
31.23 Die Entwicklung einer Konvertierung ist angebracht
BETENDER RUF
Die Profile unserer Spezies sind beschnitten, eingeschränkt, voreingenommen, zeitweise eitel, voreilig, gewinnbringend produktiv und besitzergreifend gewalttätig.
All das gibt uns -ohne katastrophale Absicht- ein Beispiel von einer gestörten, verwirrten Lebensgemeinschaft.
Und auch ohne jede moralische Absicht und noch weniger urteilend –von Urteil- präsentiert sich uns die menschliche Gemeinschaft als… umstrittene Ideen, die zwischen den schrecklichsten Alarmen und den wunderbarsten Errungenschaften oszilliert.
„Manisch-Depressive” wäre der vereinfachte Name, was weder gut noch schlecht ist, es ist die Beschreibung, die uns hilft zu wissen, wie wir uns platzieren müssen.
Der Betende Ruf zeigt uns in diesen kurzen Worten die allgemeine Situation, in die wir alle eingetaucht sind. Und „eingetaucht zu sein” bedeutet ganz offensichtlich nicht, dass uns die unterschiedlichen beschriebenen Schicksalsschläge geschehen, aber ja, „zumindest”, bespritzen sie uns.
Sich in dem gelassenen Gleichmut der Zuneigung, der Solidarität, der Kommunikation, der Sanftheit, der Hingabe, der Passion, des Enthusiasmus zu erhalten ist nicht… nicht nur nicht leicht, sondern es ist in dieser Zeit der Wirtschaftsmenschheit nicht sehr rentabel.
Der Betende Ruf fragt uns, ob wir wirklich fühlen, dass dieses ganze Profil natürliche Evolution ist, oder ob wir vielmehr -ohne diese natürliche Evolution auszugrenzen-, als Spezies den Weg der Macht, der Herrschaft, der Kontrolle, der Manipulation nehmen… als den Glücklichsten, den Rentabelsten und Vorteilhaftesten. Nicht für alle, klar(!), sondern für die Mächtigsten, im weitesten Sinne des Wortes. Und wahrscheinlich ist das so.
Der Betende ruft stiftet uns dazu an, die Perspektive zu sehen; die Perspektive der Ewigkeit. Und da uns das offensichtlich übersteigt, zumindest die Perspektive von… von den Momenten: die Augenblicklichkeit des Augenblicks, von jetzt, des Tages und die Perspektive des Jahres und der Jahre. Ohne die Idee der Unendlichkeit, der Ewigkeit zu verlieren. Eine Idee, die man inkorporiert, die uns belebt, uns hilft, uns erleichtert, dass sie uns in einen Prozess versetzt, in eine Entwicklung... wo es keine Eile gibt, noch Beschleunigungen, noch Verzögerungen. Es gibt keine Zeit. Und wenn man sagt „es gibt keine Zeit”, dann ist es so, als würde man sprechen von: „Also vor 2,5 Milliarden Jahren, da… tarará, tarará”. „Und vor... nein, es war vor 1,5, vor 3 Milliarden Jahren, dass…” Es scheint –nicht wahr-, dass es keine Eile gab. Es scheint auch so, dass es gestern war, weil es auch nicht so lange ist. Oder vielleicht scheint es viel.
Aber dieses Bewusstsein von der Ewigkeit beizubehalten, bietet uns den Dienst den Rhythmus aufzustellen, der uns entspricht, … mit der Möglichkeit zu korrigieren, zu verändern, zu konvertieren…
Weil etwas, das da ist und was ein Zeichen dieses menschlichen Verstreichens ist, ist die Wiederholung von Verhaltensweisen Projekten, Irrtümern, Kritiken… Das wiederholt sich eins ums andere Mal. Und das lässt uns denken, so wie der berühmte Film Matrix: „Es gibt Dinge, die sich nicht verändern.“
Umgekehrt... –wenn Sie mir die Wiederholung vergeben- umgekehrt, unsere Struktur, unsere Perspektiven modifizieren sich schon, obwohl wir offensichtlich weiterhin denselben Vorschlägen folgen können, welche die Jungen, die Reifen oder die Traumatisierten hatten.
Politiker, Wirtschaftler, Wissenschaftler, Weise… alle sprechen und alle beziehen in ihren Jargon das Wort „Veränderung“ mit ein. Vielleicht sind sich alle bewusst, dass man das ändern muss, jenes, das andere, das andere… uns gegen andere austauschen.
Später dann geschehen anscheinende Veränderungen und andere Suggestive und andere Veränderungen, die andere verpflichten, was ein unanständiges Manöver ist: wenn ich mich verändern… -oder um zu verändern- andere stören muss und ihre Veränderungen und ihre Projekte vermeiden muss…
Es scheint nicht, „es scheint nicht”, dass das Wort „Veränderung“ die Verwurzelung hätte zu modifizieren, zu überdenken, zu... Aber es dient uns sehr wohl dafür zu sehen, dass diese Notwendigkeit da ist, und dass wir uns dessen bewusst werden.
