
BETENDER RUF
(4 Minuten der Stille)
Das Leben stellt sich an diesem Ort des Universums in einer speziellen „speziellen” Art und Weise in Bezug darauf auf, dass wir keine andere Referenz kennen.
Was allen Lebensformen gemein ist, ist, dass jedes Wesen eine benötigte Wesenheit ist.
Die einen brauchen Plankton, andere brauchen Feuchtigkeit, andere brauchen Kälte, andere brauchen Körner, andere …
So verwandelt sich zu leben in eine kontinuierliche Einforderung von Notwendigkeiten, die sich mit anderen ‚osmotisieren‘ werden. Und das, was einer benötigt, das benötigt der andere nicht und jener kann es geben. Und so leben sie, überleben und leben sie in einer unendlichen Karambole weiter, angefangen bei Skorpionen in der Wüste, bis hin zu mikroskopischen Strukturen im Grund der Vulkane.
Der Betende Ruf macht diese Einführung für uns, um uns zu fragen: Welches sind die Notwendigkeiten des Wesens?
Noch wissen wir nicht, welche unsere alimentären Notwendigkeiten sind, noch die Arten –um zum Beispiel zum Konkretesten und Materiellsten zu gehen. Und jeder Einzelne führt seine Hypothesen und seine Diäten an und … alles ein Komplott ohne Fundament. Das einzig wertvolle Kriterium ist, dass jedes Wesen auf der Grundlage seiner speziellen Mikrobiotik eine spezielle Ernährung braucht. Wir dürften nicht dieselben Nahrungsmittel essen.
Obwohl das in 8 Milliarden Wesen offensichtlich unmöglich ist, das ist wie die Basis, um zu strukturieren und um uns zu strukturieren. Um uns in Bezug auf unsere Notwendigkeiten zu fragen, die durch den Dienst anderer befriedigt werden. Und wir werden mit unseren Diensten die Notwendigkeiten anderen gegenüber befriedigen. Und so stellen sich in ‚nicht nachzuverfolgenden’ Karambolen die Notwendigkeiten eines jeden Wesens auf.
Es sieht fast so aus –„fast sieht es so aus”-, dass jedes Wesen ein anderes Universum benötigt.
Und sicherlich ist es in einigen Aspekten so, aber es (das Wesen) hat ein geteiltes Universum, welches ihm genau erlaubt, andere spezifische Notwendigkeiten zu erhalten.
Wir können uns einer dem anderen in bestimmten Zügen sehr ähneln, aber es wird einen Punkt der Unterscheidung geben: in der Gewohnheit, im Denken, im Tun, im Dasein.
Das kann uns dazu bringen zu denken, dass es praktisch unmöglich ist, dass so viele Variablen ineinandergreifen.
Und dort können wir, gemäß der Idee des Betenden Sinns, den ersten Irrtum begehen. Und das ist der, dass es uns durch uns selbst nicht möglich ist, dieses Ineinandergreifen zu finden. Das Ineinandergreifen wird durch die Schöpfung gegeben, wird gegeben durch das Mysterium der Kommunion unter den Wesen. Wir können uns in der besten Art und Weise bereithalten, aber die Pläne der Vorsehung können durch jedwede Dimension herauskommen.
Wenn wir uns in dem Verhalten der Suche nach unseren Notwendigkeiten gemäß des Betenden Sinns bereitstellen, muss sie (die Suche) durch das Bewusstsein geleitet werden, sich finden zu lassen.
Und so werden SIE uns in dieser, in jener oder in der anderen Art und Weise finden, manchmal dem ähnlich, was wir suchten, aber niemals exakt gleich.
Ja, es wurde gesagt: „Sucht und Ihr entdeckt.“ Aber ihr werdet entdecken, weil SIE Euch finden, nicht wegen der Fähigkeit, die wir haben können, die universell begrenzt, vital unbegrenzt ist.
Das steht nicht im Widerspruch. Der Widerspruch geschieht, wenn sich das Wesen in seinen Tendenzen gefangen nimmt und möchte, dass die Welt nach seinem Maße ist. Und es ist nicht schwer zu entdecken, dass sie (die Welt) nicht nach seinem Maß ist. Unter „Welt” muss man den gesamten Zusammenschluss von Beziehungen verstehen, den wir mit der Umgebung haben.
