
41.23 Anonyme
BETENDER RUF
Jeden Morgen, wenn man aufwacht, präsentieren wir uns vor der Schöpfung, präsentieren wir uns vor dem Universum, präsentieren wir uns vor dem Mysterium zu leben.
Und all das... ist eine Präsentation von Anonymen.
Ja. Und wir geben uns Namen und Klänge und… Aber angesichts der Schöpfung, angesichts des Schöpfer Mysteriums, des Universums, angesichts des Erwachens, wenn sich unsere Sinne öffnen… wer sind wir da…?
Anonyme. Niemand.
Das kann einem zerschmetternd vorkommen, denn in der Ära der persönlichen Wichtigkeit, sich als „anonym” zu fühlen oder so benannt zu werden … ist wie eine Degeneration.
Aber es ist offensichtlich, dass zum Zeitpunkt, sich vor dem Mysterium, dem Leben, dem Licht zu präsentieren, ich mich präsentiere; ich bin erwacht!
Und so wie ich, Tausende und Abertausende von Millionen von Lebewesen, von denen ich außerdem weiß, dass wir verbunden sind. Und ich weiß auch, dass jedes einzelne einen Sinn erfüllen wird.
Aber angesichts des Lichts, des Schöpfer Mysteriums und dem Erwachen bin ich ein anonymer.
Diese Position… platziert uns in die Offensichtlichkeit, dass das, was verstreichen wird, Mysterium ist. Es ist etwas, was wir weder wissen noch begreifen, dass offensichtlich für unseren Verstandescode, für den der Logik und so, ja, dort… dafür hat es für uns einen Wert, Maria, Eufrasio oder López zu sein, ja, aber … das ist es nicht.
Wenn ich mich als Anonymität in meiner Präsenz entdecke, dann nehme ich die Handlung des Schöpfer Mysteriums, des Lichts, des Erwachens als drei Facetten an, um es verständlicher zu machen, aber in Wirklichkeit ist es ein einziges Mysterium.
Der Betende Ruf fördert uns dahin, dass wenn wir heute unsere Pläne, unsere Projekte machen …, dass wir ihnen einen Grad an Anonymität in dem Sinne geben, dass alles, was uns geschieht, was auf uns fällt, was wir vorschlagen, was wir entscheiden, da ist, da ist, verbunden da ist, es beeinflusst ist, dass es induziert wird durch das Schöpfer Mysterium.
Gewiss, das nimmt uns Protagonismus, aber gleichzeitig nimmt uns das aus diesen so übertriebenen Verantwortungen heraus, welche die persönlichen Wichtigkeiten annehmen, gemäß dem die Dinge „ohne mich“ nicht gleich wären… „ohne jenen” wären sie nicht gleich ...
Klar, wir sind alle unabdingbar und notwendig, aber von der Anonymität aus.
Wenn wir unsere anonyme Position annehmen, dann können wir zumindest wahrnehmen, die Möglichkeit wahrnehmen, wie … wie SIE uns tragen, wie die Zufälligkeiten Kausalitäten sind, so wie das Glück zu haben, dass uns die unvorhergesehenen Situationen zu … bestimmten Erfahrungen und Erlebnissen führen, die uns überraschen.
Auch unser eigener Körper macht sich zum Echo eines jeden Moments. Und er fordert Schlaf oder Agilität oder Ruhehaltung...
Oder er ruft uns mit Schmerz, mit Dringlichkeit...
Oder er erhebt sich mit Freude … mit Genuss…!
Und offensichtlich, in dem Maße wie wir unser Bewusstsein erweitern, in dem Maße, wie wir uns andere Aussichten schaffen, werden wir bemerken, dass wir uns im Schoß eines unergründlichen, fantastischen Magmas befinden … Und dass in Wirklichkeit das, was wir tun können -tun, tun, tun- das ist, zu betrachten, was getan wird, weil das, was getan wird, durch das Mysterium induziert wird.
Demnach, solange wir glauben, dass wir tun, betrachten wir, was wir tun, und wir können -unter unserem Gesichtspunkt- „besser” werden in unserem Tun. Und unter diesem anonymen, kontemplativen Sinn können wir -im bildlichen Sinn- diese Kräfte und diese Rufe „sehen”, die uns dazu bringen, uns in dieser oder jener anderen Form zu verhalten.
Ja. Ich bin ein anonymer Bewohner des Universums...
Und in dem Maße, wie ich von diesem Kriterium ausgehe fange ich an, Form anzunehmen, Verhalten, Stil, Name, Nachname, Beruf … Das ist in Ordnung…!