Der Betende Ruf neigt sich hin zur Konvertierung (span.: ‚conversión’): ‚con verse’, sich sehen mit, miteinander reden (span.: ‚conversarse‘), sich poetisieren (span.: ‚poestizarse‘), sich innerhalb des Magmas des Lebens entdecken... und sich als ein befreiendes, beitragendes, helfendes Element ausdrücken.
Diese Konvertierung bringt eine Intention, eine Wachsamkeit und eine ehrliche Wertung unserer Auswirkung darauf mit sich, wo wir uns befinden, unsere Auswirkung auf unsere Umgebung, unsere Beiträge zu werten, unser Zeugnis, es in die Sphäre der Fantasie, der Vorstellungskraft platzieren.
Die Zeit vergessen von „ich kann” oder „ich kann nicht”... und die Rechtfertigungen, die uns verzögern.
Sich in einem Panorama von Prioritäten wissen, ohne sich wichtig, bestimmend, exklusiv zu wissen, auch wenn wir unabdingbar und notwendig sich… einfach, weil wir da sind, weil wir sind.
Aber es ist leicht, in die Eitelkeit des Hauptdarstellers, des Herrn, des Chefs, des Direktors zu verfallen, des… von dieser Pyramide der Macht.
Umgekehrt ist es so schwierig –in dem alltäglichen Bewusstsein- in die Welle des Meeres einzutreten, in der sich die Wellen in Tausenden von Formen, in unendlichen Arten und Weisen überhäufen.
Keine Welle fühlt sich wichtiger als die andere. Sie konkurrieren nicht, wenn sie an die Küste kommen.
Ja, aber der Effekt von „persönlicher Wichtigkeit” ist… sehr konkurrierend.
So sehr, dass die Wesen zurückweisen sich an dem Platz zu entdecken, der ihnen entspricht, und sie versuchen andere Orte zu besetzen, die von anderen sind -vielleicht ohne sich dessen bewusst zu sein–, die zu anderen Aktionen anderer Wesen gehören.
Wir können nicht die unabdingbare und notwendige Position irgendeines Wesens besetzen. Wir sind uns nah, wir sind in Kontakt, wir kollaborieren, wir teilen miteinander… Bis dahin. Und das ist keinerlei Begrenzung, es ist einfach ein Gleichgewicht. Ein vereinfachendes Gleichgewicht des anderen, des anderen… und der andere gegenüber einem und gegenüber dem andern, damit wir die Realisierung unserer Gaben erfüllen, erfüllte Realisierung unserer Aktionen, des Motives, aus dem SIE uns an diesen Ort des Universums gebracht haben.
Wir sind nicht aus eigenem Willen gekommen, soviel man auch, so sehr man auch den freien Willen als Speerspitze der Freiheiten verfechtet. SIE haben uns hergebracht für ein „Sein und Dasein”, für ein „Tun”, für ein „Bezeugen”, unter einem Schöpfer Mysterium..., dass, wenn wir bereit sind, ES zu fühlen, wir seine Zufälligkeiten wahrnehmen werden, seine Gelegenheiten, seine unerwarteten Punkte, unvorhergesehene… die nicht Kalkülen und menschlichen Plänen entsprechen, sondern die aus diesen Perspektiven hervorgehen.
Gewiss ist, dass sich in diesem Profil, auf das sich der Betende Ruf auswirkt, die Spezies für ihre Errungenschaften rühmt. Katalogisierte Errungenschaften wie solche durch die Mächtigen: mal sehen, wer die stärkste Rakete hat, um die größte Reichweite zu haben, um größtmöglichen Schaden anzurichten; mal sehen, wie wir die Droge der der Droge der Drogen erreichen werden, die uns unsensibel machen, um unsere Überforderungen und unsere Unbequemlichkeiten zu erleichtern.
Gerade jetzt in diesem Beispiel, wo die Designerdrogen und die nicht designten in die Wissenschaft als Hilfe bei Störungen unseres Bewusstseins eintreten.
Und so, nach und nach, können wir uns mit den Ressourcen einschläfern, die jedwede Unbequemlichkeit, jedwede Unannehmlichkeit vermeiden -und das sieht man bereits in der alltäglichen Praktik. Aber die uns gleichzeitig erlauben, unsere Handlungen zu robotisieren, um unsere Anwesenheit rentabler zu machen.
In dieser Konvertierung sehen wir uns in anderer Form, in anderer Weise, mit anderen Verhaltensweisen, mit anderen Expressionen. Und wenn wir uns sehen, dann deswegen, weil wir dort sind und wir dorthin gehen müssen.
Unser Bewusstsein im Betenden Sinn, wird permanent durch das Schöpfer Mysterium assistiert.
