
BETENDER RUF
(03.04.2023)
(3 Minuten der Stille)
Und jeder Betende Ruf platziert uns in den Einklang mit einer anderen Dimension, ohne die Kommunion mit unserer Durchquerung zu durchtrennen.
Es ist üblich, dass, wenn wir in ein anderes Bewusstsein eintreten –mit anderen Worten-, wenn wir „uns selbst universalisieren”, dass der Bezug darauf, wo man ist, was man tut, verloren gehen. In diesem Fall gibt es keine Gemeinschaft, es gibt Dissoziation.
Und sicherlich ist das Leben –Mysterium-, zu dem wir gehören, eine Gemeinschaft von Bedürfnissen, Interessen, Interaktionen, Verbindungen, Abstimmungen … Man kann es nicht reduzieren auf „weiß oder schwarz”, auf „gut oder schlecht”.
Das Verstreichen des Lebens basiert auf „Nuancen”, Nuancen unterschiedlicher Transparenz, von unterschiedlichen Charakteristika, die uns dazu bringen, kontinuierlich zu unterscheiden, und damit wir wissen, uns die angemessenen Antworten für jede Situation zu geben.
Das nennt man „ideal”.
In dem praktischen Ereignis geschieht das nicht so. Das Gefühl von Desintegration und Personalismus nimmt immer mehr zu.
Das Verhalten, den Plan, die Wegstrecke sektiererisch auszuarbeiten ist immer verbreiteter… so als würden die anderen gleichzeitig nicht existieren und uns gleichzeitig –und uns gleichzeitig- gehorchen. Komisch.
Ja, der zunehmend radikaler werdende Individualismus bewegt sich gleichzeitig in dieser anscheinenden Dualität, weil das simultan ist: entweder existiert niemand –in Bezug auf irgendein Verhalten oder irgendeine zu treffende Entscheidung, oder die „Jemande“ sind Devote und Fans meiner Entscheidung.
Wodurch sich offensichtlich das Vertrauen (span.: ‚con-fianza’) in diese andere Bedeutung verwandelt, d.h.: dass niemand jemandem vertraut.
Die Kaution (span.: „la fianza”) nennt man eine Vorauszahlung, die man beispielsweise bei einer Anmietung macht, damit –sollte es irgendeine Beschädigung bei Vertragsende geben,- die mit diesem Geld behoben werden kann. Das ist ein Zeichen von Misstrauen. Klar. Und es ist logisch, dass es entsteht, wenn sich die Person bis zu dem Punkt individualisiert, dass nichts existiert, was nicht sie ist oder dass das, was existiert, nicht ganz zu ihren Gunsten ist.
Kaution (span.: ‚fianza‘), „Misstrauen”.
Und all das zeigt sich uns als etwas… Normales.
Das Wort „normal” hat einen strukturellen, mentalen, affektiven, emotionalen, beeindruckenden Polymorphismus angenommen.
Um ein groteskes Beispiel zu geben, aber gleichzeitig unheimlich und simultan düster: Und es geschah, dass eine Person kam, um eine andere Nachbarin gerichtlich zu belangen –eine Nachbarin eine andere Nachbarin-, sie zu verklagen, da sie (die Person) mit einigen Dingen nicht einverstanden war. Und die Besitzerin –die besucht wurde- schwang gegen die Nachbarin eine Axt –eine Axt, eine Axt von „Beil“. Und siehe da, die Nachbarin nahm ihr die Axt weg und in legitimer Verteidigung gab sie ihr … ich weiß nicht 14 oder 24 Hiebe mit der Axt –es gibt sehr resistente Personen. Na gut. Die Geschworenen, der Richter, erklärte sie wegen „legitimer Verteidigung” für unschuldig.
Wir werden nicht die Entscheidung des Richters diskutieren. Nein. Lassen Sie uns die Situation überdenken. Mit anderen Worten, sie kommen zu mir, um mich anzugreifen, ich nehme dem Angreifer die Waffe weg und ich… ich verpasse dem 14, 24 Hiebe mit der Axt. Vielleicht wäre ein Hieb ausreichend gewesen. Und dann ist es „legitime Verteidigung, es ist nicht...
Das ist ein reales Beispiel, was selbstverständlich zu einem Film geführt hat und … normal.
Wir haben also bereits eine fabelhafte Norm dafür, wenn wir uns bei jemanden über etwas beschweren: wenn dieser Jemand verteidigt –oder besser gesagt uns angreift- und wir können ihm seine Waffe wegnehmen –die Crux ist, ihm seine Waffe wegzunehmen, nicht dass wir eine Waffe rausholen, nein, nein, ihm seine Waffe wegnehmen- und in Notwehr, na gut …. Er fällt im Kampf, was für eine Schande, nicht? … „unschuldig”.
Na gut. Wir können vielzählige Beispiele geben, die im Allgemeinen ein bisschen quietschen, aber das ist die Welle von „dem normalen“.
