27.23 Wir sind unabdinglich und unbedingt notwendig in dem Werk der Güte

 

BETENDER RUF

 

(3:30 Min. der Stille)

 

Die Evolution des Mächtigen fordert über den größten Teil der möglichen Bereiche der menschlichen Aktivität Herrschaft und Kontrolle.

Und so wächst diese generische Macht an Fähigkeiten und Ressourcen in Bezug auf diejenigen, die nicht haben, als aufzwingende Referenz, als klare Referenz: der Erfolg, der Vorteil, der Gewinn, die Macht...

Auf die Art und Weise werden generisch zwei Projekte aufgestellt, gemäß derer einer der Mächtige ist und die anderen sind die Untergeordneten.

Ja, das ist eine Vereinfachung. Wir können minutiös sein und es hängt vom Ort, von der Gemeinschaft, et cetera, ab, damit sie in der einen oder anderen Art und Weise sind. Aber der Sinn der Macht, des „Wollen ist Macht”, ist in einer schlagkräftigen Arte und Weise übermittelt worden.

 

So überzeugend, dass sich dieses Modell in unterschiedlichen Skalen wiederholt, angefangen bei den am meisten-am meisten Reichen bis hin zu den Bedürftigsten.

Der Betende Ruf platziert uns auf diese Ebene mit dem Sinn, uns in Bezug auf die Mächte, die wir ausüben können, die wir durch unsere Eitelkeit, durch unseren Hochmut, durch unseren Stolz, unsere Vorurteile ausüben können, zu positionieren... Ein Reihe von Charakteristika, die man einfach löst, indem man sagt: „Aber es gibt auch gute Sachen und es gibt auch...”

Ja, ja. Auch.

 

Gemäß dieser Regel erfahren bei 8 und ein bisschen Milliarden Bewohnern 8 Millionen Hunger –„hey, Hunger-Hunger”- das ist keine große Sache. Und die Übrigen, nicht dass sie „überfressen” wären, nein, aber… sie leben weiter.

 

Die Güte kultiviert man und sie muss mit der Treue ihrer Bekundung ausgeübt werden. „Sie muss mit der Wesensart ausgeübt werden, dass sie bekundet wird.“

Und in diesem Maße wird sich der Mangel, der sich durch die Macht, die Herrschaft, die Kontrolle, die Manipulation, die Halbwahrheiten, die unvollständigen Versionen ergibt… all das wird sich minimalisieren.

Das wird ein langer Prozess sein, weil die Umgebung um Kampf, Konfrontation, Diskussion bittet und sie fordert.

 

In dem Maße wie wir unsere Positionierungen, unsere Forderungen, unsere Ansprüche bemerken, werden wir uns in den Konditionen befinden, unsere Güte zu fördern, sie zu steigern..., indem wir das Dienen in unseren Idealen steigern, das Dienen unseren Projekten gegenüber, das dem Bedürftigen dienen, dem „Konfrontierten“ dienen… im dem Sinne, nicht zu wetteifern, weder zu gewinnen noch zu verlieren: diese Kunst des Gleichmuts des Daseins, mit der zufriedenen Freundlichkeit.

 

Wenn unsere Referenzen nicht die Eigenschaften der Herrschaft sind und es die Gütmütigkeiten des Dienens sind…, dann platziert sich unser Referenzial außerhalb der kulturell und gesellschaftlich auferlegten Kondition, und es (das Wesen) macht das als Wesen des Universums im Schöpfer Mysterium. JENES, das zum Beten ruft... Was keine Person ist, was nichts Bekanntes ist. Man lernt es immer neu kennen.

Aber das schon, wenn wir uns auf das Gütige beziehen und wir das durch dieses Schöpfer Mysterium machen, dann bemerken wir dessen kontinuierliche, permanente Auswirkungen.

Und das gibt uns die ausreichende Bescheidenheit, um nicht in die Forderung der Klage zu verfallen, in die Forderung der Unstimmigkeit, in die Forderung der Konfrontation.

