wenn wir sehen, dass das Fleisch beseelt ist, fällt es uns leicht zu glauben, dass dieser unglaubliche Ausdruck, den man „Leben" nennt, nicht der Zufall einer… einer individuellen Verrücktheit einzelner Komponenten ist.
In Wirklichkeit ist es leicht zu glauben, aber das lässt nimmt uns den Protagonismus, aber das nimmt uns nicht unsere Art und Weise, unsere Form! Aber das macht sie weicher, das relativiert sie, subjektiviert sie. Und folglich sind wir nicht eine ständige Reibung. Wir sind kein unbegrenzter Wettbewerb.
Vielleicht kommt es Ihnen heute – am Freitag, den 13te – schlecht zu pass, diese Geschichte zu überdenken, nicht wahr: „Wo ich doch so zufrieden mit mir selbst und mit meiner rationalen, logischen, vernünftigen und dominanten Vergötterung bin, sogar mit Bewunderern! Und jetzt... pfff, diese Position zu verlieren, nun ja..."
Man müsste als einfachste Maßnahme auf die Tatsache zurückzugreifen, dass…„nichts geschaffen oder zerstört wird, alles wird transformiert". Und diese Entwicklung, die SIE uns in diesem Betenden Ruf aufgezeigt haben, in eine wahrhafte Perspektive von Universum umzuwandeln; in eine Perspektive, die uns glauben lässt, ohne zu dominieren, ohne Kontrolle, ohne Auferlegung, ohne Gewinn und ohne Verlust.
(2:30 Min. Stille)
Ja, es ist wahr: Es ist nie ein guter Tag, um aufzuhören, „ich" zu sein und dazu überzugehen „Y" zu sein.
- Ich bin „Y“..." – Vermutungspunkte.
- Und das „O"?
- Das „O" war die Fußfessel. Ja, der Teil der Kette, der mich verband, der meinen Geist, meine Illusion, meine Fantasie fesselte. Es ist die Fessel des Sklaven.
Es würde dazu übergehen, ein „Ich bin Y " zu sein… Vermutungspunkte. Das Schwebende, mich selbst zu entdecken, befreit vor der Klammer des Gedankengangs, der Indoktrinierung, der Kontrolle und der Beherrschung.
(3 Min. Stille)
Es ist relativ einfach herauszufinden, wo in welcher Position man sich in Bezug auf die Vergötterung innerhalb der Gemeinschaft befinden, in der wir leben: Stadt, Dorf, Kommune oder was auch immer. Sofort werden wir sehen, wo sich die großen Götter befinden, wo sich die mittelmäßigen Götter befinden und wo sich die kleinen Götter befinden, nicht wahr?
Später sagen wir dann, dass… – um es zu besänftigen – dass es starke Charaktere sind, und andere mäßig stark, und andere schwach sind, na gut! Aber in Wirklichkeit ist es nicht die Charakterbildung dieses oder jenes Menschen das Produkt seiner... Nein. Das beeinflusst – ohne Zweifel – die Umgebung, der Umwelt, klar, natürlich. Natürlich tut sie das.
Aber wenn man dann Erwachsener ist, haben wir die Möglichkeit, unseren sogenannten „Charakter" etwas tiefer zu prüfen, der nun – gemäß dem Betenden Rufs – ein herrschender Monotheismus ist. Wenn wir das erkennen, können wir uns von dieser Realität trennen und uns dem zuwenden, was uns ruft, DEM DER uns zum Gebet ruft – dieser Referenz des Schöpfer Mysteriums – mit den Eigenschaften, die uns schmücken.
Es gibt etwas, das attraktiv ist, ja. Ja, ja – wie um Werbung für eine Seite zu machen, nicht wahr? Es gibt etwas Attraktives: die persönliche Vergötterung und der persönliche Charakter, der Beziehungen A, B oder C mit sich bringt und einen mehr oder weniger vorhersehbaren – mehr oder weniger vorhersehbaren – Verlauf des Lebens mit sich bringt... Nun, oder vorhersehbar, denn wenn jeder Gott ist, weiß er, was ihm passieren wird, was mit ihm passiert und warum es mit ihm passiert.
Folglich, wenn sich das mehrmals wiederholt, endet die Person also ein bisschen damit, es satt (span.: ‚jarta‘) zu haben. Es ist „Übersättigung“ (span.: ‚hartura‘) mit einem H. Diese Übersättigung von satt (span.: ‚jarta‘). Ja, weil sie es nicht mehr aushält: sie wiederholt sich und wiederholt sich...
Andererseits, wenn sich das Wesen nicht in der vergöttlichten Position eines unabhängigen Egomanen befindet, sondern in der Verschmelzung eines entgegenkommenden Gesandten, der hingeht, um – durch das Gebet – zu horchen, um..., der zum Horchen des Betenden Rufs geht, der über seine Position nachsinnt, und der alles betrachtet, was verstreicht, wird es sich vor der Überraschung vorfinden, dass kein Tag gleich ist. Nein! Nein. In der anderen Position der vergöttlichten Anerkennung – seiner eigenen und der der anderen, klar – ist alles vorhersehbar, ist alles bekannt. Es wird „gesagt", dass es bekannt ist. Und es gibt psychische Regeln, intrapsychische, bewusste, unbewusste, Gewohnheiten, usw., die die Sklavenringe, wie wir sagten, des „Ichs" etablieren. Alles ist vorhersehbar. Alles ist berechenbar.
Andererseits –- ohne propagandistisch sein zu wollen – in dem anderen Modell... – es ist traurig, nicht wahr, so zu reden; es ist traurig für uns, aber es ist notwendig – im anderen Modell, im anderen Modell, nein… das weißt Du nicht. Du weißt nicht warum… DER, DER weiß, befindet sich in einer anderen Dimension, und ER wird dir erleichtern, ER wird dir... – selbstverständlich – ER wird dich begleiten. Es gibt kein Verlassen.
Und „begleiten" bedeutet, dass ER dir zeigen wird, dass ER dich neue Realitäten entdecken lassen wird, in Details, in Umständen, in Momenten.
Man kann das Leben nicht zu einer ständigen Verbitterung machen, zu einem ständigen Wettbewerb. Wenn das passiert, dann funktioniert etwas nicht, dann ist etwas nicht in an seinem Platz.
Der Krieg wird das nicht lösen, die Flucht auch nicht. Es ist das Wesen selbst, welches antworten muss... mit seinem Bewusstsein der Großherzigkeit, mit Respekt vor dem Schöpfer Mysterium.
Und dass mit der Barmherzigkeit der Vorsehung, unser Hauptrolle spielendes Übergewicht aufgelöst wird, das mit der dem Wesen innewohnenden Güte – aufgrund seines Instinkts für Heiligkeit – in uns das Mitgefühl, das Entgegenkommen zutage tritt, um aus dem Lieben einen wahren Ozean der Liebe zu machen, in dem wir uns nähren, uns hingeben... ohne dass es die Sklavenposition der Meinungen eines jeden einzelnen ist.
(2:30 Min. Stille)
Freitag, 13. Dezember: Der Sklave verliert den Ring und tritt in das Mysterium der schöpferischen, kreativen Liebe ein.
Er hört auf, sich selbst zu besitzen und hört auf, den Rest zu besitzen.
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[1] Arbeit macht frei: „Arbeit macht frei". Dieser Slogan wurde über den Eingängen vieler Konzentrationslager angebracht.