Und die Resistenz gegenüber dieser Idee sitzt in dem persönlichen Hedonismus, dass unser Bewusstsein eine eigene Ausarbeitung ist, Produkt einer persönlichen Geschichte. Und ja, klar, es gibt Details, die wir erzählen können(!), aber so wie wir vor einem Moment sagten: wir sind nicht aus uns selbst heraus hierhergekommen, wir sind nicht aufgrund unserer eigenen Entscheidung hier oder dort. Es hat eine Notwendigkeit dafür gegeben, dass wir da sind, eine unbegreifliche Notwendigkeit, bei der wir einerseits denken: „Das Schöpfer Mysterium benötigt uns.“ Definitiv nicht. Nein! Aber es drückt sich aus in seiner unendlichen Liebe und macht uns gegenwärtig und erlaubt unsere Handlung.
Es ist... –der Vergleich hat Wert- es ist dieser Regisseur der Szene, des Librettos, der Musik, der sich hinter unserer Handlungbefindet, denn ohne diese Inspiration könnten wir nicht handeln. Die Sache ist, dass sich der Handelnde sehr bald in Hauptdarsteller verwandelt und dann nicht mehr die Renovierung berücksichtigt, und man wiederholt sich und wiederholt sich und wiederholt sich… in seiner Eitelkeit.
Wenn wir umgekehrt diese „Abstammung” annehmen...
Was keine Frage von Gehorsam, noch eine Frage der Unterwerfung… im Sinne von „unterworfen zu werden“ ist(!), so wie es uns die Religionen aufgestellt haben: „Dem Gesetz Gottes unterworfen!” Nein! Bitte! Aber schon eingetaucht in dieses Schöpfer Mysterium, von dem wir uns Teil fühlen, Ausdruck von ihm, ohne Erklärungen, ausgenommen mystische Augenblicke, die auftauchen können und in jedwedem Wesen auftauchen, die uns erlauben, diesen Ausdruck des Mysteriums zu stammeln.
Wir können auch, ohne diese überraschende, mystische Erwartung, das Mysterium platzieren… -was auch mystisch ist-, das Mysterium, dass wir da sind, dass man uns das Handeln „erlaubt“ -das Wort ist es wert- einen Tag und einen anderen und anderen und anderen.
Und das war nicht –„und das war nicht”- wegen unseres Willens, aufgrund unseres Bewusstseins. Nein, das war wegen eines Mysteriums, welches das so entschieden hat.
Es ist angebracht, unter... –ohne, dass das die Unterwerfung und Gehorsam mit sich bringen würde, noch irgendein restriktives Wort-; die Entwicklung einer Konvertierung ist angebracht. Sich von allen Elementen lösen, die uns missfallen, die wir nicht als Eigene fühlen. Uns von diesem Anschein loslösen, von diesen Höflichkeitsfloskeln, von diesen Heimlichkeiten, von diesen Vorurteilen, von… -tatsächlich- den Krusten, weil unter ihnen das Gewebe bereit ist, es ist sauber.
Wenn wir aber verkrustet, permanent durch unendliche Faktoren konditioniert bleiben, die uns umgeben, dann werden wir immer versteift, müde, konfus sein!
Das Sprichwort sagt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Ja. Wenn man sie verliert, dann… dann hat sich das Wesen bereits verloren… es hat sich bereits verloren. Dann ist es nicht mehr da.
Diese Hoffnung pocht unter jeder Kruste. Sie trachtet danach, saubere Luft der Ehrlichkeit aufzunehmen, des Ausdrucks, der Eintracht, der Übereinstimmung.
Diese Hoffnung, die, abgesehen davon, dass wir uns Hoffnung machen, projizieren wir: sie hilft und, diese Hoffnung über die gesamte Umgebung zu projizieren. Weil wir geteilte Intimitäten sind.
Das Leben ist einheitlich. Es gibt nichts außerhalb von ihm.
Und das ist keine Frage von Meinung: ja, wir glauben, ob wir wollen oder nicht; denn wir bilden, jedes Wesen bildet eine Einheit der Spezies mit allem, das existiert, zuzüglich dem, von dem wir nicht wissen, dass es existiert und das da ist. Wir sind verbunden!
Und jedweder Gedanke, jedwedes Wort, jedes Werk oder jede Unterlassung -nicht wahr(?)- wird auf alles übertragen.
Und so ist es, dass uns die Kultivierung der Hoffnung dazu bringt, unsere Präsenz, unser Dasein, unsere Verantwortung zu kontemplieren. Und es ist der alltägliche Hauch, der uns in dem Wachzustand hält, um wirkliche Wachtürme zu sein, die… auf mögliche Stolperfallen hinweisen, aber gleichzeitig Wachtürme, die einen Weg des Daseins und des Tuns und des Gehens signalisieren.
Die Hoffnung: ein Wachturm, um sich nicht zu verlieren, um sich orientiert zu fühlen, um sich integriert zu positionieren.
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