Und nach dem Faden des biblischen Zitats kommt ein anderes Zitat, in dem die Apostel sich darüber beklagen, was sie wohl essen würden, was sie wohl anziehen würden und ihnen wurde gesagt, dass sie gewiss gefunden werden würden:
„Warum sorgt Ihr Euch? Seht Ihr nicht, dass dieses Vögelchen das hat, was es braucht und benötigt? Wieviel mehr Ihr…!
Aber dieses Bewusstsein zu suchen und sich finden zu lassen, das erlaubt, die Notwendigkeiten zu akzeptieren und –vor allem- es zu schaffen, sie zu beheben, um weiterzumachen...
Weil in dem Maße wie die Notwendigkeiten nicht behoben (span.: ‚remediar’) werden –nicht das Mittel gegeben wird, damit die Notwendigkeit nicht weiter besteht-, in diesem Maße, wie sie nicht behoben werden, kommt das Wesen zum Stillstand, es blockiert sich, es „verleugnet sich“.
Es hat so sehr in sich vertraut und überhaupt nicht in das, was zwischen ihm und der gesamten Umgebung da war, dass es ständig in der Unzufriedenheit verbleibt.
Und dort ist es, wo man sieht, welches das Verhalten der Menschheit im Allgemeinen ist: ein bedürftiges Wesen, das sehnsüchtig sein Kriterium sucht, damit es zufrieden ist. Und da das nicht geschieht –da es ja nur mit sich selbst rechnet-, wird die Unzufriedenheit, die Aversion, der Widerspruch, die Vorurteile gegenwärtig … und das Leben verwandelt sich in eine Karawane von Misserfolgen.
Und ganz leicht tritt man in die Verzweiflung und in den Ärger und in die ständige und permanente Forderung ein: weil ich es nicht verstanden habe zu bitten; weil ich es nicht verstanden habe, mich entdecken zu lassen; weil ich auf meinem Kriterium bestanden habe; weil ich mein Wesen aufgezwungen habe; weil ich mich nicht durch den natürlichen Fluss habe leiten lassen; weil ich aufgehört habe, in meinen Positionen, in meinen Notwendigkeiten und in meinen Bitten bescheiden zu sein, weil ich fordernd, egoistisch und klagend geworden bin.
Und klar, wir finden uns vor einer unzufriedenen Menschheit vor.
Und das Gebet kommt, um uns in eine Bereitschaft der neugierigen Suche zu platzieren, damit wir unsere sublime Unwissenheit annehmen, damit wir uns an unsere Unschuld ankoppeln. Und wenn wir so suchen, dann werden SIE uns finden. Und „SIE werden uns finden” bedeutet, dass dieses Gefüge, diese Notwendigkeit, diese Funktion, dieser Bruchteil, dieses Element auftauchen wird, das sich an die Notwendigkeit ankoppelt, damit diese aufhört zu verlangen ... und wir eine Ausdehnung und einen alltäglichen Fortschritt machen.
Zum Zeitpunkt, wenn jedes Wesen seine Notwendigkeiten überdenkt, können diese natürlich unendlich sein. Aber gemäß des Betenden Sinns –angesichts der Essenz unseres Wesens-, welches sind oder welche ist unsere Notwendigkeit von der aus das Wesen andere Notwendigkeiten entdeckt? Aber dann hat es schon das Fundament.
Wahrscheinlich wären die Mehrzahl der Wesen damit einverstanden anzunehmen, dass unsere –„unsere”- Notwendigkeit die ist, uns geliebt zu fühlen. Zu fühlen, dass mich jemand liebt. Und dafür verfügen wir über etwas Elementares, Transzendentales: das Schöpfer Mysterium. Das bedeutet, die Tatsache am Leben zu sein ist deswegen, weil uns jemand geliebt hat.
So, wenn wir wiederholen: Im Tagesanbruch (span.: ‚ama-necer‘) werden wir geboren (span.: ‚nacemos‘), weil SIE uns lieben (span.: ‚nos aman‘).
Das ist die grundlegende, fundamentale, wichtige, transzendente Notwendigkeit … –stellen Sie sie an den Platz, den Sie möchten.
Denn wenn ich mich geliebt fühle, dann bin ich in der Lage zu lieben...
Und von daher entdecke ich, dass das Notwendige von einem Diener/in abhängt...
Und wenn ich fühle, dass meine Liebe von jemand anderem, von anderen benötigt wird, trete ich in eine Kette von Übereinstimmungen ein, die mich nach und nach gefunden haben, die sich errichtet haben bevor ich existierte.