Aber dieses „das ist in Ordnung”... müssen wir so anstreben, dass es gütig ist. Und dafür müssen wir in unserem Dasein und Tun unsere Anonymität berücksichtigen und wissen, dass wir Teile sind, welche die Lebendspezies, das Schöpfer Mysterium des Universums mit seinem Licht bewegt.
Das ist keine Verneinung unserer Anwesenheit. Ganz und gar nicht!
Es bedeutet, uns zu positionieren... – „uns zu positionieren”- in dieser Lebend Spezies.
Wenn Sie sich ein altes Foto einer Gruppe von Personen ansehen von vor … ein Foto von vor 50 Jahren zum Beispiel und die Protagonisten des Fotos beobachten, könnte da jemand sagen, wer Sie sind? Ein Foto, das durch Zufall aufgenommen wurde. Also sicherlich nicht. Und wir sehen lächelnde oder ernste oder niedergeschlagene oder hochmütige Gesichter oder … diverse Kleidung...
Und wir werden fragen:
- Was ist aus ihnen geworden?
- Aus ihnen? Aus denen vom Foto...? Also eben das, das Foto.
- Aber wo sind sie?
- Ich weiß es nicht.
- Aber sind sie denn nicht mehr da?
- Hier nicht.
- Aber wer waren sie?
- Anonyme... Leute, die da vorbeigekommen sind... Und es waren Personen, die ihre persönliche Geschichte hatten, ihre Geheimnisse, ihre Mysterien, ihre Verheimlichungen, ihre Vorurteile, ihre… bahhh!
- Was ist aus all dem geworden?
- Nichts.
Lohnt es sich mit Geheimnissen, mit Verheimlichungen, mit Lügen, mit… zu leben? Lohnt es sich? War es das wert, jetzt, wo wir das Foto sehen? Auf wen hat das Einfluss gehabt? Auf den an der Seite, auf den gegenüber, auf den in der Nähe, aber … und auf das Licht? Und auf das Schöpfer Mysterium? Und auf das Universum? In welchem Maße hat das Einfluss genommen?
Nein... Nein... Ich weiß das nicht.
Ach! Wenn man aufhört wichtig zu sein … scheint es, als ob sie verschwinden würden.
- Und der vom Foto, der ganz hinten, wer...?
- Nein... Also den kenne ich nicht!
- Also existiert er nicht, oder?
- Na gut, er wird existiert haben, aber er kann jetzt nicht mehr existieren, weil dieses Foto von vor 50 Jahren ist und der Aspekt dieses Herrn war 70 Jahre...
- Aber er fühlte sich als Protagonist und half seiner Familie und er war ein guter Freund...
- Ja. Das nehmen wir an.
- Ja. Wir nehmen das an. Und...?
- Nichts.
Angesichts dieser Situation können wir sagen:
- Demnach ist das Leben unnütz?
- Mensch! Wenn Sie es so darstellen, ja. Es ist unnütz.
- Unnütz...? Und warum? Warum existiert es?
- Ah! Fragen Sie das den Verantwortlichen: Das Mysterium. Fragen Sie es.
- Aber nützlich, nützlich, um zu tun, um das Universum zu verändern, um das Licht zu verändern, um zu erwachen, ist es nützlich?
- Nein, nein, nein, nein. Das bedeutet, nein, es ist unnütz.
- Das ist so, als ob man sagen würde, dass wir Nutzlose sind.
- Mensch! Man muss auch nicht übertreiben, aber ja, vom universellen Gesichtspunkt aus sind wir es. Aber vom schon provinziellen Gesichtspunkt aus, vom Provinzler –nicht wahr(?)-, mit dem Fluss an der Seite und dem Häuschen, sind wir demnach sehr wichtig.
- Also wird es besser sein, mit dem Wichtigen zu verbleiben als mit dem Anonymen.
- Glaubst Du...?
- Bereitet es Dir irgendwelche Unannehmlichkeiten, wichtig zu sein?
- Viele.
- Ach! Und wenn Du anonym bist...? Dann wird niemand etwas mitbekommen…!
- Na gut ... Irgendeine Unannehmlichkeit?
- Nein, aber... und ich?
- Ach! Du? Du...? Du bist einer mehr von dem Bild, von der Fotografie. Aber wenn man es so sieht, dann befindest Du Dich nicht in der Immanenz der Zeit.
- Wow! Also jetzt habe ich mich wirklich verloren.
- Ja. Sicher, Du bist auf dem Foto –jetzt in einem anderen Foto-, aber innerhalb von 10 Jahren, wird man Dich auf dem Foto sehen und man wird Dich nicht sehen, verstehst Du?
