
2.23 Immer, ewig, unendlich
BETENDER RUF
(8:30 Minuten der Stille)
Und zu leben, zu leben ergibt sich in Erinnerungen eines jeden Tages.
Und jeder verstrichene Augenblick verbleibt eingedruckt in der Seele des Wesens … so als handle es sich um eine Speise für irgendeinen Moment des Mangels oder der Notwendigkeit. Und gleichzeitig beregnen wir Erinnerungen, welche die Umgebung von uns hat.
Und so verwandeln sich die Erinnerungen und verwandelt die Erinnerung in Nahrung und wenn nicht, in Qual. Von daher die Notwendigkeit zu unterscheiden, welche Erinnerungen Nahrung und welche bleierne (span.: ‚pesado’) Lasten der Folter sind.
Der Betende Ruf bringt uns zu den Erinnerungen der Unendlichkeit; ja, zu jenen, die aufhören Erinnerungen zu sein, die immer präsent sind –um ihnen eine Lokalisation zu geben.
In den Erinnerungen des Ewigen gibt es keine Zeit. Also es gibt keine Erinnerungen, weil es weder Vergangenheit, noch Gegenwart, noch Zukunft gibt. Es gibt „Ewigkeiten”.
Und dieses Wort, das uns in Bezug auf seine Bedeutung übersteigt, ist ein Wort der befreiten Dispositionen …, denn da es nicht der Zeit bedarf, ist alles geschehen und alles geschieht gleichzeitig. Ja, das ist als würde man sagen, dass alles, was geschieht bereits vorbei ist, aber gleichzeitig geschieht.
Es ist nicht notwendig, sich intensiv mit dem Verstand und dem Wissen zu beschäftigen, es ist … Instinkt der Ewigkeit, der uns versorgen muss. Und in diesem Instinkt der Ewigkeit werden die Erinnerungen ewig. Alles, was verstreicht ist ewig. Es ist die Manifestation des Unendlichen.
Wenn wir aus dem Leben eine ewige Gegenwart machen, werden wir aufhören anzuhäufen, zu vergessen, zurückzuhalten … wir werden für die Forderung nach Beistand mit dem Unerlässlichen, dem Notwendigen und dem Genauen zusammenleben.
Es ist schwer zu verstehen, wenn die Norm „Sicherheit” fordert, wenn die Norm nach Forderungen fragt.
Es ist offensichtlich, dass die Auffassung … vom Dasein, vom Leben, welches das menschliche Wissen erzeugt hat, begrenzend, begrenzt geworden ist. Es ist sichtbar geworden. Es hat sich nicht mit der Ewigkeit, mit dem Unendlichen in einen Konsens gebracht. Es hat sich in seinem Wissen, in seinem Besitz, in seiner Fähigkeit abgeleckt. Und all das, um dann aufzugeben.
Und auf der Basis zu wiederholen hat sich das Bewusstsein geschaffen von „anfangen” und „enden“. Und dort gibt es keine Ewigkeit. Dort gibt es nicht die Unendlichkeit.
Der Betende Ruf ermuntert uns, uns im Leben zu positionieren, ohne weder „anzufangen“ noch „zu enden”. Die Koordinaten durch „Unendlichkeit” und „Ewigkeit” zu ändern.
So befreien wir uns aus dem Korsett, dass alles vergänglich ist, dass alles Abnutzung ist, von dem … wie man zu sagen pflegt: „Am Ende …”.
In dem Dasein tuend, fühlend und denkend zu erfahren, dass ich in der Unendlichkeit wohne, die mich gebracht hat, um zu erfüllen, um mich auszuüben, um mich in dem Ewigen zu realisieren, was das Leben wäre: „Das ewige Leben.“
Es scheinen zwei Dinge zu sein: Unendlichkeit und Ewigkeit. In Wirklichkeit ist es ein und dasselbe, aber um uns von der Versklavung der Erinnerungen zu lösen –und sie in der Vergangenheit zu lassen- und vom Anfang und vom Ende …, müssen wir einen vorherigen Schritt des Unendlichen und des Ewigen machen, bevor wir Zutritt zu der unvorstellbaren Kontemplation bekommen.
Also verstreiche ich in einer Unendlichkeit und konkretisiere mich in einer Ewigkeit.
Ich verstreiche in einer Unendlichkeit und konkretisiere mich in einer Ewigkeit.
Und jedes Ereignis, das von der Zeit getrennt ist, nährt mich. Und damit evolutioniere ich, mache ich meine Anwesenheit kreativ … und ich stelle mich meinem Dienen zur Verfügung: dem ich entspreche, was immer mehr ist, und mehr als das, was ich denken kann.
(2 Minuten der Stille)
Und die Unendlichkeit inspiriert mich. In Wirklichkeit atmet sie für mich. In Wirklichkeit … habe ich nie existiert. Ich war eine leuchtende Widerspiegelung des Schöpfer Mysteriums. Aber da wir da sind, begleitet uns die Ewigkeit. Und da wir bereit sind, unsere materielle „Bedeckung“ anzunehmen, machen wir aus der Erinnerung eine Aktualität … und wir werden zu Erinnerungen anderer, für andere …, indem wir uns von dem Überflüssigen, dem Klimatisierten befreien.
(3:30 Minuten der Stille)
Ja. Die „Stillen“ werden ewig. Die Augenblicke unendlich.
Wenn uns das Gebet zu diesen Vibrationen transportiert ist es leicht, in Widersprüche einzutreten oder in Versuche des Begreifens, des Verstehens und der Vernunft, oder aber sich in eine Luftblase zu versetzen, so wie eine Klammer, wissend, dass das, was man uns sagt „in Wirklichkeit nicht so ist“.
Man muss wachsam sein. Und da man uns zum Beten ruft, müssen wir diese Möglichkeit zumindest(!) annehmen! Und es geht nicht darum einverstanden oder nicht zu sein. Das Gebet wird nicht verhandelt; man lebt es!
Und der Ruf und der Betende Sinn schmücken uns … sie sind Erfahrungen über das Universum, es sind Tag für Tag Positionierungen, Nahrung der Evolution, permanente Befähigungen.
(3 Minuten der Stille)
Indem man den Ausdruck des Ewigen durch die Stille annimmt, können wir den Gesang der Steine hören … die Witze der Pflanzen … die Balladen des Wassers … das Flüstern der Sterne …
(3 Minuten der Stille)
Mit dem Beginn es Unendlichen und der Anwesenheit der Ewigkeit realisieren wir unsere Berufung … ausgehend vom Materiellen bis hin zum Immateriellen, und wir tun das mit der Sorgfalt und der Qualität eines „immer”.
Und „immer”, welches dasJa ist, uns zu akzeptieren, das Verstreichen zu akzeptieren, das Ereignis …, ohne den banalen Eifer des Streits, des Besitzes, des Geschmacks oder des Missfallens; vielmehr mit einer Teilhabe, immer(!), die sich aus dem Ewigen destilliert, das im Unendlichen begann.
Und so können wir sagen, dass wir Troubadoure von unendlichen Legenden sind, die ewiglich entlanggehen …, und die sind je nach Notwendigkeiten anwesend.
(3:30 Minuten der Stille)
In dem „Immer”-„Ewig”-„Unendlich”, sammeln wir drei Worte ein, die uns die Gewohnheit, die Wiederholung vermeiden lassen; die immer die Innovation beschwören, das Gewebe der Qualität, das uns überrascht, das uns beeindruckt, das in uns Bewunderung erzeugt.
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