34.23 In der Anstrengung und der Tranzparenz

 

BETENDER RUF

(07.08.2023)

 

Sie rufen uns zum Beten, um unsere Bewusstseinszustände in dem Verstreichen der Ereignisse zu klären. In dieser Form stellen wir Kriterien auf, um auf die Tugend zu beharren.

Sich zum Betenden Ruf einzufinden bedeutet, sich zu unserer Präsenz in der Schöpfung einzufinden, uns im Schoß des Unendlichen geschöpft zu fühlen.

Und in diesem Unendlichen gibt es weder Hindernisse noch Schwierigkeiten, sondern es gibt Anstrengung und Transparenz. Eine Anstrengung (span.: ‚esfuerzo’), die bedeutet, sich als Odem, als Kraft, die verstreicht, zu entdecken. Und transparent wie das Wesen, das sich in Ehrlichkeit ausdrückt.

Wenn wir unser Bewusstsein mit dem Betenden Ruf erweitern, dann verbleibt unsere materielle Ebene wie ein Verbindungsfaden. Und in dieser Form klärt sich das normale Bewusstsein, es wird dynamisch, es aktualisiert sich, es erneuert sich.

Wenn wir das Alltägliche nicht auf der Basis des Transzendenten leben, werden wir in einer Mechanik von „ja und nein“ abgefangen, in einer konstanten Konfrontation.

In der Anstrengung und der Transparenz finden wir diese Transzendenz, die uns das solidarische, das Dienliche erlaubt.

 

Der Betende Ruf ist ein Ruf hin zum Flug, dahin, aus dem Gefängnis des Konkreten, des Definitiven herauszutreten.

Das alltägliche Leben zeigt uns eine kontinuierliche und ausdauernde Widrigkeit, Konfrontation, Empfindlichkeit, Unbehagen… Und man versucht, ähnliche Ressourcen einzusetzen, um diese Zwietracht zu lösen.

„Und man benutzt ähnliche Ressourcen -so wie die Zwietracht-, um Zwietrachten zu lösen, wodurch sie nicht aufgelöst werden.“

Die Gründe werden mächtig und die Gefühle fadenscheinig, schwach.

 

Der Verstand-Logik wurde zum Herrn unserer Diagnostik. Und das bringt uns dazu, jede Person und jede Situation unter einem Zeichen zu katalogisieren. Der Hauch des Fühlens ist abwesend, oder aber er steht in Konfrontation oder aber zu Gunsten, aber er ist nicht befreiend, er ist konditionierend.

Der Betende Sinn transportiert und zu diesem… zu diesem „Dasein” ohne Vorurteile, zu diesem „Dasein, das die Umgebung erkennt, zu diesem „Dasein“, das die gesamte Umgebung in einer wohlwollenden Art und Weise akzeptiert. Das Wohlwollen bringt uns zu einem Teilen miteinander, zu einem angenehmen Zusammenleben. Und jede Akzeptanz muss eine Evolution mit sich bringen: Jene, welche erlaubt, dass die Beziehungen der Wesen kreativ, neuartig sind.  

Und in diesem Sinne weist der Betende Sinn auf die Vorurteile der Beziehung in Bezug darauf hin, dass sich die Personen in ihnen vorher angegriffen, vorher belästigt fühlen, wodurch ihre Antwort unglücklich ist.

Und so ist es, dass, wenn wir es wortwörtlich nehmen, werden wir in eine kontinuierliche Stolperfalle eintreten. Wenn wir mit dem „Geist des Wortes” gehen, werden wir in die fließende Luft eintreten.

Der Betende Ruf fordert uns auf, dass wir in unseren Fähigkeiten die Ressourcen suchen, die ein fließendes, kreatives und befreiendes Dasein ermöglichen. Wir haben diese Ressourcen, aber es geschieht, dass sie sehr durch Interessen konditioniert sind, durch Unterdrückung, Kritiken konditioniert sind …

Das betende Wesen muss uns hin zum dem Nicht-Kriegszustand fördern, des Nicht-Kampfes, der Nicht-Konfrontation.

Ohne Angst verstreichen, so wie sich der Wind bewegt; sich wie der Sand der Wüste vergnügen; sich als „Mantel” fühlen, so wie Wälder im Frühling; das Staunen leben, wie den Tagesanbruch und erstaunt die Treffen, die Suchen, die Zufälligkeiten behandeln …

Und so ist es, wie die kontinuierliche Hoffnung erblüht: jene, jene, die dort zwischen den Sternen ist; jene, die sich jede Nacht erneuert, damit der Tagesanbruch fruchtbar ist.

 

 

Der Betende Ruf drückt sich unter dem Zeichen des Trostes, des Schutzes, der Wärme, der Zärtlichkeit aus. Er ist es, der uns erlaubt, die Klage zu hören und mit Wärme zu handeln, die Freude und die Entscheidung der Hilfe…; eine Hilfe der Zärtlichkeit. Und in dem Maße wie das geschieht, werden die Wesen getröstet. Aber in dem Maße, wie es Zurückweisung, Kritik, Strafe gibt … zieht sich das Wesen zurück und bewahrt seine Leiden für den Schlaf auf.

Und wir sind keine schlafenden Wesen, wir sind erwachte Wesen. Und mit diesem Erwachen müssen wir gegenseitige Klarheit sein, ohne den Anspruch zu überzeugen, mit Verhaltensweisen zu erhellen. Der Erwachte entdeckt, lernt, stellt sich vor, plant, realisiert, ist ein Beispiel.

 

Lass zu, dass das Wasser seinem Fluss folgt. Versuche nicht, es zu kanalisieren.

Lass zu, dass jeder Tropfen der ist, der er ist, wenn es regnet.

Verheimliche nicht Deine Neugierde und Unwissenheit. Es ist das Notwendige, um zu lernen.

 

 

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