24.23 Zu leben ist nicht Macht, zu leben ist fühlen

 

BETENDER RUF

 

Und das Verstreichen des Lebens unserer Spezies zeigt sich uns jetzt in einer Pluralität der Gewohnheiten, Normen, Gesetze, Macht, der Gewinne, Verluste, Kriege...

Egal welche der Parameter wir auch anschneiden, in jeder von ihnen, werden wir eine „Skala”, ja, ein Missverhältnis, eine Differenzierung der Ressourcen, der Möglichkeiten, der Fähigkeiten finden...

Wir können zum Beispiel keine uniforme Karte erstellen: „Reiche und Arme“. Uniform nicht. Das ist sehr heterogen.

Und das führt uns dazu, Allgemeinheiten zu vermeiden und Punktualisierungen zu machen. Weil tatsächlich –ohne Finalisten zu sein- ist jedes Wesen ein Universum, jede Gemeinschaft ist eine Galaxie. Und so können wir sukzessiv den aktuellen Verlauf kategorisieren.

Und innerhalb dieser Pluralität gibt es einige Zeichen, die scheinen konstanter in Bezug darauf zu sein, entwickelter zu sein, aktiver.

Das erste ist zweifellos die Macht.

Die Macht in ihren unterschiedlichen Formen dehnt sich –in den unterschiedlichen Variablen- in einer sehr viel deutlicheren und intensiveren Art und Weise aus, weil sie sich generalisiert hat. Und es gibt Lust, es gibt Wunsch, es gibt Tendenzen nach „Macht“ (span. ‚poder‘).

„Man kann alles (span.: ‚todo se puede’)”, „alles ist möglich” (span.: ‚todo es posible‘)...

 

Eine andere Konsequenz, vielleicht von dieser Macht, ist das Wissen (span.: ‚conocimiento‘). Und mit ihm die Materialisierung jedweder Aktivität.

Und dieses materialistische Wissen (span.: ‚conocimiento‘) trägt zu einem Anstieg der Macht bei. Es gibt eine Rückkopplung.

 

Der Betende Ruf platziert uns in diese Position, um uns zu zeigen, dass zu leben nicht Macht ist. Schon, gewiss, die Möglichkeiten sind unendlich, aber mit der Macht, mit der Idee der Macht können wir sie nicht umfassen.

Die Idee, dass Leben Macht sei, und dass man ohne sie nicht weiterkommen, vorankommen, entdecken, wissen kann … Man breitet sich wie die beste Form aus, um auf sich aufzupassen, ums sich zu versichern und sich –klar- ausgedehnt zu bemächtigen, sich mächtig zu machen.

 

Vielleicht könnten wir sagen, wenn wir uns fragen, wie diese Zunahme an Macht entsteht –sicherlich auf der Basis der Rückkopplung des Wissens (span.: ‚conocimiento‘)-, könnten wir sagen, dass das Wissen (span.: ‚conocimiento‘) um unsere Umgebung und die damit zusammenhängende Beherrschung von ihr bewirkt, dass die Macht immer größer wird und dergestalt Referenzen aufstellt, die … genauso wie vorher von dem „Sonnenkönig“ gesprochen wurde, von dem durch die Götter Erwählten, den Repräsentanten von Gott auf der Erde, et cetera: Unglaublich! Eine Form, die Schöpfung als eine Verantwortung, als eine Macht … von uns anzunehmen!

All das selbstverständlich mit dieser Diversität, die wir am Anfang gehört haben.

Aber es stimmt, dass es sich um eine kleine Gruppe der Menschheit handelt –kleine(!)- welche die Rhythmen der Macht, der Ermächtigung, des Wissens, der Strategien, etc. markiert. Und wie wir sagten, dehnt sie sich in der Form des Wissens aus, der Kenntnis, aber mit diesem Wissen (span.: ‚conocimiento‘), das manipuliert und bewirkt, dass aus all diesem Wissen eine Materialisierung wird.

 

Und so könnten wir sagen, dass die vorherrschende Idee dieser Minderheit –die aber eine große Macht erzeugt hat- die ist, sich für den Ursprung des Lebens zu halten ...; die ist, sich für das Modell der Existenz zu halten …, die ist, immer mehr Macht zu suchen, und dass diese noch konkreter, noch materialisierter wird.

Es sind weder Poesien, noch Blumenvasen, noch Malereien, noch … Freuden notwendig. Wofür? Das sind Sachen, die nicht produzieren. Sie erzeugen keinen kontrollierten Ertrag.

 

(2:30 Min. der Stille)

 

Die Epidemie der Macht weitet sind in der Materialisierung, in der Erlangung, in dem Vorrat und in der Entwicklung eines Tuns in Materie, in Resultaten, in Domänen an.