 

(2 Min. der Stille)

 

Eine der „Strategien” der Ausübung der Macht ist der Protagonismus.

Wenn man Protagonist ist, erwirbt man bereits eine Unterscheidungsebene, eine Ebene von... ‚Anerkennung’ (span.: ‚reconoci-miento’).

Und auch wenn es stimmt, dass es unausweichlich, notwendig im Zusammenleben ist, die Güten der anderen anzuerkennen, ist es nicht weniger wahr, dass wenn man eine Position des Privilegs und der Macht annimmt, die Güte weniger wird, die Bescheidenheit sich auflöst und dieser Protagonismus Huldigung fordert; er fordert und verlangt Applaus… und „Dienerschaft”.

 

Ein ganz einfaches Beispiel, „ganz einfach(!)”, aber sehr nützlich: Wenn wir einen Film sehen, fragen wir nach dem Schauspieler, „dem Hauptdarsteller“.

Früher war es… war es auffälliger, wer der Hauptdarsteller war. Dann hat man nach und nach bemerkt, dass es einen Regisseur gab.

Und jetzt teilen bis zu einem gewissen Grad beide –je nachdem, was das Produkt ist-, die Position der Macht: Entweder setzt sich der Schauspieler mit seinen Vorschlägen durch oder der Regisseur setzt sich mit seinen Glaubensvorstellungen durch.

Nicht, dass es immer so wäre. Nein, nein. Aber generisch…(?), auf was schauen wir...?

Und wenn der Film zu Ende ist, dann steht die Person auf und geht.

Aber wenn der Film zu Ende ist, tauchen eine Reihe von Namen, Personen, auf: Choreographien, Dienste, Kameraassistent... ein langes usw.

Aber es sind Personen! Es sind keine Protagonisten. Aber ohne diese Personen hätte der Schauspieler nicht leuchten können, noch hätte der Regisseur seine Ideen ausarbeiten können.

Also im alltäglichen Leben ist es ähnlich.

Und egal wie die Position auch sei, das Wesen, das sich in der Güte entwickelt, muss wachsam und aufmerksam sein, um nicht in den Protagonismus zu verfallen, in die Forderung seiner Rolle, in die Promotion seiner Handlungen...

 

Weil es so scheinen könnte, dass ohne diesen, jenen, den anderen oder dem, der weiter weg ist –wegen dieses stufenförmigen Kriteriums der Macht-, dass diese oder jene Sache nicht realisiert wird.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir wesentliche und Notwendige in der Verrichtung der Güte sind-... und um durch die Zeichen und Signale des Schöpfer Mysteriums zu bemerken, dass die Ereignisse –belassen wir es für den Moment dabei- nicht ausschließlich von uns abhängen.

Wir sind eingetaucht in eine Schöpfung, in diesem permanenten Akt der Liebe, die uns hütet und uns fördert, damit wir Bezeugende von diesem Fließen und transparenten Verstreichen sind, das weder fordert noch verlangt, sondern, das realisiert, ausübt und in seinem Tun bezeugt.

 

Und so ist es, dass wir einen solidarischen Sinn entwickeln, wenn wir realisieren, indem wir andere bewundern, andere bevollmächtigen, indem wir mit anderen teilen,... und wir entdecken unsere Position, unseren Ort in der Besetzung –wir kommen auf den Film zurück.

Und wenn wir es verstehen, uns gegenseitig zu bewundern, dann wird es weder Protest noch Forderungen geben. Die Vorschrift und der Rang werden nicht notwendig sein.

Immer die Ausnahme zu wahren wissend, weil sie uns erlaubt, jeden einzelnen in seiner Entwicklung zu entdecken und sie nimmt diese Maxima davon weg, dass „alle gleich sind”.

Alle sind unterschiedlich.