- Wie grausam ist also das Leben! Nicht?
- Grausam...? Grausam? Ah, klar! Vom Gesichtspunkt meiner Kultur, Ethik und all meinen Domänen und allen meinen Definitionen aus ist es total grausam. Natürlich! Das ist unnötigerweise grausam.
Aber da uns die Nacht die Sterne zeigte, die Immensität der Dunkelheit und wir wissen, dass wir dort sind, muss man vielleicht andere Worte suchen –otherwords-, andere Worte, um … um uns in Feinabstimmung zu bringen. Deswegen war der betende Vorschlag: Anonyme.
Und es wird betont, dass sich in dem Maße, wie wir diese Vision anwenden, unsere Handlungen, unsere Positionen… verändern werden. Und so wie wir sagten, werden wir diese Kräfte wahrnehmen -die wir „Kräfte” nennen- diese Einflüsse, die uns in unseren Verhaltensweisen umreißen.
Und wir können dahin kommen, uns als ... anonyme Bewohner des Universums zu fühlen, deren Funktion uns unbekannt ist. Wir versuchen es zu durchforschen und die Füße der Katze zu finden, aber die Katze hat keine Füße, sie hat Tatzen.
- Ah! Deswegen finden wir sie nie, nicht wahr?
- Klar!
- Aber das kann nicht einfach nur eine „semantische” Frage sein.
- Nein, das ist es nicht … es ist nützlich, aber ... es ist nützlich, um die Stille anzunehmen, die sogar populär geworden ist, wenn man sich an sie erinnert: „Ach! Wie schön, dass Du geschwiegen hast! Wie vorteilhaft Du warst, als Du still warst!” Und andere Male umgekehrt.
Ja. Die Stille, Schöpfer Verb des Mysteriums, es öffnet sich uns, damit … wir sprießen, aber damit wir das mit Stil, Eleganz, Diskretion, mit Parfum machen …, um jegliche Reibung zu lindern.
Und wie „wunderbar” es ist, wenn wir die Katze, den Hund, die Wespe, den Schmetterling, die Frau, den Mann, das Kind sehen … das ist wunderbar -vom Gesichtspunkt, sich mit dem Mysterium zu imprägnieren... Es ist wunderbar zu kontemplieren: Wenn wir nichts sind, wenn wir unnütz bleiben, wie ist es da möglich, dass wir da sind und anonym sind? Unglaublich!
Jeder von uns würde denken, dass wir uns nicht entscheiden würden, uns dem zu widmen, nutzlose Dinge zu tun. Wir werden uns nicht der … der Ameisenzucht widmen. Wir müssen nützliche Dinge tun, gute Dinge, Entwicklung, Leistung…
Für Momente müssen wir sagen: „Ach! Wie sehr wir uns von diesem Ort, an dem wir wohnen, unterscheiden.“
Wie ist es möglich, dass wir von dort herkommen, aus diesem Mysterium …? Aus diesem Licht, aus diesen Leben, aus diesem Erwachen.
Und dann verfallen wir in ...mehr Geld, weniger Geld, eine Sorge mehr, eine andere weniger … Eitelkeiten!
Ja, aber die Praktischen würden sagen: „Aber das ist es, was da ist, die Eitelkeit, verkleidet in Güte, die Boshaftigkeit, die Grausamkeit, von … na gut(!) Wichtigkeiten, Wichtigkeiten und Wichtigkeiten.”
Ja, ja. Ich kann hierbleiben, aber dann ist es unnötig zu beten. Und mehr als unnötig… es ist unangemessen. Man könnte diese Zeit nutzen, um zu produzieren. Das wäre rentabler.
Nun, ohne die Absicht eines Vergleichs ... –simple Evidenz- wenn wir die Frucht des Gebets sammeln und entsprechend handeln, stimmt es dann etwa nicht, dass sich unsere Handlungen, Positionen und Verhaltensweisen erweitern...? Unsere Resultate werden besser. Unsere Produktivität nimmt zu. Unsere Bedürfnisse werden befriedigt.
(4 Min. der Stille)
Und von unserer Anonymität aus sind wir eine Poesie, ein Vers, den das Schöpfer Mysterium aussendet.
Und so sehen wir uns als Widerspiegelung dieser Schöpfung.
Ein mysteriöser Seufzer ..., der anscheinend ohne Sinn herumirrt..., aber der imprägniert ist von einem Parfum.
Das… unsichtbare Liebenswürdigkeiten aussendet...
Blume ohne Blätter… und Früchte ohne Saatkörner.
Luft der Erleichterung.
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