Und es ist nicht und es geht nicht darum, eine Katastrophenvision zu geben, auch wenn es in einer betenden Sensibilität schmerzhaft erscheint zu sehen, wie alles verstreicht. Aber es geht schon darum sich bewusst zu werden, dass sich diese Epidemie der Macht an jeder Ecke einschmuggelt. Und es ist nicht mehr nur die Macht des Regierenden und des ... nein, sondern es ist eine Pyramide der Macht, die immer mehr in dem Pragmatischen, in dem Konkreten ausgeübt wird, und die nach und nach das Fühlen, das sich vorstellen, das Fantasieren mit dem einfachen Holzhammer von „man muss die Dinge beim Namen nennen (span.: ‚el pan pan, y el vino vino‘) ersetzt.

Man sieht bereits das Fühlen und die Emotion wie eine Kruste, welche die Beziehung schädigt. Und es besteht mehr oder weniger die Tendenz nach Sicherheit und nach … Besitztümern, Kontrollen, Domänen; man neigt dazu!

Das kann man im großen Rahmen und in kleinstem Maßstab sehen.

Deswegen steuert uns der Betende Ruf an, dass wir unser Fühlen annehmen, welches das ist, welches uns ein Bewusstsein zu leben gibt! Das wir dann später im Kopf, im Körperstamm, in Extremitäten konkretisieren, ja, aber das Bewusstsein zu leben wird einem nicht durch Geld, einen Besitz oder eine Domäne gegeben.

Das Bewusstsein zu leben wird uns durch das gegeben, was wir fühlen.

Also ist zu leben nicht Macht, sondern Leben ist fühlen.

Und das ist nicht neu, es ist…

Gewiss, dieses Fühlen ist gestört durch dieses Wissen (span.: ‚conocimiento’) der Erzeugung der Macht, die versucht zu erklären –als Macht, klar- wie man unser Bewusstsein lenkt oder manipuliert.

Und wie sie das macht! Mit der Propaganda, mit der flehentlichen Bitte, mit der Technologie...

„Die Wissenschaft als Stütze der Wahrheit.“

Und es ist nicht leicht, zu bestehen ... nicht in Reichweite, weil wir nicht in Reichweite stehen können.

Jedweder, der sagt: „Nein, ich halte mich da raus.“ Na gut! Das Problem ist deine Unbewusstheit. Wenn du dir aber bewusst bist, dann können wir uns nicht raushalten, damit alles an uns abprallt, weil wir nämlich eine Einheit sind mit einem Beispiel der Pluralität.

 

Wenn ich mich von einer so umfangreichen Schöpfung herkommend fühle, dass ich nicht die Fähigkeit habe, sie zu verstehen, sie zu begreifen, sie zu kennen … sich in einem Universum eingetaucht fühlen, ein Teil von ihm sein, dann müsste das jedweden Versuch der Macht aufheben.

 

Und auf dieser Linie… sich in dem Materiellen, in dem Wissen, in der Macht zu befinden, wenn wir für eine Sekunde(!) dem Bewusstsein die Möglichkeit geben zu fühlen, dann könnte es sein –dann könnte es sein(!)- dass diese Genesis der Macht aus unserem Bewusstsein zu fühlen genährt werden kann, und sich das Fühlen durch so viel Information und so viel Forderung nach Besitz transformieren würde, und dass es das Fühlen wäre, das die Haltung zu erreichen, zu bekommen, zu haben stimuliert ...

Der Betende Ruf weist uns auf diese … „Fuge” hin.

 

Fuge, die andererseits –um das Bewusstsein gut zu verstehen-, wenn das Wesen die Hegemonie der Macht verliert, das Erreichte verliert, das Erhaltene und es sich –das ist ein Beispiel- ruiniert sieht durch die Konflikte, durch die Zeiten, dann sprießt eigenartigerweise das Bewusstsein zu fühlen(!)… Vielleicht dasselbe Bewusstsein und dasselbe Fühlen, das bewirkte, sich vorher zu bemächtigen.

 

So könnten wir also sagen, dass wir einen Streifen der Menschheit durchqueren, in dem das Materielle, das Mächtige, das Kontrollierende, das Dominierende…. die Richtlinie, … das Vorbild des Bewusstseins ist.

Man könnte sogar sagen, dass es eine Konversion vom Fühlen in Haben, in Macht gegeben hat.

Und auf der Basis des Wissens, hat sich das Wesen mächtig gefühlt und hat fortschreitend seine Gefühle, seine Emotionen, seine Versprechen, seine Fantasien verlassen...

Tatsächlich (span.: ‚en definitiva’) –kurz gesagt, ohne Ende[1] -, seine Lieben.

Er gibt fortschreitend seine Lieben auf und er transformiert sie in Besitztümer, Domänen, Kontrollen, Sicherheiten...

 

Man könnte sagen, dass es das ist, was „jetzt dran ist”. Aber der Betende Ruf fordert uns schon diese Situation ab, er betont diese „Evolution”. Das ist dafür, damit wir uns dieser konvertierenden Fuge des Fühlens in Macht, dass „Leben Macht ist”, bewusst werden und wir das offenbarende betende Bewusstsein von „Fühlen ist Leben“ wieder aufnehmen.