Und so –um ein weniger grausames Beispiel zu nennen-, in dem Maße, in dem eine politische Figur irgendeines „theoretischen”, „theoretischen”, „theoretischen” Verbrechens beschuldigt wird, in dem Maße steigt ihre Popularität, steigt ihr Wert.
Das ist normal.
Es scheint, dass in einer anderen Zeit, nicht wahr(?) –vor nicht allzu langer Zeit-, na ja... also da wäre jener weniger: er wäre das, nicht? Nein.
Also heute, mehr denn je, wenn wir von der Aktualität sprechen...
Gegenwärtig wird es immer notwendiger, sich auf unsere Universalität einzustimmen..., da wir einen Ausdruck des sogenannten „Lebens” darstellen –von dem wir nicht genau wissen, was das ist, aber da wären wir nun … dort führen SIE uns hin-; das hat offensichtlich mit Strukturen zu tun, die „Universum“ oder „Universen“ genannt werden.
Wenn es mir gelingt, mich in dieses Universum als Schöpfer Mysterium integriert zu fühlen… das individuelle, besondere, sektiererische, radikale, fordernde Gefühl..., der individuelle, eigene, sektiererische, radikale, fordernde Weg… jener, der immer etwas machen will, der mit jemandem schlecht auseinandergeht… Was für eine Sache, nicht?!
- Also ich werde meinem Weg folgen!
- Und dafür musst Du mit anderen Wegen schlecht auseinandergehen? Das dürfte nicht sein.
- Also! Wir sind uns einig, dass „normal“ etwas anderes ist, oder?
- Ah, das ist wahr, ja. Also ja, also...
Aber wenn ich mich als Universum fühle und als solches lebe, muss ich mich in keiner Weise radikalisieren. Ich verstreiche in unterschiedlichen Aktionen, Aktivitäten und Entscheidungen, ohne dass dies Bruch, Trennung, Vergessen bedeutet...
Sehen wir uns das mal an. Wenn wir ein bisschen anspruchsvoller werden –ein bisschen, ein bisschen(!)- mit uns selbst, sind wir ein Konglomerat von Fortsetzungen gescheiterter Taten.
Das klingt stark, oder? „Ein Konglomerat von Fortsetzungen gescheiterter Taten.“
Wie schrecklich! Das klingt sogar hässlich. Nein! Spanplatten (span.: ‚aglomerado’) werden für Arbeitsplatten benutzt und für … ich weiß nicht, für Tische –für alles, das Pressholz.
Klar, wenn wir „normal” werden, nicht fordernd, dann „sind wir eine Ansammlung von Tugenden, die im Laufe der Zeit und mit ständiger Anstrengung und Hingabe eine privilegierte und tugendhafte Position erreicht haben, die es uns ermöglicht, die am besten geeigneten Wege für unsere Verwirklichung zu gehen.“ Amen.
Das klingt ein bisschen kitschig, oder es klingt ein bisschen ausgefallen und unrealistisch. Aber ... aber das ist das, was gleichzeitig passiert. Und das Wesen erreicht nicht diese Gelassenheit, dieses „was wäre, wenn es gut wäre, was wäre, wenn es schlecht wäre, was wäre, wenn es fehlgeschlagen wäre, wenn es richtig gewesen wäre, was wäre wenn…” zu verbannen.
Aufhören … aufhören Schuldige anzusammeln. Weil, na so was! Wenn man jemanden genau anschaut, dann erkennt man die Menge an Schuldigen, die er mit sich herumträgt. So wie der Sackmann. Und man sagt: „Was für einen großen Sack dieser Mann herumträgt!” Man sagt: „Das sind seine Feinde.”„Oh!”
Das Wesen der Menschheit hat in seiner Kraft, auf seinem Weg ein Sektierertum geschaffen, das sich wirklich sehr von dem unterscheidet, was es bedeutet zu leben.
Zweifellos verleiht ihm seine vergleichende Fähigkeit mit verschiedenen Lebensformen diese Charakteristik. Und er wird König, Königin, Prinzessin, Prinz … und andere Qualitäten.
Und er muss seine Kraft, seine Macht, seine Herrschaft, seine Autorität, seine Autonomie ausdrücken...
Man könnte in einer ersten Annäherung denken, dass das Leben so konfliktreich, konfliktiv ist, dass es entweder so ist, oder aber dass es kein Heilmittel gibt.
Weder ist es so... und noch benötigt es ein Heilmittel.
Aber in diesem individualistischen und personalistischen, sektiererischen Eifer sagt uns die Wissenschaft, dass man den Entwurf des Lebens verbessern muss, dass, wenn man es genau betrachtet, das Leben nicht gut gemacht ist.
Man müsste das Klima ein bisschen überarbeiten, den Berg, das Tal, den Frühling, den Spätsommer, ein bisschen das Meer –weniger tief, ein zurückhaltenderer Wellengang-… Und in Bezug auf die Wesen, nun, es gibt Wesen, die nicht leben sollten, das heißt, sie sollten nicht existieren und andere, die sollten existieren, aber… na ja, in gewisser Entfernung. Mit anderen Worten, so als wäre „die lebendige Erfindung” –wir werden es so nennen- schlecht gemacht.