 

Und die Kunst in dem Einklang mit der Schöpfung zu leben besteht darin es zu verstehen, sich durch die Referenz des Mysteriums in der Position zu platzieren, die uns entspricht, indem wir unseren idealistischen Positionen gehorchen, die durch dieses Schöpfer Mysterium gegeben werden, und die geschmiedet wurden und alltäglich neu geschmiedet werden.

 

Diese Zeit des Verstreichens des Mächtigen, dem Verstreichen der Macht, warnt uns, muss uns wachsam machen, erstens, um nicht in Positionen des mächtigen Protagonismus zu verfallen, der ganz schnell inquisitorisch und… lügnerisch(!) wird –was Teil des Drehbuchs der Macht ist.

Und es ist so, dass unter dieser vorübergehenden, aber offensichtlichen Situation unsere Wachsamkeit, abgesehen davon „nicht zu verfallen in”, darin besteht, es zu verstehen, sich mit dieser ganzen Macht, die uns mit Gesetzen, Normen, Gewohnheiten, Religionen, Moral umgibt, in Beziehung zu setzen… Eine beeindruckende Besetzung an Ressourcen, die in irgendeinem Moment unterwerfen können.

Ja. Weil in diesen Situationen der Macht –in Anführungsstrichen- „immer”, immer ein Schuldiger notwendig ist, um den Gewinn und die Macht zu zeigen. Immer!

Schuldig, dass... oder sicherlich wird er es sein, oder er ist es nicht, aber man macht ihn schuldig.

Man hat uns bereits beigebracht: „Wegen meiner Schuld, wegen meiner Schuld, wegen meiner so großen Schuld. Und das ist festgenagelter als es scheint. Und eine gute Komposition, Entwicklung und Erklärung kann bewirken, dass wir uns schuldig fühlen.

Das ist so wie eine gute Manipulation einer Statistik: sie wird das sagen, was uns am meisten interessiert.

Und so ist es, dass wir diese Strategie in der Kunst zu leben entwickeln müssen, sich als Teilhabende zu wissen, Schuldigkeiten zu vermeiden… und Konfrontationen auszuweichen.

 

Wie oft...? –es ist übertrieben es so auszudrücken, aber es gibt sicherlich ein Thermometer. Wie oft pro Minute werden die sogenannten „Menschenrechte” verletzt…?

Und sie werden „verdreht“. So verdreht, dass wir mit einem Minimum an Sensibilität beschämt sind.

Aber ja, man kann in der Kenntnislosigkeit dessen leben, nicht die Zeit zu bemerken, die wir durchlaufen müssen: Es ist die beste Kultsuppe –diese Position- welche die Macht hat, um „zu profitieren“.

Ja. Und du wirst alle Rechte der Welt haben, aber um sie zu erreichen, wirst du so viele Forderungen der Bürokratie et cetera erfüllen müssen, dass... dass du nicht ankommst.

Das ist ein Beispiel, das man jeden Tag lebt.

 

Die Macht, die sie sich auf die Wissenschaft beruft, auf die Entwicklung ihrer Technologie, stellt Sektoren auf, die uns unfähig machen.

 

Und es ist leicht, dass sich zwischen dem, was man macht und was man entwickelt und dem, was man versucht vorwärts zu bringen, Abgründe öffnen.

Wenn wir nicht wachsam sind, können wir in ein Territorium der Inkompetenz, der Unfähigkeit verfallen und infolgedessen können wir verwundbar dafür werden, manipuliert, kontrolliert zu werden und uns in Leibeigene zu verwandeln.

 

Auf dass uns die Strenge unserer Güten im Dienst an unseren Idealen die Wachsamkeit und das notwendige Wissen verschafft, um nicht in die Herrschaft zu verfallen, die unsere Referenz mit dem Schöpfer verhindert.

 

Auf dass wir es verstehen… die Außergewöhnlichkeit in jedem Augenblick anzuwenden.

 

Und damit wir so in der Lage sind, durch das Licht, das uns assistiert und uns permanent tröstet, den Glanz, das Leuchten zu geben.

 

 

 

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