Das Bewusstsein, dass Du benötigt wirst, dass man Dich braucht –ohne dass das irgendeinen Zwang, noch irgendeine Herrschaft noch Kontrolle mit sich bringt- ist wie dieses Bewusstsein, das die Mutter hat, ihr Kind zu nähren: sie muss das nicht lernen, es kommt aus ihr heraus. Und sie ist sich bewusst, dass sie benötigt wird.
Wenn wir unsere Notwendigkeiten im Sinne des Liebens ausrichten, werden wir „das Benötigte” finden, weil es uns finden wird. Und unsere Anstrengung und unsere Intention oder unser Einsatz werden nicht, nicht, nicht vergebens sein. Aber man sollte schon wissen, dass es … DEN DER IST, DAS, WAS DA IST gibt, dass ES DAS gibt. Das Schöpfer Mysterium, welches das ist, was diese Mischung, diese Symbiose, diese Verbindung möglich macht.
Wenn wir diese Position beibehalten, wir würden sagen „vom Glauben”, werden die Notwendigkeiten, die auftauchen –die auftauchen- immer Erleichterung, Trost, Hilfe finden. Und eine lange Kette von Möglichkeiten.
Unser Beistand ist das Bewusstsein, uns geliebt zu fühlen.
Und damit werden unsere Notwendigkeiten befriedigt.
Und wenn wir die ausreichende Bescheidenheit und Unterwerfung haben, dann wird uns die Art und Weise, wie SIE uns treffen darin erstaunen, dass etwas mehr auftaucht, was wir suchten, was wir brauchten. Und dieses „etwas mehr” bedeutet nicht, dass es „mehr” wäre von dem, was ich suchte, nein, sondern dass das, was ich fand –was sich hat finden lassen, was mich suchte- nicht nur die Notwendigkeit befriedigt –gemäß dieser Prämissen von Bescheidenheit und Unterwerfung-, sondern dass es sie mit anderen Elementen schmückt, ihr andere Facetten beifügt.
Und dort können wir den Regen der Vorsehungen sehen, den Regen der Förderungen, der über dem Leben kreist. Die es regnen lässt, wann es notwendig ist, die die Erde trocknet, wenn es notwendig ist, dass es kalt ist oder Wind gibt, wenn es notwendig ist.
Und so jedwedes andere Element.
Aber es geschieht –das ist gewiss- dass, wie gesagt wird: „Es niemals nach jedermanns Geschmack regnet.“
Wenn wir eitel, hochmütig, stolz sind und es keine Bescheidenheit, Unterwerfung, Intention, keinen Einsatz gibt … dann wird natürlich alles, was verstreicht, unzureichend(!), kläglich(!), unangemessen(!), ungerecht(!) sein!
Der Hochmut des Wissens hat das Fühlen unserer Liebe gefüllt. Er hat es (das Wesen) vernünftig, wichtig, zum Gewinner, zum Herrscher und zum Kontrollsüchtigen gemacht.
Und so findet man, was man möchte, nicht das, was man liebt. Und man findet und man erreicht auf der Basis des Willens der Macht, der gewalttätigen Auswirkung, dem egoistischen Denken und dem Verhalten zurückzuhalten, was man will.
(2 Minuten der Stille)
Mit diesen diversen Koordinaten ist es notwendig, die Ebene unserer Notwendigkeiten zu überdenken, neu zu überdenken, nachzudenken.
Unter diesen Gesichtspunkten ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Notwendigkeiten mit der Anstrengung des Enthusiasmus, der Neugierde, bereit zu sein, nach und nach lösen werden.
(6:30 Minuten der Stille)
Die Menge an eigenen Ressourcen –der Identität- und die Umgebung, über die jedes Wesen verfügt, ist „herrlich überraschend”, wenn es seine Notwendigkeiten auf der Basis der bescheidenen unschuldigen Unwissenheit seines Verhaltens der Suche aufstellt.
Und so ist es, dass magischer Weise diese Überraschungen auftauchen, das Unvorhergesehene, das, womit man nicht gerechnet hat, was man nicht geschätzt hat, was man nicht erwogen hat, was man nicht glaubte.
Und dieser Anhäufung von Ereignissen sind die Repräsentanten derer, „die uns suchen”, derer, „die uns finden”, das, „was sich finden lässt”, durch unseren Eifer und unsere Ressourcen.
Die vertrauensvolle Hoffnung, dass meine Suche gefunden werden wird, ist die Synthese meiner Notwendigkeiten, dass sie im Lieben ihren Ursprung, ihre Manifestierungen, ihre Kulminierung haben.
Vertrauensvolle Hoffnung darin, dass meine Suche gefunden werden wird.
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