Zu entdecken, dass uns die Schöpfung erlaubt zu leben. Der Seufzer ist Leben. Der Enthusiasmus ist Leben.

Und in all dem ist zu lieben leben.

Und ja, wir müssen essen, wir müssen uns ausruhen, wir brauchen Mantel, wir brauchen Ressourcen, ja. Aber welchen Wert geben wir dem?

Dort kommt das praktische Terrain.

Wenn wir auf der Basis der Macht dem Materiellen einen übertriebenen Wert geben, werden wir immer mehr Bewusstsein, immer mehr Fühlen verlieren.

Wenn wir umgekehrt die Ressourcen und die Mittel, die wir benötigen, wie einen Transit erwägen ... genauso wie man als Kleinkind viel aß und viel lief, isst man danach wenig und man läuft wenig.

Die „Bewertung”, der große Wert, der dem Materiellen gegeben wird, dank der Ausübung der Macht, trennt uns von der emotionalen Sensibilität.

„Also ohne das kannst Du nicht leben. Also Du brauchst das, um zu leben.”

Und jedes Mal, klar, auf der Basis der Macht, auf der Basis dieses Wissens (span.: ‚conocimiento’), auf der Basis dieser Ausübung der Bewertung, „dem Wert der Dinge”, auf dieser Basis braucht man immer mehr.

Und so ist es, indem wir mehr Notwendigkeiten annehmen, werden wir schwächlicher in den Emotionen, im Fühlen im Allgemeinen.

 

Und so wird das Leben hart. Das Leben wird hart. Und dabei ist das Leben flexibel, anpassungsfähig in seiner Natur.

Und so wird es zu einem Opfer, einer Anstrengung, einem „Kampf um das Leben“. Was für ein Satz!

Das Leben, das uns die Schöpfung gegeben hat ...

Müssen wir kämpfen, um ….   –als Kriterium, als Verhalten- kämpfen, um zu leben, denn wenn wir es nicht tun, dann werden sie uns das Leben nehmen? Wer wird es uns nehmen?

Ah! Die Macht der anderen, die anderen wie wir, aber die ihr Fühlen in Macht konvertiert haben … und die diese „Wahrheit“ propagieren.

Und man hat uns diesen „Muckefuck” der Jahrhunderte, von „dem Kampf um das Leben” erzeugt: Die Erde dominieren, das Klima beherrschen, die Wasser beherrschen...

 

Die mächtigsten Enthusiasten trachten nach einer totalen Kontrolle und einer Ausdehnung unserer Natur in das Universum; hin zur Kontrolle und der Macht anderer Welten.

Die Wenigsten geben sich damit zufrieden, diese, diese Welt zu beherrschen.

Und die Mehrheit begnügt sich damit zu dominieren und sich das anzueignen, was immer zahlreicher und notwendiger wird.

 

Wenn wir das Bewusstsein in dem Fühlen zu leben annehmen, werden wir operativ sein, um Ressourcen zu erzeugen und um den Animismus zu sehen, den diese Materialität hat.

Und in Folge dessen sind alles Gefühle.

Und wir sind nicht Mächte.

 

Gewiss, es fällt in diesem Verlauf nicht leicht, sich „philosophisch” zu positionieren ...    –wir werden es so nennen, auch wenn es „betend“- mit anderen Perspektiven ist.

Der Vormarsch der Macht mit seinem Materialismus, seiner Wissenschaft, seiner Technologie, ist überwältigend.

Aber auch sie ist belebt. Sie ist auch fühlen, aber sie hat sich konvertiert „in“.

Deswegen haben wir die Option zu interagieren und uns zu positionieren, um weiterhin unsere Glaubensvorstellung, unsere Glaubensvorstellungen zu kultivieren(!), die uns zur Schöpfung bringen, die uns zum Universum bringen, die uns zum Vers bringen, die uns zur Liebe bringen.

 

Zu leben ist nicht Macht. Leben ist kein Kampf.

Zu leben ist fühlen. Zu leben ist entdecken ... so wie alles gefühlt (span.: ‚sentido‘) ist. „So wie alles gefühlt ist.”

Uns als geschöpft zu erkennen, uns in dem Kreativen vergnügen. Uns als geschöpft zu erkennen und in dem Kreativen zu kreieren, oder uns in dem Kreativen zu vergnügen.

 

Handeln mit dem Gemüt zu fühlen ...  und so wird das, was wir heute „materiell” nennen, „sentimental“ sein, wird es „Bewusstsein“ sein.

Und so werden wir zu Austausch, wir werden solidarisch und wir bemerken, dass wir Benötigte und Bedürftige sind.

Wir sind „notwendig für” und „wir benötigen für”.

Unser Zusammenleben und Teilen ist eine kontinuierliche Notwendigkeit.

Und so bekommt alles eine beseelte, geliebte Seele.

Und so bekommt alles eine beseelte, geliebte Notwendigkeit.

 

 

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[1] Dar fin (ein Ende geben)