40.23 Zu leben ist ein permanentes und ewiges, unerschöpfliches Gewinnen

 

BETENDER RUF

 

Die Tage erwachen mit Tönen der Hoffnung ... und gleichzeitig mit dem Jaulen von Raubzügen, die sich durch die Ecken schlängeln.

Es scheint, dass es keinen Waffenstillstand zum Übergang des Lichts gibt. Alles scheint darauf hinzuweisen, dass die Friedlichkeit eine Entelechie ist..., dass die Ruhe fiktiv ist … und nur die Gelassenheit eine Möglichkeit ist.

 

Jede Kreatur scheint ihre Lösungen auf ihre Probleme für ihre kreierten Notwendigkeiten zu suchen.

Alle sehen sich involviert und es scheint, dass niemand seinen Wert anführt.

Es wird schon andere geben! Der da wird schon dran sein oder ... es werden schon jene antworten!

Der Bedürftige fordert und der Mächtige verurteilt, straft.

Der Bedürftige benötigt, was der Mächtige hat, und der hat es, weil er den anderes versklavt.

Letztlich ist es eine Vision, die ziemlich schwarzmalerisch ist … oder von vernünftiger Offensichtlichkeit?

Ach! Es hängt vom Gemüt ab, mit dem man das angeht, dem Verhalten, mit dem der Erwachte seinen Sinnen applaudiert, der sehen, hören, sprechen, fühlen, gehen kann … und seinem Körper applaudiert, so als wäre der wiederauferstanden.

 

Wird es … wird alles –was ist alles(?)- wird alles ein Anschein sein? Ein Konflikt des Verstandes, der in Gesetzen, Gewohnheiten, Normen, Strafen stecken geblieben ist...?

Sind es etwa … sind es etwa gescheiterte Bewusstseinszustände, weil diese weiterhin von der Welt gefordert haben, dass sie ihnen dient, und die sich nicht überlegt haben zu dienen?

Die Rechtfertigungen gehen spazieren und überschwemmen Berge, Flüsse, Täler … und Meere.

„Rechtfertigungen” (span.: ‚justificaciones‘): angenommene Gerechtigkeiten (span.: ‚justicias‘). Und da es Gerechtigkeiten (span.: ‚justicias‘) sind, ist es in Ordnung sich zu rechtfertigen.

 

In anderen Momenten ist es Vorahnung, die ankündigt

Und wir haben keinen Schutzschild.

 

Alles, alles verzerrt sich und wird wie ein auf der drittletzten Silbe betontes Wort,  Wirrwarr..., mentale Schwarzmalereien von falschen Spuren.

 

Ach! Beten! Beten …! SIE rufen uns, damit  diese ganze plumpe Entwicklung, auch wenn sie elegant ausgedrückt wird, erlöst wird.

Ja! SIE rufen uns, um diesen ganzen schaurigen… Eindruck des Eindrucks des Eindrucks der Eindrücke zu erlösen.

 

Für Momente laufen wir hin zu Höhlen oder hin zur Dunkelheit oder hin zur Ruhehaltung, um zu sehen, ob das passiert, was passieren muss ... damit uns bloß nichts passiert! Oder aber zur Verzweiflung, zur Wut, zur Abneigung … und zum Sprichwort: „Ich habe es ja gesagt!” „Es kam mir ja schon so vor!” „Ich hatte ja schon geglaubt…!

 Das „Ich-Tum” der Schlachten; ja, das, was jedwede Sehnsucht oder jedweden Seufzer tötet, das angesichts jedweder Freude der anderen verzweifelt ..., weil es nicht seine ist(!), weil es glaubt, dass es weniger bekommt!

Halleluja… Halleluja! Bitte!

Hoffentlich wird das Gebet in Betracht gezogen, denn heute ist Montag und es beginnt eine neue Gelegenheit.

Halleluja! Halleluja! Bitte, Gebet, gib uns den ausreichenden Balsam, der uns das unheilvolle, das Furchtbare und das Gefährliche umnebelt, und das uns das Schöne, das Freudige und Genussvolle klärt.

Bist du denn nicht etwa Gebet, das uns zum Genuss der Betrachtung des Erlebens des Allerhöchsten ruft...?

Oder vielleicht –Halleluja!, Halleluja! Halleluja!- vielleicht … irrt man sich, wenn man versucht, der Privilegierte zu sein, der Gerechtigkeitsliebende zu sein, der Nominierte zu sein, um das Recht zum Zorn, zur Wut, zur Ruptur zu haben.

 

Halleluja! Halleluja!

 

SIE rufen uns zum Beten ..., um die Ansammlung der Ungeduld zu klären.

SIE rufen uns zum Beten, um das gelassene Mitleid(!) und die Barmherzigkeit(!) zu empfangen! Denn wenn es nicht so wäre, dann wäre das Pochen der Stimme nicht da, der Durst käme nicht, der Hunger würde keinen Einspruch erheben.

Halleluja! Halleluja!

SIE rufen uns zum Beten, um uns zu unterscheiden. Ja! Um uns von einem zweifelhaften tun, von einem „das Richtige“ Tun zu unterschieden, von einem Tun mit Misstrauen.

SIE rufen uns zum Beten, damit unser Dasein und unser Tun eine Hingabe von göttlicher Referenz sei! Ja! Von Funken…(!)... so wie Konfettis der Farben, die in unseren ‚Verrichtungen’ schlängeln, in unserem ‚Dasein‘, in unseren Reaktionen...

Und auf das wir geduldige, großzügige und dienliche Horchende sind.

 

Halleluja! Halleluja!