Das ist die Meinung der Probste der Wissenschaft –selbstverständlich nicht aller: diejenigen, die veröffentlichen, diejenigen, die sprechen, diejenigen, die herausschreiben, diejenigen, die ihre Stimme den Medien leihen.
„Wir müssen verbessern, wir müssen die Spezies verbessern! Und jetzt, wo wir Gene nehmen und mit ihnen tanzen können, können wir dieses durch das austauschen und es verbieten ... Und jetzt, da die künstliche Intelligenz für uns arbeiten wird, ist es offensichtlich klar, dass die Spezies ‚verbesserbar’ ist.“
Aus der Sicht dieses Universums, mit dem das Gebet begann, scheint alles darauf hinzudeuten –„scheint alles darauf hinzudeuten”- dass das, was auf dieser Oberfläche des Universums geschieht –„was auf dieser Oberfläche des Universums geschieht”- ungewöhnlich ist, einzigartig ist, besonders ist; denn von hier aus –von hier aus-, wenn man ein bisschen nach dort schaut, in der Nähe, sieht man nichts Ähnliches. Innerhalb kleiner Koordinaten –kleiner.
Folglich mussten sich mit dieser Wahrnehmung –die als unbestreitbar bezeichnet werden könnte- so viele Bedingungen ergeben, oder es mussten so viele Multidimensionen auftreten, damit das auftauchen konnte, was wir „Leben” nennen, dass es … überquellend ist! Und vor allem, dass wir keine Antwort haben.
Wir können denken, dass es „der Zufall und die Notwendigkeit” war –wie die Wissenschaftler sagten.
Aber wir können auch sagen, dass sich etwas Außergewöhnliches –aus Gründen und Beweggründen, die wir absolut nicht kennen- sich dieses sogenannte „Leben“ ergab und sich ergibt, und das unabhängig davon, was jeder einzelne von uns entscheidet zu tun.
Wir sind da und SIE haben uns gebracht, um Zeugnis von Herrlichkeit abzulegen. Ja, Glorie des alltäglichen Geschehens, das von der Geburt eines neuen Blattes aus einer Knospe bis zur unglaublichen Flut einer gigantischen Welle geht. Und all das waren zwei zufällige Beispiele. Und bei all dem muss man auf eines achten: Das alles geschieht ohne unser Zutun.
Mit anderen Worten –als Beispiel- und alles geschieht nicht –wie Millionen von Ereignissen-, weil wir entschieden haben, dass es geschehen soll.
Aber es ist komisch: Es muss passieren, damit wir da sind.
Wie bitte?
Ja, ja. Dass all diese Tausenden von Ereignissen, die wir nicht wahrnehmen und an denen wir zu keinem Zeitpunkt teilgenommen haben, damit sie stattfinden, passieren müssen, damit wir hier sind. Wie zum Beispiel eben das: jetzt gibt es hell. Was haben wir gemacht, um es Tag zu machen? Mal sehen!
Sind wir über die Erde geeilt, um zu bewirken, dass sie sich mit voller Geschwindigkeit dreht und es bald dämmert?
Stellen Sie sich das vor? Wir wären schon längst runtergefallen. Wir und die Erde, klar.
Ja, es mag als eine sehr dumme Frage erscheinen: „Wie kann ich mich fragen, was ich getan haben, damit es dämmert?”
- Ja, was hast Du gemacht?
- Nichts.
- Nichts!... Und, und, und, und wie kommt es, dass es Tag geworden ist?
Vielleicht antwortet man uns:
- Also, da kannst Du mal sehen!
- Nein, schon gut. Wir sehen ihn schon, ja.
Der Betende Ruf drängt uns in unterschiedlicher Art und Weise in Bezug auf unsere Universalität, in Bezug auf unser glaubendes Bewusstsein, damit wir nicht in dem engen Teil des Trichters verbleiben, damit wir in diesem engen Teil die Unendlichkeit fühlen, die uns belebt, die uns fördert, die uns behaucht.
Genauso wie sich das Licht heimlich einschleicht … und es immer eindeutiger wird, wird gleichzeitig unsere Natur eleganter, vorsichtiger, besonnener, fließender, in dem Maße wie wir uns als Universum fühlen.
Und in dem Beten fühlen wir das Fließen dieses Schöpfer Bewusstseins, das uns einhüllt und uns nährt …; dass uns Kraft gibt und uns fördert, das uns entdecken lässt.
Die Morgendämmerung irrt sich nicht, wenn sie kommt. Die Abenddämmerung ist auch kein Irrtum.
Wir wissen nicht, wer die Sterne stützt.
Wir können auch nicht entdecken …, warum die Luft unsichtbar ist.
Das Schöpfer Mysterium kontempliert uns.
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