Weil es für gewöhnlich sofort so ist, dass angesichts jedweder offensichtlichen, normalen oder … genannten Forderung das Wesen antwortet: „Ach, nein! Das trage ich nicht.“ „Ach nein! Das gehört mir nicht.“ „Ach nein! Nein, das passt nicht zu mir.” „Ach, darüber weiß ich nichts.“ Flucht, Flucht, Flucht! „Nein, nein. Das will ich nicht lernen, ich will das andere nicht lernen. Nein, nein, nein! Das ist nicht mein Problem.”

Halleluja!

Niemals war das Leben ein Problem. Das Leben zu besetzen, es in unserer Selbstverherrlichung gefangen zu nehmen, ist ein Problem.

Halleluja!

 

Für Momente scheinen die Wesen alles zu wissen und alles zu kennen ... und für andere Momente, wenn die Verpflichtung sie ruft und sie dran sind: „Ach, ich weiß nichts, ich weiß nicht.“ „Ach, ich habe nichts verstanden. Wer hat das gesagt? Wann? Wo?“ „Ich habe gehört … es scheint mir, dass...”

„Halle-luja.”

Ein „Halleluja”, ja, um Luft zu holen, um sich von so viel Zweckmäßigkeit zu lösen ... und um die Luft zu holen, welche das Leben in seinem Glanz –es ist nur Glanz-, uns gibt.

 

Halleluja!

 

SIE rufen uns zum Beten ... mit dem Sinn, unsere Karenzen zu renovieren, und damit diese aufhören es zu sein, um Einwilligungen zu Projekten, zu Möglichkeiten, zu Dispositionen zu sein.

 

Halleluja!

 

SIE rufen zum Beten, damit zu lieben … unauflösbar sei! Aber nicht durch eine Verfügung! Nicht wegen einer Norm! Nicht wegen eines Rituals! Nicht wegen eines Gesetzes …! Sondern wegen gefühlter Evidenz!

 

Es bedeutet sich zu sagen: „Ich kann nicht aufhören das zu lieben, was ich liebe, weil es das ist, was dem Leben, meinem Leben, den Leben einen Sinn gibt.”

Halleluja! Aber mit welcher Frivolität, mit welcher Leichtigkeit zergeht dieses Lieben und man legt dem Normen, Gesetze, Gewohnheiten, Riten und Forderungen auf.

Konditionen!

Ach, ja, die berühmte „konditionale Freiheit”. Das muss es sein. Halleluja!

 

So wird zu lieben also konditional: „Wenn ich Dich Liebe mit der Kondition, dass…”

 

Das ist nicht die Ebene auf der uns die Schöpfung liebt. Das ist nicht die Ebene, auf der wir uns „als Ebenbild“ ausüben müssen.

Das Lieben zu fühlen ist bedingungslos.

Halleluja…!

 

Sie rufen uns zum Beten, damit wir dieses Lieben ohne Bedingungen wahrnehmen, das uns die Schöpfung anbietet.

SIE rufen uns zum Beten, damit wir infolgedessen, wenn wir unsere Emotionen, unsere Empfindungen, unsere Anziehungen fühlen… und wir entdecken, dass sie unvorhergesehen, unerwartet, außerordentlich(!), speziell sind …, wir all diese Qualitäten bezeugen und wir ihnen den Fluss geben, der ... uns trägt.

Halleluja!

 

 

Das Blinzeln wird … das Blinzeln dieses Morgens wird … vibrierend(!), wenn sich das Licht andeutet, um unsere Gefühle zu untersuchen, um unsere Phantasien zu aktivieren, um gegenüber unserem Horchen bereit zu sein, um zu lernen … um uns entdecken zu lassen.

Um die Umgebung zu bewundern …! Um die Tugend von allem, was uns umgibt zu bewundern...(!) und sich zumindest mit dem Glück ... einer unerschöpflichen Vorsehung zu wissen.

Halleluja!

 

Auf dass die Strafe zur Dunkelheit nicht drängt! Noch ist das Licht nicht gekommen. Wenn es kommt … wird es klar sein. Man wird nichts zu fürchten haben.

Es wartet, damit die wachsende Klarheit dich einlädt, um in ihre Reise einzusteigen, so wie ein Vogel, wie ein Singvogel, der sich mit dem Wind vergnügt. Halleluja!

 

Lass nicht zu, dass zu leben gefüllt wird mit Beklemmungen, Furcht und Verlusten.

Zu leben ist ein permanentes und ewiges, unerschöpfliches(!) Gewinnen, was nicht konkurrieren muss, nur treu demgegenüber sein, was es fühlt.

Halleluja!

 

(2 Min. der Stille)

 

Auf das die Furcht des Verlustes nicht anwächst, denn jeder Tag ist ein Gewinn.

Auf dass die Beurteilung nicht vorgreift, dass das Leben eine Kunst ist. Wenn man es verurteilt … dann verwischt die Schönheit.

Halleluja!

 

(3 Min. der Stille)

 

Die Vorsicht zu lieben schmilzt nicht. Die Vorsicht zu lieben ist das tiefe Meer, das sich in jeder Welle erneuert, das in jeder Nacht glänzt.

 

Halleluja!

 

Der Schmetterling fliegt vertrauensvoll. Der Lärm stört ihn nicht, noch die Farbe, noch der Geruch.

Er kümmert sich darum das zu sein, was er ist. Er balanciert in der Leere der Luft … seine Farben, den Duft seiner Silhouette und das Gleichgewicht seines Fühlens schenkend. Das, was sich solidarisch mit allem Lebendigen weiß.

 

Halleluja!

 

 

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